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Überraschende Experten-Antwort

Hilft Koffein-Shampoo gegen dünner werdendes Haar?

Mann wäscht sich die Haare
Doping für die Haare? Koffein-Shampoo kann offenbar einiges halten, was es verspricht Foto: Getty Images
Anna Echtermeyer
Redakteurin

15. Oktober 2023, 8:08 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

So gut wie in jeder Familie gibt es sie: die Männer, die mit fortschreitendem Alter über dünner und weniger werdendes Haar klagen. Um nicht gleich zur Chemie-Keule greifen zu müssen, ist Koffein-Shampoo ein probates, wirksames Mittel. Oder nicht? Dermatologe Dr. Timm Golüke gibt Antwort.

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Neulich hatten wir im Freundeskreis mal wieder das Thema. Ein Freund, er steuert auf die 50 zu, dem Anschein nach mit voller Haarpracht gesegnet, klagte sein Leid: Seine Haare, einst fest und dick, seien so dünn geworden! Er setze nun auf Koffein-Shampoo – und könne sogar eine Verbesserung der Haarstruktur feststellen. Ist das möglich? FITBOOK befragte einen Dermatologen mit u. a. Tätigkeitsschwerpunkt Haarmedizin (genannt Pili – von lateinisch pilus, Haar) zur Wirkung von Koffein-Shampoo.

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Die Wirkung von Koffein-Shampoo

Koffein-Shampoo wirkt, indem es die Durchblutung der Kopfhaut verbessert. Grund dafür ist, dass Koffein Gefäße, die sich abseits des Körperzentrums befinden „weiterstellt“. In der Folge wird die Kopfhaut besser durchblutet – und, das ist entscheidend – auch die Haarwurzel (Radix pili) wird besser durchblutet und damit gestärkt. „Das ist der Grund, weshalb Koffein gut ist für die Haare. Und daher hilft es auch gegen Haarausfall“, erklärt Dr. med. Timm Golüke, Dermatologe und Haarmediziner aus München. Die Wirkung entfaltet sich natürlich nicht sofort; bis man eine Besserung wahrnimmt, können einige Monate verstreichen.

Merke: Koffein steigert die Durchblutung der Kopfhaut und der Haarwurzel – und zwar bei allen Menschen gleich. Es spielt also keine Rolle, ob der Anwender männlich, weiblich, alt oder jung ist – in der Familie Haarausfall verbreitet ist oder nicht.

Im Gehirn wirkt Koffein entgegengesetzt

Im Gehirn wirkt Koffein entgegengesetzt: Es verengt dort die Blutgefäße, vermindert damit ihre Durchblutung und damit die Versorgung des Gehirns mit Glucose; die Fähigkeit des Koffeins, wachzuhalten, beruht hingegen auf der Bindung an den Adenosinrezeptor. Dort gaukelt es dem Gehirn vor, das müde machende Stoffwechselprodukt Adenosin zu erkennen – und entfaltet dann die gegenteilige Wirkung. Wer mehr zu diesem Thema nachlesen möchte, kann das hier tun.

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Welches Koffein-Shampoo wirkt am besten?

Laut Haarmediziner Timm Golüke sollte man sich die Mühe machen, die Inhaltsstoffe der Produkte zu checken: „Achten Sie darauf, dass das Koffein kombiniert ist mit anderen Inhaltsstoffen. Etwa pflanzliches Kreatin, das die Haarstruktur verbessert oder Antioxidantien, die gut sind für die Kopfhaut.“ Der Stoff Kreatin, wichtig ist für den Aufbau und die Gesamtqualität der Haare, ist etwa enthalten in den Koffein-Shampoos von Alpecin, Plantur, Balea oder sebamed.

Wie oft sollte man die Haare mit Koffein-Shampoo waschen?

Laut Hautarzt Timm Golüke sollte man die Haare regelmäßig mit Koffein-Shampoo waschen, um den Haarwurzeln seine durchblutungsfördernde Wirkung sukzessive zuzuführen. Lassen Sie das Shampoo dafür mindestens zwei Minuten einwirken.

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Ist Koffein-Shampoo schädlich?

Nein. Laut Experte hat Koffein-Shampoo keinerlei Nebenwirkungen. Allerdings kann es sein – wie bei allen Shampoos – dass man individuell auf Inhaltsstoffe allergisch reagieren kann.

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Weitere wirksame Mittel gegen Haarausfall

Auch Basilikum-Extrakt sowie Lösungen, die Ginko enthalten, können bei Haarausfall eine gewisse Wirkung zeigen, wie der Hautarzt im Gespräch mit FITBOOK bestätigte. Ferner gibt es chemische Mittel bzw. Arzneimittel, die im Off-Label-Use (also nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch) gegen Haarausfall eingesetzt werden. Etwa blutdrucksenkende Medikamente oder solche, die bei einer gutartigen Prostatavergrößerung eingesetzt werden. Drei dieser Mittel (Monoxidil, Dutasterid und Finasterid) waren Gegenstand einer kanadischen Studie. Am besten gegen Haarausfall half das Steroid Dutasterid, dessen Anwendung jedoch mit Nebenwirkungen wie bspw. Erektionsstörungen einhergehen kann. Mehr zum Ergebnis der Studie lesen Sie hier.

Themen Haarausfall Hautgesundheit Männergesundheit
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