Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für Fitness, Gesundheit und Ernährung
Studie zeigt

Wie sich der Verzehr von Knoblauch auf Blutzucker und Cholesterin auswirkt

Forscher fanden heraus, dass Knoblauch nicht nur einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel, sondern auch auf den Blutzuckerspiegel hat
Forscher fanden heraus, dass Knoblauch nicht nur einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel, sondern auch auf den Blutzuckerspiegel hat Foto: Getty Images

3. Juni 2024, 16:48 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Der Verzehr von Knoblauch bringt bekanntlich gesundheitliche Vorteile mit sich: Er wirkt antibakteriell und beeinflusst den Cholesterinspiegel positiv. Letzteres bestätigt eine neue Studie – und zeigt zudem, dass Knoblauch den Blutzuckerspiegel beeinflusst.

Artikel teilen

Jeder kennt sie: die kleinen weißen Zehen mit einem intensiven Geruch. Oft runden sie die Gerichte geschmacklich ab, mit dem Vorteil, dass sie auch noch gesund sind. So ist Knoblauch nicht nur antibakteriell und antimykotisch (wirksam gegen Pilz), sondern auch Blutdruck und Lipid senkend. Forscher der Southeast University in China unterstreichen den positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel, zeigen aber auch, dass Knoblauch gut für den Blutzuckerspiegel sein kann.

Jetzt dem FITBOOK-Kanal bei Whatsapp folgen!

Zusammenführung mehrerer Studien

Die Wissenschaftler durchforsteten mehrere Datenbanken, wie etwa PubMed, Embase, Cochrane Library und Web of Science, bis zum Februar 2024 nach Schlagwörtern, die sich auf den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel im Zusammenhang mit einem Verzehr von Knoblauch bezogen.1 Sie nahmen alle klinische Studien in ihre Beobachtungen mit auf, die eine Versuchsdauer von mehr als zwei Wochen aufwiesen. Außerdem mussten die Studien mindestens einen dieser Punkte untersucht haben:

  • Hämoglobin
  • Blutzuckerspiegel (nüchtern)
  • Gesamtcholesterin
  • Lipoprotein-Cholesterin
  • Triglyceride

Dagegen schloss man alle Forschungen aus, die zusätzlich andere Lebensmittel bzw. Nahrungsergänzungsmittel als Knoblauch behandelten. Auch zytologische Studien (zellbasierte Studien) und Tierversuche waren nicht Teil der vorliegenden Studie.

Auch interessant: Die gesundheitlichen Vorteile von schwarzem Knoblauch

Sichtung und Analyse der Daten

Die Studien und Daten wurden von zwei unabhängigen Experten gesichtet und extrahiert. Mithilfe von Instrumenten der Cochrane Collaboration* bewertete man zudem die Qualität der Informationen und kategorisierte wie folgt:

  • Geringes Risiko der Verzerrung
  • Hohes Risiko der Verzerrung
  • Unklares Risiko

Für Indikatoren mit einer Heterogenität von über 50 Prozent wurden Untergruppenanalysen durchgeführt, um Quellen mit besonders großer Heterogenität, die durch verschiedene Knoblauchsorte, Teilnehmertypen und Studiendauern aufkamen, zu identifizieren.

*Cochraine Collaboration:
Dahinter verbirg sich ein globales, unabhängiges Netzwerk aus Wissenschaftlern, Ärzten, Angehörigen der Gesundheitsfachberufe, Patienten und weiteren an Gesundheitsfragen interessierten Personen.

Positive Wirkung durch Verzehr von Knoblauch

Die Forscher fanden 2553 relevante Arbeiten, allerdings eigneten sich nach ausgiebiger Analyse nur 22 Quellen, die 29 Studien umfassten. Nach Zusammenführung dieser ergaben sich Informationen von 1567 Teilnehmern im Alter zwischen 18 und 80 Jahren, die aus unterschiedlichen Ländern stammten. Der Interventionszeitraum, in denen die Teilnehmer Knoblauch verzehrten, lag zwischen drei Wochen und einem Jahr. Die tägliche Dosis unterschied sich je nachdem, in welcher Form Knoblauch eingenommen wurde:

  • Knoblauchpulver: 300 bis 22.400 Milligramm pro Tag
  • Knoblauchöl: 4000 Milligramm pro Tag
  • Gealtertes Knoblauchextrakt: 1200 bis 6000 Milligramm pro Tag
  • Roher Knoblauch: 4000 Milligramm pro Tag
  • Magensaftresistente Knoblauchpräparate: 800 Milligramm pro Tag

Neben gesunden Erwachsenen wiesen andere Teilnehmer aber auch folgende Krankheitsbilder bzw. gesundheitlichen Ereignisse auf:

Auswirkungen von Knoblauch auf den Blutzuckerspiegel

Acht der Studien mit einer Effektgröße* von 12, die sich auf den Nüchtern-Blutzuckerspiegel und den Verzehr von Knoblauch konzentrierten, ergaben, dass das Lebensmittel diesen signifikant beeinflusste. So konnte der Spiegel durch die Einnahme gesenkt werden.

Drei weitere Studien, mit einer Effektgröße von sieben, fokussierten sich auf das Hämoglobin, da ein vermehrtes Aufkommen auf hohe Glukosewerte zurückzuführen ist. Die Auswertung dieser Beobachtungen ergab, dass das Vorkommen von Hämoglobin durch Knoblauch gesenkt werden konnte.

*Effektgröße/Effektstärke
bezeichnet in der Statistik die Stärke eines statistischen Zusammenhangs. Hat eine Studie zum Zusammenhang zwischen Knoblauch und Senken des Blutdrucks eine höhere Effektgröße als eine andere, bedeutet dies, dass sie aussagekräftiger ist bzw. der in ihr abgebildete Zusammenhang stärker ist als der der Vergleichsstudie.

Auswirkung von Knoblauch auf den Lipid-Haushalt

Insgesamt 17 Studien mit 19 Effektgrößen bewerteten den Gesamtcholesterinspiegel, auch Lipidstatus genannt. Auch hier stellte sich heraus, dass man durch die Einnahme von Knoblauch die Werte senken konnte.

Die Informationen aus 18 Studien mit 21 Effektgrößen veranschaulichten außerdem auch eine Senkung der LDL-C-Konzentration. Das Lipoprotein LDL (Low Density Lipoprotein) hat die Aufgabe, das Cholesterin von der Leber zu den anderen Organen zu transportieren.

Ähnlich war auch die Auswertung von 16 Studien mit 18 Effektgrößen, die sich auf den Triglycerid-Spiegel konzentrierten: Die Neutralfette, welche als wichtige Energiespeicher im Körper dienen, wurden positiv durch den Knoblauch beeinflusst.

Mehr zum Thema

Einordnung der Studie

Die vorliegende Studie zeigt durchaus, dass der Verzehr von Knoblauch nicht nur den Cholesterin-, sondern auch den Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen kann. Dadurch, dass die Forscher Studien aus verschiedenen Ländern wählten, kann diese Analyse durchaus repräsentativ für mehrere Ethnien sein.

Dennoch sollte man die Ergebnisse auch kritisch betrachten, denn: Durch die Zusammenführung mehrerer Studien gibt es kein „einheitliches“ Studiendesign sowie Vorgaben. So konsumierten die Teilnehmer Knoblauch nicht immer in derselben Form und Dosierung, manche nahmen zusätzlich täglich Medikamente ein. Auch die unterschiedliche Dauer der Interventionszeiträume könnte die Ergebnisse verfälschen, da ein dreiwöchiger Zeitraum im Gegensatz zu einer zwölfmonatigen Dauer nicht so aussagekräftig sein könnte.

Quellen

  1. Zhao, X., Cheng, T., Xia, H. et al. (2024). Effects of Garlic on Glucose Parameters and Lipid Profile: A Systematic Review and Meta-Analysis on Randomized Controlled Trials. Nutrients. ↩︎
afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FITBOOK und sein/ihr Internet-Angebot: www.fitbook.de

FITBOOK erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.