18. März 2022, 21:08 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Durch Zeckenbisse können gefährliche Krankheitserreger übertragen werden. Kinderärzte raten Eltern, ihre Kleinen umfassend gegen FSME und Co. zu schützen – unter anderem mit einer Impfung.
Beim Wandern, im hohen Gras oder im Wald lauern sie auf ihre Beute: Zecken. Besonders spielende Kinder fangen sich häufig einen der Blutsauger ein. Durch den Biss können Erreger übertragen werden, die Krankheiten auslösen. Dazu gehören Borreliose und FSME, die Frühsommer-Meningoenzephalitis. FITBOOK gibt 6 Tipps, wie man Kinder am besten vor Zecken schützen kann.
Übersicht
Risikogebiete in Deutschland
Während Borreliose deutschlandweit auftritt, hat das Robert Koch-Institut (RKI) für FSME Risikogebiete bestimmt. Dazu zählen Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen, das südöstliche Thüringen und Sachsen. Aber auch in anderen Regionen ist das FSME-Risiko gestiegen.
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) empfiehlt daher Eltern, die in diesen Gebieten leben, ihre Kinder vor Zecken und den Folgen von Zeckenbissen zu schützen.
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6 Tipps, um Kinder vor Zecken zu schützen
1. Durch eine Impfung
Durch Zeckenbiss übertragene FSME kann zu einer Entzündung des Gehirns, der Gehirnhaut oder des Rückenmarks führen. Das äußert sich in Form von grippeähnlichen Symptomen, die etwa ein bis zwei Wochen nach einem Zeckenstich auftreten können, beschreibt der BVKJ den Krankheitsverlauf. Hier ist dringend ein Arztbesuch angesagt.
Als bester Schutz gegen FSME gilt aufgrund einer bisher fehlenden Therapie die Impfung. Sie ist laut RKI für Kinder ab zwölf Monaten zugelassen und wird für alle in Risikogebieten lebende Menschen empfohlen. Verabreicht werden drei Impfungen im Abstand von mehreren Monaten. Die zeitliche Empfehlung der Ärzte lautet: Für einen guten Schutz im Frühjahr sollten Eltern schon im Winter mit der Immunisierung beginnen. Auffrischungsimpfungen seien dann erstmals drei und anschließend alle fünf Jahre notwendig.
2. Geschlossene Kleidung tragen
Lange Hosen, geschlossene Schuhe und bedeckte Arme können Kinder vor Zecken schützen. Denn so können die Tiere nicht direkt zubeißen, sondern müssen erst an der Kleidung herumklettern. Dann kann man sie meist noch rechtzeitig entdecken und entfernen.
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3. Zecken-Abwehrmittel auftragen
Diese Sprays gibt man auf die Haut. Ihre Wirkstoffe irritieren die Sinneswahrnehmungen der Zecken, sodass sie nicht zubeißen können. Laut BVKJ hält ihre Wirkung aber nicht lange an. Deshalb sollten die Sprays nach drei bis vier Stunden erneut aufgetragen werden.
4. Sorgfältige Kontrolle
Eltern sollten ihre Kinder nach einem Tag in der Natur daher gut nach Zecken absuchen. Zu den beliebtesten Stichstellen zählen etwa Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehlen.
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5. Gräser und Büsche meiden
Zecken halten sich meist in Kniehöhe im Gras oder Gebüsch auf. Wer darauf achtet, dass Kinder vor allem feste Wege nutzen, kann ihr Kontaktrisiko senken.
6. Reize gering halten
Zecken reagieren auf Reize wie Bewegung, (Körper-) Wärme und abgesonderte Duftstoffe, z. B. durch Schweiß oder Parfüm. Mithilfe eines besonderen Sinnesorgans in den Vorderbeinen können sie riechen, wenn ein möglicher Wirt in der Nähe ist. Kommt ein potenzieller Wirt – egal, ob Mensch oder Tier – vorbei, strecken Zecken die Vorderbeine aus und heften sich mit ihren winzigen Krallen fest. Eltern sollten bei ihren Kindern auf stark riechende Duschgels oder Bodylotion verzichten, um den Reiz durch Duftstoffe möglichst gering zu halten.
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Wie entfernt man eine Zecke richtig?
Hat es doch eine Zecke bis ans Ziel geschafft, sollten Eltern das Tier sehr behutsam entfernen. Das gelingt am einfachsten mit einer Pinzette oder einem Zeckenentfernungsinstrument. Dazu setzt man diese nahe der Hautoberfläche an und greift das Tier an seinem Mundwerkzeug – nicht am vollgesogenen Körper. Dann wird die gerade herausgezogen. Wichtig: Das Tier nicht herausdrehen.
Nach dem Entfernen sollten Eltern die Einstichstelle desinfizieren, markieren und über die kommenden Tage gut beobachten. Tritt ringsrum ein roter Infektionsring auf – die sogenannte Wanderröte – könne das ein erster Hinweis auf eine Borreliose sein. Als Warnzeichen gelten neben der Wanderröte etwa massive Gelenkschwellungen. In diesem Fall sollten Eltern einen Arzt oder Ärztin aufzusuchen, der Antibiotika verschreibt.
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Quellen
- Stiftung Gesundheitswissen. Zeckenbisse – Wie man sich schützen kann? (aufgerufen am 18.3.22)
- Mit Material von dpa