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Gynäkologe erklärt

Warum der Verzicht auf Unterwäsche gesund sein kann

keine Unterwäsche gesund
Kein Höschen, kein Problem: In manchen Fällen ist „unten ohne“ sogar richtig gut. Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

20. Juli 2024, 17:31 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Ohne Unterhose aus dem Haus? Für die meisten unvorstellbar. Doch aus gesundheitlicher Sicht lohnt es sich, auch mal unten ohne unterwegs zu sein – und wenn es nur in den eigenen vier Wänden ist.

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Unhygienisch, finden die einen. Befreiend, sagen die anderen. Geht es darum, die Unterhose auch mal wegzulassen, hat jeder eine klare Meinung. Dabei hat der Verzicht aus medizinischer Sicht durchaus Vorteile, wie Tobias Sanden, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe aus Mainz, der dpa erklärt. Der Gynäkologe erzählt im Interview, warum es gesund sein kann, keine Unterwäsche zu tragen – und inwiefern gesellschaftliche Erwartungen dabei eine Rolle spielen.

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Auf Unterwäsche verzichten? Klingt erstmal unhygienisch!

Auch, wenn der Gedanke, ohne Unterwäsche das Haus zu verlassen, zunächst befremdlich wirkt, hat es laut dem Experten gesundheitliche Vorteile. Sanden erklärt: „Mit Blick auf Infektionen und Hautreizungen gibt es viele Vorteile, wenn man ‚unten ohne‘ unterwegs ist: Enge Unterwäsche erhöht eher das Risiko für Infektionen, wenn Körperausscheidungen länger auf der Haut verbleiben. Auch das Tragen von Slipeinlagen oder Synthetik-Wäsche, die die Haut nicht atmen lässt, begünstigen Infektionen.“ Auch eine Studie aus 2014 kam zu dem Schluss, dass das Tragen enger (Unter-)Hosen bei Frauen das Risiko einer Infektion mit Hefepilzen um satte 50 Prozent erhöht.1

Verzichtet man aber ganz auf Slips und Co. wird es problematisch: Dann wird schließlich die Oberbekleidung zur Unterwäsche. Jeans, Leggings oder Hosen werden oft mehrere Tage hintereinander getragen und nicht so häufig gewechselt und gewaschen wie Unterwäsche.

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Wann ist es ratsam, keine Unterwäsche zu tragen?

Laut dem Experten sei es immer besser, wenn die Haut atmen kann – und in manchen Fällen sogar medizinisch sinnvoll. Denn Reizungen können vermieden oder ihre Heilung gefördert werden. „So kann bei Neurodermitis das Tragen von Unterwäsche die Haut reizen und den Juckreiz verstärken. Auch bei Pilzinfektionen hilft es, die Haut trocken zu halten, da Pilze feuchte Umgebungen bevorzugen“, erklärt Sanden. Andersherum kann enge Kleidung auch die Entstehung von Neurodermitis begünstigen.2

Ohne Unterwäsche Sport treiben oder schlafen

Um unangenehmen Infektionen aus dem Weg zu gehen, sollte man laut dem Gynäkologen also zumindest ab und an den Schlüpfer im Schrank liegen lassen – aber in welchen Situationen bietet sich das am besten an?

Sanden spricht sich dafür aus, wenigstens beim Schlafen, wenn nicht häufiger, unten „durchlüften“. „Wer doch lieber etwas anhat, kann auch einen lockeren Pyjama tragen.“

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Auch beim Sport muss nicht zwangsläufig eine Unterhose getragen werden: „Wenn Unterwäsche im Training oder beim Joggen getragen wird, sollte sie atmungsaktiv sein. Und beim Radsport ist es ohnehin besser auf Unterwäsche unter der Funktionskleidung zu verzichten“, so der Experte.

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Bei der Periode kann Unterwäsche hilfreich sein

Der Experte räumt ein, dass Unterwäsche auch praktische Gründe haben könne. Zum Beispiel für Frauen während ihrer Periode: „Wenn Alternativen wie Tampons oder Menstruationstassen nicht möglich oder gewollt sind, können Einlagen verwendet werden – und dafür sind Slips perfekt geeignet.“

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Warum tragen wir eigentlich Unterwäsche? 

Sanden führt weiter aus, dass das Tragen von Unterwäsche größtenteils von gesellschaftlichen Erwartungen geprägt sei: „Kleidung an sich ist eher eine soziale Konvention und bietet nicht unbedingt gesundheitliche oder hygienische Vorteile. Stattdessen kann sie oft unbequem sein.“

*Mit Material von dpa

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Quellen

  1. Dou, N,, Li, W., Zhao, E., Wang, C. et al. (2014). Risk factors for candida infection of the genital tract in the tropics. African Health Sciences. ↩︎
  2. Clelveland Clinic. Neurodermatitis. (aufgerufen am 18.07.2024) ↩︎
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