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Mineralstoff für gesunde Knochen

Kalziummangel – Ursachen, Symptome und Behandlung

Kalziummangel – Symptome, Ursachen, Behandlung
Ein Kalziummangel kann lange unbemerkt bleiben und lebensbedrohlich werden. FITBOOK erklärt, woran man ihn erkennt. Foto: Getty Images
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11. August 2021, 17:35 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Kalzium ist wichtig für starke Knochen und Zähne. Ein Kalziummangel kann dagegen bei Betroffenen unangenehme Symptome hervorrufen und sogar lebensbedrohlich werden. FITBOOK erklärt, woran man ihn erkennt und was man dagegen tun kann.

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Kalzium (oder Calcium) ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, der hauptsächlich (zu 99 Prozent) in den Knochen gespeichert wird. Ein verschwindend kleiner Teil, nämlich 1 Prozent, befindet sich im Blut oder liegt in den Körperzellen vor. Nichtsdestotrotz ist der Mineralstoff im Blutkreislauf an einer Vielzahl von Stoffwechselprozessen beteiligt.1 Deshalb ist es wichtig, genügend Kalzium mit der Nahrung aufzunehmen. Denn wenn zu wenig Kalzium im Blut ist, holt sich der Körper den Mineralstoff aus den Knochen und Zähnen. Dadurch entkalken sie und werden schwach. Wenn Kalziummangel zu lange unentdeckt bleibt, kann es daher zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen kommen. FITBOOK erklärt, welche Symptome auf Kalziummangel hindeuten und was Sie in diesem Fall tun können.

Der tägliche Kalziumbedarf

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt folgende tägliche Kalziumzufuhr in Milligramm:

AlterKalzium mg/Tag
0 - 4 Monate220
4 - 12 Monate 330
1 - 4 Jahre 600
4 - 7 Jahre 750
7 - 10 Jahre900
10 - 13 Jahre1100
13 - 15 Jahre 1200
15 - 19 Jahre 1200
19 - 65 und älter 1000

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Kalziumreiche Lebensmittel

Um seinen Tagesbedarf zu decken und Kalziummangel vorzubeugen, sollten Sie kalziumreiche Lebensmittel in Ihre Ernährung integrieren. Gute Kalzium-Quellen sind:2

  • Milchprodukte, wie Käse, Kuhmilch und Joghurt
  • grünes Blattgemüse, wie Kohl und Brokkoli
  • Fischsorten mit essbaren, weichen Gräten, beispielsweise Sardinen
  • mit Kalzium angereicherte Lebensmittel und Getränke, wie Sojaprodukte, Getreide und Fruchtsäfte sowie Milchersatzprodukte

Damit der Körper optimal Kalzium aufnehmen kann, ist auch ausreichend Vitamin D nötig. Das heißt, es ist außerdem ratsam, Sonnenlicht zu tanken und ein paar Lebensmittel mit hohem Vitamin-D-Gehalt zu sich zu nehmen. Dazu gehören zum Beispiel Eigelb und fettiger Fisch.

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Wie steuert der Körper den Kalziumspiegel im Blut?

Der Körper kontrolliert, wie viel Kalzium im Blutkreislauf ist. Das heißt, wenn sich zu wenig Kalzium im Blut befindet, ordnen verantwortliche Hormone an, Kalzium aus den Knochen in den Blutkreislauf zu verschieben. Die an diesem Prozess beteiligten Hormone heißen Parathormon und Calcitonin.

Das Hormon Parathormon entsteht in den Nebenschilddrüsen. Diese reagieren auf einen niedrigen Kalziumgehalt im Blut, indem sie mehr Parathormon bilden. Wenn genug oder zu viel Kalzium im Blut ist, wird dagegen weniger Parathormon gebildet.3 Das Hormon sorgt dafür, dass:

  • die Knochen stimuliert werden, mehr Kalzium ins Blut abzugeben
  • die Nieren angeregt werden, weniger Kalzium über den Urin auszuscheiden
  • der Verdauungstrakt angeregt wird, mehr Kalzium aufzunehmen
  • die Nieren angeregt werden, mehr Vitamin D zu aktivieren, damit Kalzium besser aufgenommen wird

Calcitonin wird in der Schilddrüse produziert. Befindet sich zu wenig Kalzium im Blut, wird weniger Calcitonin gebildet. Ist zu viel Kalzium im Blut, wird mehr Calcitonin ausgeschüttet. Das Hormon ist dafür zuständig, den Kalziumgehalt im Blut senken, indem es die Freisetzung von Kalzium aus den Knochen hemmt. Damit vermindert es im Normalfall (ausreichend Kalzium im Blut) den Knochenabbau.4,5

Hypokalziämie – Symptome eines Kalziummangels

Aus diversen Gründen kann es zu Kalziummangel kommen. Der übrigens auch als Hypokalziämie bezeichnet wird und sich mit leichten bis starken Symptome bemerkbar machen kann. Bei bereits ausgeprägtem oder weit fortgeschrittenem Kalziummangel leiden Betroffene unter anderem an:6

  • trockener, schuppiger Haut
  • brüchigen Nägel
  • Karies
  • strohigem Haar
  • Muskelkrämpfen
  • Taubheit und Kribbeln in den Händen, Füßen und im Gesicht
  • Kreislaufproblemen
  • Verwirrtheit und Gedächtnisverlust
  • Depressionen
  • leichtem Brechen der Knochen

Das Tückische: Man kann jahrelang mit einem leichten Kalziummangel leben, ohne es zu merken. Doch auf Dauer ist damit nicht zu spaßen. Denn der Körper zieht sich dann unbemerkt immer weiter Kalzium aus den Knochen und verschiebt es ins Blut. Das kann zu Osteoporose, also Knochenschwund, führen und im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden.

Was sind mögliche Ursachen eines Kalziummangels?

Häufig kommt es zu einem Kalziummangel, wenn zu viel Kalzium mit dem Urin ausgeschieden oder nicht genug Kalzium von den Knochen ins Blut abgegeben wird. Ursachen eines Kalziummangels können sein:7

  • zu wenig Kalziumaufnahme durch die Nahrung
  • Medikamente, die die Kalziumaufnahme hemmen
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die die Kalziumaufnahme hemmen
  • Hormonschwankungen
  • niedriger Parathormonspiegel aufgrund einer Nebenschilddrüsenverletzung oder -erkrankung
  • Niedriger Magnesiumspiegel, der die Aktivität des Parathormons hindert
  • Vitamin-D-Mangel
  • Funktionsstörung der Nieren, wodurch mehr Kalzium aus dem Körper ausscheidet und zu wenig Vitamin D aktiviert wird
  • Erkrankungen, wie beispielsweise Pankreatitis

Auch Lebensstilfaktoren spielen eine Rolle, da Alkohol, Kaffee und Zigaretten ebenfalls die Kalziumaufnahme durch die Nahrung vermindern.

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Wie diagnostiziert man einen Kalziummangel?

Wie immer kann am Ende des Tages nur ein Arzt eine Diagnose stellen. Er erkundigt sich bei einer Untersuchung sicherlich zunächst nach der familiären Vorgeschichten. Denn auch ein Kalziummangel kann genetische Faktoren haben. So kann in einer Familie zum Beispiel vermehrt Osteoporose oder Pankreatitis auftreten. Darüber hinaus kann ein Bluttest Klarheit schaffen. Dabei wird der Gesamtkalziumgehalt im Blut gemessen, das „freie“ Kalzium und der Albuminspiegel im Blut. Denn auch Albumin ist wichtig für den Kalziumspiegel. Das Protein bindet Kalzium an sich und transportiert es durch das Blut. Außerdem untersucht der Arzt bei Verdacht auf Kalziummangel auch die Nierenfunktion, Magnesium und Vitamin D sowie das Nebenschilddrüsenhormon Parathormon.8

Wie behandelt man einen Kalziummangel?

Handelt es sich bei der zugrundeliegenden Ursache um einen Mangel an Kalzium oder Vitamin D können Nahrungsergänzungsmittel oder eine Ernährungsumstellung effizient gegen die Symptome des Kalziummangels helfen. Hier ist allerdings wichtig, nicht auf eigene Faust zu handeln, sondern nur auf Empfehlung eines Arztes Ergänzungsmittel zu sich zu nehmen. Auch bei Kalzium gibt es nämlich ein „zu viel“, das dem Körper schadet. Liegt eine andere Ursache für den niedrigen Kalziumgehalt im Blut vor, wird mit dem behandelten Arzt je nach Erkrankung ein individueller Behandlungsplan erarbeitet.9

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Fazit: Auf die Ernährung achten und ab und zu in die Sonne

Bei Verdacht auf einen Kalziummangel sollten Sie ärztlichen Rat suchen. In den meisten Fällen kann ein Arzt Ihnen Klarheit verschaffen. Außerdem kann er Ihnen auch bei der Ernährung oder der Auswahl möglicher Nahrungsergänzungsmitteln weiterhelfen. Ansonsten können Sie präventiv darauf achten, sich möglichst ausgewogen zu ernähren und viele kalziumhaltige Lebensmittel zu sich zu nehmen. Für eine gute Kalziumaufnahme hilft es auch, öfter mal in die Sonne zu gehen, um den Vitamin-D-Speicher aufzutanken.

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Quellen

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