24. September 2023, 18:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Bahnen sich Kopfschmerzen an, greifen so einige Menschen zu einer Tasse Kaffee. Ein Hirnforscher klärt auf, was das bringt.
Wenn der „Schädel brummt“, würde man sich am liebsten die Decke über den Kopf ziehen. Oder eine Tasse Kaffee trinken, denn der gilt für viele als bewährtes Hausmittel gegen Kopfschmerzen. Ob das darin enthaltene Koffein tatsächlich gegen den brummenden Kopf hilft, verrät Prof. Frank Erbguth, Präsident der Deutschen Hirnstiftung.
Übersicht
Kann Kaffee gegen Kopfschmerzen helfen?
„Bei Spannungskopfschmerzen und Migräne sind Kaffee und das darin enthaltene Koffein dafür bekannt, dass sie die Schmerzen lindern.“
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Auch in vielen Kopfschmerztabletten steckt Koffein. Was ist bei Kopfweh besser – sie zu nehmen oder doch die Tasse Kaffee?
„Das ist eine Frage der Dosis. Um Kopfschmerzen zu lindern, braucht man zwischen 100 und 200 Milligramm Koffein. Wenn man das auf eine Kaffeetasse runterrechnet, liegt man bei 30 bis 60 Milligramm. Um den Bedarf zu decken, müsste man also zwischen zwei und vier Tassen trinken. Die ideale Lösung ist daher eine Kombination aus klassischen Schmerzmitteln wie Paracetamol, Ibuprofen oder Aspirin und Kaffee. Aufgepasst: Die zu häufige Einnahme von Schmerzmitteln – das heißt: an mehr als zehn Tagen im Monat – kann zu Übergebrauchskopfschmerz führen.“
Schmerzen besser aushalten oder ein Mittel nehmen?
Diese Frage hat FITBOOK bereits für einen früheren Beitrag mit Prof. Dr. Dominik Irnich von der Ludwig-Maximilians-Universität München und mit Prof. Dr. Göbel, Chefarzt der Schmerzklinik in Kiel, besprochen. Eine einfache, pauschale Antwort konnten die Experten auf die Frage nicht geben – denn es kommt auf den Schmerz an. Grundsätzlich ist die Expertenmeinung, dass man Schmerzen jeglicher Art stets so schnell wie möglich behandeln sollte. „Ob das immer mit einer Tablette sein muss, das muss man dann immer noch ganz genau im Detail betrachten“, sagt Prof. Irnich.
Vorsicht ist vor einer zu häufigen Einnahme geboten, die kann eine Hypersensivität – spontan auftretende Schmerzen – auslösen. Dies ist vor allem bei primären Kopfschmerzen ein Risiko der Tabletteneinnahme. „Daher gilt bei primären Kopfschmerzen die sogenannte 10-20-Regel“, erklärte Prof. Göbel. Diese besage, dass Migräne- und Kopfschmerzmittel an weniger als an 10 Tagen im Monat eingenommen werden sollten. An mindestens 20 Tagen im Monat sollten keine Migräne- oder Kopfschmerzmittel genutzt werden.
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Kann Kaffee denn auch Kopfschmerzen verursachen?
„Das im Kaffee enthaltene Koffein kann unter bestimmten Umständen Kopfschmerzen auslösen. So entsteht beispielsweise durch häufigen Konsum eine Gewöhnung an das Koffein, die zu Kopfschmerzen führt, wenn man das Koffein wieder weglässt. Eine weitere Möglichkeit ist, dass durch hohen Koffeinkonsum die Urinausscheidung erhöht wird und das zu einem Wassermangel im Körper führt. Der Flüssigkeitsmangel verursacht dann häufig Kopfschmerzen.“
Mit Material von dpa