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Studie zeigt

Der Effekt der Jahreszeiten auf den Blutdruck

Die Jahreszeiten wirken sich auf den Blutdruck aus
Sommer oder Winter? Das macht für Hypertoniker auch aus gesundheitlichen Gründen einen Unterschied. Foto: Getty Images

14. September 2023, 17:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wer an Bluthochdruck leidet, weiß, dass regelmäßiges Messen sowie eine Behandlung unerlässlich sind. Jetzt zeigt eine Studie, dass man in bestimmten Monaten des Jahres seine Blutdruckwerte ganz besonders im Auge behalten sollte. FITBOOK-Medizin-Redakteurin Melanie Hoffmann erklärt, was die Forscher herausgefunden haben.

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Hypertonie (Bluthochdruck) ist der größte Risikofaktor für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) gibt es jährlich weltweit mehrere Millionen Todesfälle, die mit erhöhtem Blutdruck in Verbindung stehen.1 Daher ist es essenziell, dass Betroffene frühzeitig eine Diagnose erhalten. Denn 30 Prozent von ihnen wissen nichts von ihrem Leiden und werden nicht behandelt.2 Eine Behandlung erfolgt zum einen medikamentös. Auf der anderen Seite steht auch der Lebensstil im Fokus: Mit passender Ernährung und genügend Bewegung können Hypertoniker bereits einiges tun, um ihren Blutdruck unter Kontrolle zu halten. Jetzt sensibilisieren Forscher dafür, dass auch die Jahreszeiten einen Einfluss auf den Blutdruck haben. Entsprechende Maßnahmen zur Regulation sind dann besonders wichtig.

Die Studie

Um aufzuzeigen, wie sich verschiedene Jahreszeiten auf den Blutdruck von Hypertonikern auswirken, analysierten Wissenschaftler der American Medical Association Daten von 60.676 Personen mit einem durchschnittlichen Alter von 62 Jahren, die in sechs verschiedenen Gesundheitseinrichtungen erfasst worden waren.

In die Analyse einbezogen wurden Hypertoniker, die keinen Medikamentenwechsel gemacht und während des Zeitraums der Datenerhebung zu jeder Jahreszeit einen Termin in der besagten Gesundheitseinrichtung wahrgenommen hatten.3

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Jahreszeiten und Blutdruck: Werte im Winter höher

Das Ergebnis der Analyse: Der Blutdruck war in den Wintermonaten tendenziell höher als in den wärmeren Monaten.

Insgesamt werteten die Forscher Daten aus 453.787 Arztbesuchen aus und stellten fest, dass der systolische Blutdruckwert in der kalten Jahreszeit im Durchschnitt um 0,47 mmHg höher war als im Jahresmittel. Im Gegensatz dazu war der durchschnittliche systolische Blutdruckwert im Sommer um 0,92 mmHg niedriger. Insgesamt variierte der systolische Wert im Verlauf der Jahreszeiten um 1,4 mmHg.

Interessant und neu war die Beobachtung, dass durch die jahreszeitlich bedingten Schwankungen des systolischen Wertes auch der gesamte Blutdruckwert (systolisch/diastolisch) schwankte. Dieser wich im Jahresverlauf von dem in der Studie als Benchmark gesetzten gesunden Wert von 140/90 mmHg um bis zu 5 Prozent ab.4

Experte verrät, worauf Hypertoniker bei ihrer Ernährung achten sollten

Wichtig für Menschen mit Bluthochdruck: auf den Salzkonsum achten. Das hat uns Prof. Johannes Georg Wechsler, Facharzt für Innere Medizin und Präsident des Bundesverbands Deutscher Ernährungsmediziner, in einem anderen FITBOOK-Beitrag verraten. „Mehr als fünf Gramm Salz am Tag sollte es bei Bluthochdruck nicht sein. Wenn Salz, dann am besten das sogenannte salzreduzierte Kaliumchlorid“, erklärte der Experte.

Erkenntnis untermauert frühere Studien

Dass der Blutdruck vom Wetter beeinflusst zu werden scheint, haben auch frühere Forschungsarbeiten bereits gezeigt.5 So etwa die Tendenz, dass der Blutdruck im Winter steigt, während er im Sommer sinkt.6 Sogar mit der Zimmertemperatur kann man offenbar auf den Blutdruck einwirken. Zu dem Schluss kam eine Studie aus dem Jahr 2021. Sie zeigte, dass eine Erhöhung der Raumtemperatur um 10° C – von 18° C auf 28° C – für einen Zeitraum von 20 Minuten den systolischen Blutdruckwert deutlich senkte.7

Was passiert im Körper bei kaltem Wetter?

Doch warum hat die Außen- bzw. Raumtemperatur einen solchen Effekt auf Menschen mit Bluthochdruck? Das erklärt ein Dr. Yu-Ming Ni vom kalifornischen Orange Coast Medical Center dem medizinischen Nachrichtenportal „Medical News Today“: „Wenn es draußen kalt ist, kommt es zu einer Vasokonstriktion, d.h. die Arterien ziehen sich zusammen und der Blutdruck steigt an. Wenn man sich heiß fühlt, erweitern sich die Blutgefäße und es kommt zu einer Vasodilatation, die den Körper abkühlen kann.“

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Quellen

Themen Blutdruck Bluthochdruck (Hypertonie)
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