27. Dezember 2021, 11:20 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Fast jeder hat irgendwann mit Fieber im Bett gelegen. In den meisten Fällen handelt es sich um nichts Schlimmes und das Symptom verschwindet nach einiger Zeit wieder. Doch was tun, wenn starker Schüttelfrost hinzukommt?
Ein bisschen Fieber schadet einem ansonsten gesunden Organismus nicht. Schließlich handelt es sich um eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers. Beginnt der Fiebernde allerdings, stark zu zittern, müssen wirksame Gegenmittel her. Denn heftiger Schüttelfrost kann durchaus ein Warnzeichen sein.
Übersicht
Warum hat man überhaupt Schüttelfrost?
Wenn Immunzellen im Körper Bakterien oder Viren identifiziert werden, wird eine Kettenreaktion ausgelöst. Mehrere Botenstoffe schießen dann durch den Organismus und geben schließlich in der Kommandozentrale Bescheid, dass Gefahr droht. Die Folge: Der Hypothalamus im Gehirn regelt dann die Körpertemperatur nach oben – mit dem Ziel, die Krankheitserreger zu töten.
Je mehr Erreger unterwegs sind, desto weiter heizt er dem Körper ein. Irgendwann fährt der Hypothalamus seine letzten Geschütze auf, sozusagen die „last line of defence“. Dann aktiviert er die zentrale Zitterbahn, die wiederum an das motorische System angeschlossen ist. Alle Muskeln im Körper beginnen nun, sich wie verrückt zusammenzuziehen und wieder zu entspannen. Man verspürt dann das, was jeder Mensch schon mal erlebt hat: den sogenannten Schüttelfrost. Er dient quasi dazu, die Körpertemperatur auf schnelle Weise nach oben zu regulieren. Wenn diese erreicht wird, hört der Schüttelfrost in der Regel auf.
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Ist starkes Zittern gefährlich?
In den meisten Fällen handelt es sich um ein harmloses Symptom. Problem ist jedoch, wenn dieser Zustand länger anhält bzw.: nach einem Tag immer noch regelmäßig auftritt. Das ist ein eindeutiges Anzeichen dafür, dass der Körper offensichtlich Probleme hat, die Erreger zu bekämpfen. Auch hält der Körper den Schüttelfrost nicht lange durch. Denn für das Zittern wird extrem viel Energie benötigt. In der Folge können Zucker-Vorräte recht schnell aufgebraucht werden. Entsprechend geht Schüttelfrost an die Substanz. Das kann gerade für Babys, Ältere und chronisch kranke Menschen problematisch werden.
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Was tun bei starkem Schüttelfrost?
Bekommt ein Fiebernder starken Schüttelfrost, der innerhalb eines Tages und darüber hinaus auftritt, ist es höchste Zeit zu handeln. Spätestens dann sollte man einen Arzt aufsuchen. Kurzfristig kommt am besten ein effektiver Fiebersenker zum Einsatz. Acetylsalicylsäure (ASS) etwa sorgt dafür, dass der Hypothalamus keine Signale mehr empfängt, die Heizung weiter hochzudrehen. Auch hilft es, den Körper dabei zu unterstützen, warm zu bleiben, durch heiße Getränke (Suppe oder Tee), wärmende Decken bzw. Bekleidung oder einer Wärmeflasche.
Wichtig: Das Symptom lässt sich auf diese Weise zwar zunächst kontrollieren, dringend notwendig ist jedoch, die zugrundeliegende Ursache zu finden und zu behandeln.