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Manche tun es ständig

Ist es schädlich, die Finger knacken zu lassen?

Finger knacken
Manche Menschen empfinden es entspannend, ihre Finger knacken zu lassen Foto: Getty Images
Julia Schüßler

21. Mai 2021, 13:45 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Es gibt Menschen, die ständig ihre Finger knacken lassen. Oder der Kopf knackt, wenn man dem verspannten Nacken durch Dehnen Entspannung verschafft. Warum unsere Gelenke knacken, ob das schädlich sein kann – und welche Übungen jetzt helfen, lesen Sie hier.

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Nach einem langen Tag vor dem Rechner sind Nackenschmerzen keine Seltenheit. Intuitiv versucht man da häufig durch Dehnen dem Nacken Entspannung zu verschaffen. Manchmal knackt’s. Doch warum knacken unsere Gelenke eigentlich? Ist das schädlich? Und was rät man dem Freund, der ständig seine Finger knacken lässt?

Gelenke knacken aus 2 Gründen

Gelenke knacken aus zwei Gründen, wie der Münchner Facharzt für Orthopädie Dr. Willibald Walter gegenüber FITBOOK erklärt. „Sind die Muskeln verkürzt, liegt zu viel Spannung auf den Sehnen. Die schrappen dann über die Gelenke und das hört man.“ Die andere Ursache: Blockierungen kleiner Wirbelgelenke. Bei Blockierungen entstehe der empfundene Druck durch Luft in den Gelenken. „Dehnt man die Gelenke, entweicht die Luft und es knackt“, so der Experte. Durch das Knacken werde der entstandene Unterdruck in Normaldruck umgewandelt, was erleichternd sei und die Spannung reduziere.

Kann das schädlich sein?

Das Knacken an sich sei nicht ungesund – auf Dauer aber nicht Lösung des Problems und eher ein Zeichen, dass etwas gemacht werden müsse, so der Orthopäde. „Je länger ein muskuläres Problem vorliegt, desto eher kommt es zu muskulären Spannungen und desto eher führt das zu Einschränkungen des Gelenks.“ Knackt es im Nacken und man hat keine zusätzlichen Beschwerden, sollte man im Alltag für mehr Bewegung sorgen.

Wie alles im Leben kann auch das Dehnen beziehungsweise Knacken der Gelenke zur Routine werden. „Dann stellt sich ein Automatismus ein, ohne dass es dafür einen Grund gibt“, gibt Walter zu bedenken. Wenn also der Freund oder die Freundin zum gefühlt hundertsten Mal am Tag mit den Fingern knackt, ruhig mal darauf aufmerksam machen!

Entspannen der Muskeln sollte Expert*in übernehmen

Sind Blockierungen der Grund, könne man dem Knacken in zwei Schritten ein Ende bereiten: Zuerst müssten die Spannungen von den Muskeln genommen und danach sollten sie gestärkt werden. Wie das gelingen kann? Laut dem Orthopäden muss mit physiotherapeutischen und kräftigungstherapeutischen Übungen gearbeitet werden. Das Entspannen der Muskeln sollte ein Facharzt übernehmen – Walter empfiehlt daher in jedem Fall einen Arzt aufzusuchen. Später könne man die Übungen alleine fortführen.

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Was man bei verkürzten Muskeln selbst tun?

Bei verkürzten Muskeln – wie beispielsweise einer verspannten Nackenmuskulatur – seien vor allem Dehnübungen das Richtige. Der Sportwissenschaftler Benjamin Zölß empfiehlt als Kräftigungsübung zum Beispiel den Vierfüßlerstand: „Dabei kniet man sich auf alle Viere und versucht den Nacken gerade zu halten. Später kann man dann auch einen Arm und ein Bein dazu strecken.“ Vorteil der Übung: Man braucht keine Geräte und kann sie überall durchführen.

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Sofern das Knacken von verkürzten Muskeln oder Sehnen stammt, würden ebenfalls Dehnübungen helfen. „Das Bindegewebe und die Muskulatur müssen so flexibel sein, dass keine Spannung auftritt“, erklärt Zölß. Dabei kann man den Kopf vorsichtig mit einer Hand in Richtung der jeweils gegenüberliegenden Hüfte ziehen. In Rücksprache mit beispielsweise einem Physiotherapeuten finden Sie die für Sie idealen Kräftigungs- als auch Dehnübungen, um gegen das Knacken zu wirken.

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