3. Februar 2021, 19:27 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Die Internationale Fachmesse für Sportartikel und Sportmode (kurz: Ispo) ist ein Schaufenster in die Welt der Sportartikel. In diesem Jahr findet sie erstmals nur digital statt. FITBOOK hat sich die Neuheiten der Hersteller angesehen und stellt die spannendsten Gadgets vor.
Die Corona-Pandemie hat auch die Sportartikel-Industrie auf den Kopf gestellt. Während die Wintersportbranche mit enormen Einbußen kämpft, stehen Produzenten von Outdoor-Ausrüstung oder Heimfitness-Produkten besser da. Auch die Messe Ispo, ein jährlicher Branchentreff, läuft in diesem Jahr ganz anders ab als sonst – nämlich ausschließlich digital. Das hält die Firmen aber nicht davon ab, interessante und teils kuriose Produkte zu präsentieren. Wir stellen sechs spannende davon vor.
Smarter Mini-Hitzestecker gegen Stiche
Das auf der Ispo gezeigte Produkt „Heat_it“ sieht aus wie ein winziger USB-Stick. Wurde man von einer Mücke, Bremse, Wespe oder Biene gestochen, stöpselt man diesen Stecker an seinen Smartphone-Ladeanschluss. Durch den Strom heizt er sich auf. Eine App gibt Bescheid, wann er heiß genug ist und wie lange man ihn auflegen sollte. Die Hitze soll die Nerven unter der Haut beeinflussen – so werde die Reizweiterleitung reduziert und das Jucksignal nicht mehr richtig übermittelt. Das erklärt der Hersteller.
Das Medizinprodukt ist vom Tüv Süd zertifiziert. Es berücksichtige, ob es sich beim Anwender um ein Kind oder einen Erwachsenen handelt sowie ob die Hautstelle empfindlich ist. Für Android-Smartphones mit USB-C-Anschluss kostet es 30 Euro. Besitzer eines iPhones mit Lightning-Anschluss zahlen 40 Euro für den Mini-Hitzestecker.
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Snowboard wird zu Scooter
Snowscooter (eine Mischung aus Roller und Ski) für die Piste gibt es schon länger. Doch bislang musste man sie sich immer extra kaufen. Die französische Marke „Skibrid“ zeigt auf der Ispo einen neuen Ansatz: ein Produkt, mit dem sich normale Ski oder Snowboards in einen Snowscooter umwandeln lassen.
Der knapp vier Kilo schwere Aufsatz soll innerhalb weniger Minuten mit Schrauben montiert sein und die Bretter nicht beschädigen, verspricht der Hersteller. Der Lenker des Scooters lässt sich einklappen, sodass sich das Brett samt Aufbau einfach tragen lässt. Kostenpunkt für den „Skibrid Neo“: rund 700 Euro.
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Mit Sensor und App vor UV-Strahlen schützen
Das Start-up „Ajuma“ aus München hat sich mit einem UV-Messgerät für die Ispo qualifiziert, das man am Arm, am Fahrradlenker oder etwa an seiner Kleidung befestigen kann. Der Sensor gibt seine gemessenen Werte an eine App weiter. Diese zeigt die Intensität der ultravioletten (UV) Strahlung und gibt an, wie lange man noch in der Sonne bleiben kann. Dafür soll man vorher nur seinen Hauttyp und den Lichtschutzfaktor seiner Sonnencreme eingeben. Der Sensor kostet einmalig 50 Euro. Einzelne Funktionen der App sind allerdings kostenpflichtig.
„Die Anwendung sollte einen nicht in falscher Sicherheit wiegen“, warnt Hautarzt Christian Liebich. Zumal man die je nach Hauttyp erlaubten Sonnenaufenthaltsdauer nie vollends ausnutzen sollte. Insgesamt bewertet Liebich den Nutzen der Anwendung zurückhaltend: Zwar könne man den Lichtschutzfaktor eingeben. Doch der Sensor könne natürlich nicht kontrollieren, ob sich sein Nutzer auch mit der ausreichenden Menge Sonnencreme eingerieben habe, sagt er. Hier seien viele Menschen nämlich zu sparsam und haben dann auch nicht den durch die Creme erhofften Schutz vor der Sonne.
Barfußlaufband fürs Büro
Die Marke „Yogga“ aus Frankfurt am Main will Menschen, die daheim oder im Büro arbeiten, in Bewegung bringen: mit einem Barfußlaufband. Es ist kürzer als normale Bänder und soll damit auch unter einem Schreibtisch Platz finden. Voraussetzung ist natürlich, dass dieser höhenverstellbar ist und damit das Arbeiten im Stehen erlaubt.
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Dann aber kann man E-Mails beantworten oder Zoom-Anrufe machen, während man läuft. Körper und Kopf würden es einem danken, meint Philipp Schwarz von Yogga, denn: „In Bewegung lebt man deutlich gesünder und ist merkbar klüger.“ Das laut Hersteller „geräuscharme“ Mini-Laufband, das in Kooperation mit einem Yogamatten-Hersteller entwickelt wurde, kostet 500 Euro.
Eine Slackline für daheim oder unterwegs
Die Marke „Gibbon“ aus Stuttgart holt die Slackline ins heimische Wohnzimmer und nutzt sie dort für eine neue Art des Balanceboards. Das Gibbon Board sieht aus wie ein stark gekrümmtes Skateboard ohne Achsen, über das sich längsseitig eine Slackline spannt. Die Flexibilität des Holzbretts soll sie so schwingen lassen, als würde sie zwischen zwei Bäumen im Park hängen.
Das Brett ist nicht nur zum Balancieren gedacht. Es taugt auch als Tool zum Work-out oder zum Herumtricksen. Das Gibbon Board soll ab Sommer 2021 für 160 bis 180 Euro zu haben sein.
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Entlastung für Wanderer
Auch für Wanderer hatte die Ispo etwas zu bieten. Der polnische Hersteller „Maporto“ hat ein Tragesystem entwickelt, das Wanderern sprichwörtlich die Last von den Schultern nehmen will. Die Verstrebungen seines „Relief Sets“ übertragen ein Teil des Gewichts auf den Hüftgurt. Es soll sich an fast jeden Rucksack und auch Kindertragen anbringen lassen.
Firmengründer Przemek Chlebicki habe bereits mit der Serienproduktion seines patentierten Systems begonnen. In diesem Youtube-Video wird es erklärt. Der Preis liegt je nach Material zwischen 36 und 49 Euro.
mit Material von dpa