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Nachgefragt beim Dermatologen

Ist es schädlich, sich im Intimbereich zu rasieren?

Frau rasiert sich in der Bikinizone
Sich im z. B. Intimbereich zu rasieren, soll angeblich schädlich sein. FITBOOK hat bei einem Experten nachgefragt, ob das stimmt. Foto: Getty Images / sasun bughdaryan
Laura Pomer
Laura Pomer

31. Mai 2024, 14:16 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Das Rasieren kann an bestimmten Körperstellen – etwa dem Intimbereich – zu Reizungen führen. Ist das nur unangenehm oder ist es sogar schädlich für Haut und Gesundheit? FITBOOK hat darüber mit einem Dermatologen gesprochen.

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Körperbehaarung erfüllt heute nicht mehr den Zweck, den Menschen vor Kälte zu schützen. Aber vielleicht einen anderen? Angeblich soll es schädlich sein, sich in den Achseln und vor allem im Intimbereich zu rasieren oder auf andere Weise zu enthaaren. Stimmt das? FITBOOK sprach mit dem Münchener Dermatologen Dr. med. Timm Golüke.

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Warum haben wir Haare im Intimbereich und unter den Achseln?

Bevor man sich fragt, ob es schädlich ist, sich Intimbereich und unter den Achseln zu rasieren, sollte geklärt werden, warum wir überhaupt über Körperbehaarung verfügen. Bei unseren Vorfahren, den Urzeitmenschen, konnte man noch von einem regelrechten Fell sprechen. Im Laufe der Evolution hat sich unser Körper immer wieder an die äußeren (v. a. klimatischen) Bedingungen angepasst. Zeitweise etwa diente unsere Behaarung zum Schutz vor Kälte.

„Außerdem hat unsere rudimentäre Behaarung in grauer Vorzeit als sexueller Lockstoff gedient,“ sagt Golüke zu FITBOOK. Das sei auch der Grund, weshalb es an den Stellen, an denen Scham-  und Achselhaare wachsen, anders riecht als am restlichen Körper.

Da der Mensch sich heute den Außentemperaturen entsprechend kleiden kann, hat die Kälte-Schutz-Funktion seit vielen, vielen Jahren ausgedient. Und dass man durch Rasieren etwaige Gerüche im Intim- und Achselbereich reduziert, mag zwar stimmen – ist aber meist auch der gewünschte Effekt.

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Kuschelige Angriffsfläche für Bakterien

Vielmehr seien Gerüche ein Grund gegen Körperbehaarung. Laut Dermatologe Golüke bieten Haare unter den Achseln und im Intimbereich eine kuschelige Angriffsfläche für Bakterien. Je weniger Bakterien sich ansiedeln können, desto geruchloser sei der Schweiß – das Ganze ist also auch eine Hygienefrage.

Das sagt die Statistik

Und bei der sind sich Deutsche Frauen und Männer einig – zumindest was die Achselbehaarung betrifft: Laut Statista gaben 2008 97 Prozent der befragten Frauen und 75 Prozent der befragten Männer an, dass sie sich unter den Achseln rasieren. Im Intimbereich gehen die Überzeugungen etwas auseinander: Während sich 67 Prozent der Frauen dort komplett rasieren (34 Prozent stimmten für „teilweise“), beträgt dieser Anteil bei den Männern nur 50 Prozent (39 Prozent rasieren sich den Intimbereich teilweise).1

Rasieren im Intimbereich und unter den Achseln – ist das schädlich?

Wer sich also – wenn auch nur aus ästhetischen Gründen – an ihnen stört, darf Schamhaare und Co. guten Gewissens entfernen. Aber: „Beim Rasieren entstehen Mikroverletzungen, die Eintrittspforten für Erreger darstellen können“, erklärt Golüke FITBOOK. Umso wichtiger sei es, die nötigen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Grund für kleinere Pickel im Intimbereich und unter den Achseln

Wenn Frauen und Männer zwischen den Rasuren an den entsprechenden Stellen kleinere Pickel finden, könnte an einer zu oft gebrauchten oder minderwertige Klinge liegen. „Ist diese stumpf und gleitet nicht reibungslos, muss man noch mehr Druck ausüben. Dadurch kann das Risiko auf Entzündungen steigen.“

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Aus Pickeln und kleineren Entzündungen können sich Furunkel und daraus Abszesse (Eiterbeulen) entwickeln, die schlimmstenfalls zur Blutvergiftung führen. Sollten Sie so etwas an Ihrem Körper feststellen, bitte unbedingt einen Arzt aufsuchen.

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Genauso wichtig: hygienisches Waxing

Gleiches betrifft natürlich auch das sogenannte Waxing, also die Haarentfernung mit Wachs oder feiner Zuckerpaste. Zu diesem Zweck solle man sich an ein Studio mit Profis wenden, wo man von sauberen Arbeitsverhältnissen überzeugt sein könne. Da Wachs oder Zuckerpaste auf fettiger Haut nicht haften kann, soll man geduscht dort hingehen. Jedoch ohne entsprechende Körperpartie vorher eingecremt zu haben. Davon sollte man auch Prozedur für 24 Stunden absehen – ebenso vom Reinigen. Beim Waxing werden die Haarwurzeln herausgezogen und die Poren geöffnet – und das sind ebenfalls mögliche Eintrittspforten für unerwünschte Eindringlinge.

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Fazit

Es ist grundsätzlich nicht schädlich, seine Haare an den Beinen, im Intimbereich oder unter den Armen zu rasieren. Dabei wird jedoch die Haut gereizt. Hygienisches Arbeiten ist daher das A und O.

Themen #Naturtreu

Quellen

  1. Statista: An welchen Körperteilen rasieren Sie sich? (2008, aufgerufen am 30.05.2024) ↩︎
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