28. Dezember 2024, 17:37 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Online sein ist heute längst generationsübergreifend. Besonders für ältere Menschen kann das Internet einen spürbaren Beitrag zu mehr Zufriedenheit leisten. Wieso das so ist, erklärt eine Studie.
Ältere Menschen, die regelmäßig das Internet nutzen, können davon in vielerlei Hinsicht profitieren – unter anderem für ihr seelisches Wohlbefinden. Wer online aktiv ist, fühlt sich oft ausgeglichener, erlebt weniger depressive Phasen und berichtet von einer gesteigerten Lebenszufriedenheit. Es zeigt sich: Das Internet ist nicht nur ein Ort für junge Menschen, sondern kann auch für die Generation über 50 Jahre ein echter Gewinn sein.
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Übersicht
Darum ist das Internet für Ü50-Menschen wichtig
Für Menschen ab 50 Jahren, die aufgrund eingeschränkter Mobilität oder gesundheitlicher Herausforderungen weniger aktiv sein können, bietet das Internet vielfältige Möglichkeiten. Es ist weit mehr als eine reine Informationsquelle: Es ermöglicht unkomplizierte soziale Interaktionen, fördert den Austausch mit Familie und Freunden und eröffnet Raum für neue Kontakte. All das wurde kürzlich in einer Studie vorgestellt, die im Fachmagazin „Nature Human Behaviour“ veröffentlicht wurde.1
Besonders deutlich werden diese positiven Effekte bei Menschen über 65, die allein leben oder nur selten soziale Kontakte pflegen – für sie kann die digitale Vernetzung einen entscheidenden Zugewinn an Lebensqualität bedeuten.
Man muss nicht ständig online sein
Interessanterweise mussten die Teilnehmenden nicht dauerhaft online sein, um die Vorteile zu spüren. Selbst bei weniger als einer Nutzung pro Woche zeigte sich ein positiver Einfluss auf die Lebenszufriedenheit und die mentale Gesundheit. Qingpeng Zhang, einer der Studienautoren von der Universität Hongkong, betont: „Diese Vorteile waren in allen Ländern zu beobachten und verdeutlichen das Potenzial des Internets als Werkzeug zur Förderung der psychischen Gesundheit weltweit.“
Allerdings kommt es auf die richtige Dosis an: Sich ausschließlich auf digitale Medien zu konzentrieren und ständig online zu sein, wäre vermutlich nicht ratsam. Andrea Wigfield, Professorin am Centre for Loneliness Studies, weist darauf hin, dass das Internet zwar ein wertvolles Mittel zur Pflege von Kontakten sein kann, jedoch keine dauerhafte Alternative zum direkten sozialen Austausch darstellt. „Das Internet kann Menschen miteinander verbinden, aber es kann die Bedeutung echter Begegnungen nicht ersetzen, die für das Gefühl von Zugehörigkeit unverzichtbar sind“, erklärte sie dem Magazin „BBC Science Focus“.
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So wurde die Studie durchgeführt
Die Studie war umfangreich angelegt: Wissenschaftler der Universität Hongkong analysierten die Daten von genau 87.559 Personen im Alter von 50 Jahren und älter aus 23 Ländern. Die Ergebnisse zeigten, dass regelmäßige Internetnutzung mit einer Reduktion depressiver Symptomen, höherer Lebenszufriedenheit und einem insgesamt besseren Gesundheitszustand einherging. Besonders in Ländern wie den USA, England und China konnte eine häufigere Internetnutzung mit einer verbesserten psychischen Gesundheit in Verbindung gebracht werden.
Mit Material von dpa