27. September 2019, 7:03 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Asthma bronchiale, so der vollständige Fachbegriff, ist eine chronische Atemwegserkrankung. Die Betroffenen haben ein überempfindliches Bronchialsystem, weshalb es in unregelmäßigen Abständen zu Atemnot kommen kann. Derartige Anfälle können verschiedene Auslöser haben, und diese sind (allergischen) Asthmatikern in der Regel bekannt. Aber wussten Sie, dass sich auch verschiedene Schmerzmittel mit dem Befund nicht vertragen? Dazu zählt neuerdings auch Ibuprofen.
Dass jemand Asthma hat, bedeutet nicht, dass er gegen andere chronische Leiden immun ist. So können natürlich auch Asthmatiker mit Migräne oder (zumindest die weiblichen) besonders starken Regelschmerzen zu kämpfen haben – beides Probleme, die eine regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln nötig machen kann. Und auch bei spontan auftretenden Schmerzen hilft manchmal nur hoch dosiertes Ibuprofen. Wenn es danach jedoch zu einer Atemnot kommt, ist das womöglich kein Zufall.
Asthma und Schmerzmittel
Der fiebersenkende und entzündungshemmende Arzneistoff Acetylsalicylsäure kann Asthmaanfälle begünstigen. In Fachkreisen ist dies schon länger bekannt als die Tatsache, dass auch weitere Wirkstoffe dieser Substanzklasse – der nicht „steroidalen Antirheumatika“, kurz NSAR – von Asthmatikern gemieden werden sollten. Dazu zählen auch Ibuprofen, Diclofenac und Indometacin. Besser geeignet seien paracetamolhaltige Präparate, wie man auch bei „Lungenärzte im Netz“ nachlesen kann.
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Wieso lösen NSAR Asthma aus?
Wie Allgemeinmediziner Dr. med. Michael Feld im Gespräch mit FITBOOK erklärt, tritt die ungewünschte Reaktion auf NSAR vor allem bei allergischen Asthmatikern auf, bei denen die Atemwegserkrankung mit einer Sensibilität auf den Wirkstoff Histamin zusammenhängt. Histamin (wird von Lebensmitteln wie Erdbeeren, Tomaten, reifem Käse freigesetzt) lässt die Bronchialschleimhaut anschwellen und verengt so die Bronchien.
„Das hat etwas mit dem Enzym Zyklooxygenase zu tun“, sagt uns der Fachmann. Dieses werde durch die Wirkstoffgruppe gehemmt.
Es ist entsprechend wichtig, dass Asthmatiker immer ein schriftliches Dokument mit sich führen, auf dem die ihnen bekannten Allergieauslöser vermerkt sind. Darauf weist auch „Lungenärzte im Netz“ hin. Nicht allergische Asthmatiker reagieren übrigens vermehrt auf chemische und physikalische Reize, etwa Tabak, Parfüms, körperliche Anstrengung oder Temperatur.
Nicht nur Atemnot Anzeichen und Ursachen von Asthma
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Weitere Medikamente sind kritisch
Nicht nur Schmerzmittel sind bei allergischem Asthma kritisch. Auch Blutdrucksenker (z.B. Betablocker) verengen die Bronchien und können dadurch Atemnot verursachen. Ebenso ist bei verschiedenen Antibiotika Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker, wie auch bei pflanzlichen Mitteln, da diese allergieverdächtig sind.