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Barf

Wer seinen Hund mit rohem Fleisch füttert, gefährdet seine eigene Gesundheit  

hund rohes fleisch gesundheit: Hund vor einem Steak
Was ein Hund frisst, hat nicht nur Auswirkungen auf die Gesundheit des Tieres, sondern auch auf die des Besitzers Foto: Getty Images

21. Juli 2022, 13:14 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

„Barf“ nennen Hundebesitzer es auch, wenn sie ihr Haustier mit rohem Fleisch füttern. Eine Methode, die für Hunde gesund sein soll. Doch wie sieht es mit dem Menschen aus? Tatsächlich hat die Art der Hundefütterung auch Auswirkungen auf den Besitzer, wie neue Studien zeigen.

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Was hat das Futter, das man seinem Haustier gibt, mit der eigenen Gesundheit zu tun? Offenbar eine ganze Menge. Zu diesem Ergebnis kamen zwei Untersuchungen der University of Bristol. Demnach sollten Tierfreunde sich genau überlegen, ob sie ihrem Hund rohes Fleisch in den Napf geben wollen – sie können damit nämlich ihrer eigenen Gesundheit schaden.

Escheria coli bei Tieren und Menschen

Die Voraussetzung für die aktuelle britische Studie ist das Wissen um Escherichia coli oder auch E. coli. Dabei handelt es sich um einen natürlich im Darm von Vögeln, warmblütigen Säugetieren (also auch Hunden) und Menschen vorkommender Keim. Bestimmte Stämme von Escherichia coli können bei Tieren und Menschen schwerwiegende Erkrankungen hervorrufen.1

Laut dem Robert-Koch-Institut ist E. coli weltweit einer der häufigsten Erreger für Harnwegs- und Magen-Darm-Infekte, Wund- und Atemwegs­infektionen, sowie seltener Blut­strom­infek­tionen (Sepsis). E.-coli-Bakterien zählen zu den häu­figsten Erregern von noso­ko­mialen Infek­tionen – also Infektionen, die sich Patienten z. B. während eines Krankenhausaufenthalts einfangen. In den vergangenen Jahren hat die Anti­biotika­resistenz bei E. coli zugenommen.2 Und genau diese resistenten Keime können laut einer portugiesischen Untersuchung von einem Haustier auf den Besitzer übertragen werden.3

Auch interessant: Wie sich das Haustier im Bett auf den Schlaf auswirkt 

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Ablauf der Studien

Deshalb wollten britische Forscher nun herausfinden, unter welchen Bedingungen die gefährlichen Bakterien vermehrt bei Hunden vorkommen – und so auch zu einer gesundheitlichen Gefahr für den Menschen werden können.

In einer ersten Studie untersuchten sie den Kot von 295 Welpen im Alter von 16 Monaten. In einer zweiten Studie stand der Kot von 600 Hunden auf dem Prüfstand. Von diesen wurden 303 Hunde in ländlichen Regionen, 297 in Städten gehalten. Parallel füllten die Hundebesitzer in beiden Studien umfangreiche Fragebögen aus. Auf diese Weise konnten die Wissenschaftler abgleichen, was die Hunde mit einer höheren Konzentration E. coli in ihren Ausscheidungen sonst noch gemeinsam hatten – und mögliche Risikofaktoren identifizieren.

Rohes Fleisch ist Risikofaktor

Die Untersuchung der Hundewelpen kam zu folgendem Ergebnis: Die Verfütterung von rohem Fleisch ist ein Risikofaktor für E. coli. Auf diese Weite gefütterte Welpen hatten Bakterien, die mindestens gegen ein Antibiotikum resistent sind, in ihrem Kot. Die stellt eine mögliche Gesundheitsgefährdung für den Menschen dar.4

Auch die zweite Studie konnte das Risiko von Rohfutter bestätigen – vor allem für auf dem Land lebende Hunde. Bei städtischen Hunden scheinen vielfältigere Ursachen für das vermehrte Vorkommen von Escherichia coli in ihren Ausscheidungen verantwortlich zu sein scheinen. Dort hat auch die Umgebung einen bedeutenden Einfluss – darunter das Schwimmen in städtischen Flüssen.5

Auch interessant: Wer mit einem Hund aufwächst, hat später einen gesünderen Darm 

Fazit: Hunde besser nicht mit rohem Fleisch füttern

Beide Studienergebnisse zusammen genommen unterstützen laut der Wissenschaftler die These, dass Menschen für den Erhalt ihrer Gesundheit besser auf „barfen“ verzichten sollten. „Wir konnten zeigen, dass Hunde, die mit rohem Fleisch gefüttert werden, mit höherer Wahrscheinlichkeit Bakterien in sich tragen, die gegen wichtige Medizin (Antibiotikum, Anm. d. Red.) resistent sind“, betont Studienleiter Prof. Matthew Avison in einer Universitätsmitteilung.6 Auch, wenn die Keime nicht automatisch dazu führen müssten, dass Tier und/oder Mensch krank würden, sei es dennoch erstrebenswert, das Vorkommen von E.coli, das zu vielfältigen Erkrankungen führen kann, zu reduzieren oder zumindest nicht wissentlich zu vermehren.

Dazu passend: Barfen beim Hund – Tipps für die Umstellung und mögliche Risiken (via PETBOOK)

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Quellen

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