3. Oktober 2024, 9:46 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Reizhusten kann ziemlich lästig sein. Er hält die Nächte kurz und die Tage ungenießbar, weil er sich nicht so leicht bändigen lässt. Oder doch? Eine Studie zeigt: Eigentlich brauchen Sie nur zwei Hausmittel, um den Husten zu besänftigen.
Es ist wieder so weit: Überall hustet und niest jemand, die Erkältungssaison hat begonnen. Unter all den Krankheiten und ihren Symptomen kann gerade der Reizhusten langwierig und enorm nervig sein. Selbst nach abgeklungener Krankheit macht er sich noch bei kleinsten Triggern bemerkbar – ist unangenehm und störend. Neben Tipps wie, in dieser Zeit mehr als ausreichend Wasser und Tee zu trinken, um die Schleimhäute im Mund und Rachenraum zu befeuchten, gibt es noch andere Methoden. Meist versucht man, den Reizhusten mit Mitteln aus der Apotheke zu beruhigen oder gar zu unterdrücken. Doch gibt es zwei Hausmittel, von deren Wirksamkeit bei Reizhusten sogar Lungenärzte beeindruckt sind: Honig und Kaffee. Es scheint sich also zu lohnen, sie sich etwas genauer anzuschauen.
Auch interessant: Die wissenschaftlich belegten Gesundheitseffekte von Honig
Übersicht
Das sagen Lungenärzte über Honig und Kaffee gegen Husten
In einer Pressemeldung der Deutschen Lungenstiftung in Hannover beziehen sich Lungenärzte auf eine Studie aus dem Iran, die zu dem Ergebnis kam, dass nur zwei Hausmittel – und zwar Bienenhonig plus Kaffeepulver – eine hocheffektive Paste gegen Reizhusten ergeben können.1
In der iranischen Studie bekamen 97 Patienten – im Durchschnittsalter von 40 Jahren – mit chronischem Husten eine Woche lang dreimal täglich einen Esslöffel einer identisch aussehenden Paste verabreicht.2 Die Mischung wurde jeweils in einem Glas mit heißem Wasser aufgelöst und dann von den Probanden getrunken. Die Löffel waren jedoch unterschiedlich dosiert und bestückt.
Die Paste auf den Löffeln bestand entweder aus:
- 500 Gramm Honig vermischt mit 70 Gramm Instantkaffee (Honig-Kaffee-Gruppe)
- 320 Milligramm Prednisolon, aufgelöst in 600 Gramm eingedicktem Zuckersaft (Steroid-Gruppe)
- einem rezeptfrei erhältlichen Hustenmittel vermischt mit Zuckersaft (Hustenlöster-Gruppe)
Die Probanden wurden – unwissentlich – in die Honig-Kaffee-Gruppe, die Steroid-Gruppe und die Hustenlöser-Gruppe eingeteilt. Sowohl vor als auch nach der Einnahme wurden die Hustenhäufigkeiten kontrolliert und protokolliert.
Auch interessant: Was hat die Farbe des Auswurfs beim Husten zu bedeuten?
Die Studie lieferte ein überraschendes Ergebnis
Überraschend: Die Honig-Kaffee-Gruppe schnitt am besten ab und überholte in ihrer Wirkung nicht nur den Hustenstiller aus der Apotheke, sondern auch die Steroide.
„Obendrein husteten die Patienten, die die Honig-Kaffee-Paste bekommen hatten, hochsignifikant weniger als diejenigen, die die Steroide in der empfohlenen Dosis eingenommen hatten – und das ist wirklich ein überraschendes und beeindruckendes Ergebnis“, berichtet Prof. Morr, Ehrenvorstand der Deutschen Lungenstiftung, in der zuvor erwähnten Pressemeldung.
Nachgefragt Das nimmt eine Apothekerin selbst gegen Husten
Ursachen und Behandlung Darum ist anhaltender Husten nach Atemwegserkrankungen keine Seltenheit
Hausmittel Experte verrät, was bei Halsschmerzen und Mandelentzündung wirklich hilft
Honig gegen Reizhusten
Dass Honig ein wirksames Mittel bei Husten sein kann, ist wahrscheinlich auf seine antimikrobielle und entzündungshemmende Eigenschaften zurückzuführen, die laut Studien dabei helfen können, Entzündungen und vor allem Reizungen im Rachenraum zu reduzieren.3
Meine Erfahrung mit der Honig-Kaffee-Paste gegen Husten
„Wie der Zufall es so wollte, war ich selbst erst vor drei Wochen erkältet. Besonders fies und langanhaltend war der Reizhusten. Vor allem nachts und draußen an der frischen Luft musste ich ständig husten, manchmal auch minutenlang und unkontrollierbar. Selbst nach zwei Wochen merkte ich noch keine Besserung. Im Rahmen meiner Recherche für diesen Text kam mir die Idee auch mal auszuprobieren, was es mit der Paste auf sich hat. Ich hatte schon einiges versucht. Viele Hustenbonbons, Hustenstiller und alles, was mir der Apotheker meines Vertrauens ans Herz oder an den Rachen legte. Aber: Die Nacht, in der ich diese Paste aufgelöst in warmem Wasser trank, war die erste Nacht, in der ich zwar beim Einschlafen noch etwas hustete – aber nicht mehr wach wurde, um die Nachbarn durch meinen durchdringend lauten Reizhusten zu wecken. Das ist jetzt fünf Tage her. Ich trinke vor dem Schlafengehen immer ein Glas davon (ja, obwohl es Kaffee ist, aber der macht mir nichts). Seither ist es signifikant besser geworden. Ich werde tatsächlich das Gefühl nicht los, dass diese Paste dabei eine große Rolle gespielt hat.“