26. Juni 2022, 7:17 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Ein Hörsturz tritt meist ganz plötzlich auf – und das häufig nur auf einem Ohr. Doch die Symptome sind nicht immer eindeutig. FITBOOK erklärt, wie man den Hörsturz erkennt, warum er auftritt und was man tun sollte, wenn man den Verdacht hat, einen erlitten zu haben.
Laut „HNO-Ärzte im Netz“ spricht man von einem Hörsturz, „wenn plötzlich einseitige Hörprobleme (‚Innenohrschwerhörigkeit‘) bis hin zum Hörverlust auftreten“. Doch das sind nicht alle Symptome, die mit der auch als Ohrinfarkt bezeichneten Empfindungsstörung einhergehen können. Er gehört in Deutschland neben einer Mittelohrentzündung zu den häufigsten auftretenden Ohrerkrankungen.
Übersicht
Die typischen Anzeichen bzw. Symptome für einen Hörsturz
Die Symptomatik bei einem Hörsturz kann sehr diffus sein, sodass eine Diagnose nicht immer eindeutig festgestellt werden kann. Dennoch gibt es einige Anzeichen, die darauf hindeuten können. Diese sind:
- meist nur einseitig
- Hörverlust, von schwach ausgeprägt bis hin zu Schwerhörigkeit oder gar Taubheit
- Druckgefühl im Ohr
- verzerrte Wahrnehmung von Geräuschen
- Gefühl, als habe man „Watte im Ohr“
- begleitende Wahrnehmung von Geräusche wie Piepsen, Summen, Rauschen
- Schwindel
- pelziges Gefühl um die Ohrmuschel
- überempfindliches Hörempfinden
Sehr häufig äußern sich diese Symptome plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung.
Die möglichen Ursachen für einen Hörsturz
Was genau die Faktoren sind, die zu einem Hörsturz führen, ist noch nicht abschließend geklärt. Experten vermuten einen Zusammenhang mit dem Herz-Kreislauf-System und mit Durchblutungsstörungen im Innenohr. Es gibt jedoch einige Ursachen, die infrage kommen, einen Ohrinfarkt zu begünstigen:
- Stoffwechselstörungen
- Virusinfekte
- Diabetes
- Thrombosen
- Embolien
- Gefäßkrämpfe
- Stress
- Lärm
Gerade beim Lärm geht es nicht zwingend nur um einen gehörschädigenden Lärmpegel. Denn Schall – insbesondere dauerhaft – wirkt auf den gesamten Organismus und kann körperliche Stressreaktionen auslösen.
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Was passiert bei einem Ohrinfarkt im Körper
In belastenden Situationen und Phasen schüttet der Körper vermehrt Stresshormone aus. Dies geschieht teils auch, ohne dass es Betroffenen bewusst ist. Die Folge: Blutdruck und Herzfrequenz verändern sich, was wiederum die Durchblutung im Innenohr beeinflussen kann.
Was sollte man bei Verdacht auf einen Hörsturz tun?
Laut „HNO-Ärzte im Netz“ handelt es sich bei einem Hörsturz nicht um einen Notfall, obgleich man ihn jedoch ernst nehmen solle.
Da Stress aber offenbar ein Faktor für den Ohrinfarkt sein kann, ist es ratsam, auf Ruhe und Entspannung zu setzen. Es gilt, den Körper so wenig wie möglich zu belasten. Geht der Hörsturz mit einem schweren Hörverlust einher, sollte man umgehend einen HNO-Arzt aufsuchen. Dieser sucht dann gezielt nach möglichen Vorerkrankungen und führt entsprechende Untersuchungen durch.
Bei einem sehr leichten Hörsturz ist es durchaus möglich, ein bis zwei Tage abzuwarten. In den meisten Fällen kommt das Hörvermögen innerhalb eines Tages von allein wieder zurück – und die Symptome klingen ab. Sollte sich die Lage nicht verbessern, sollte man in jedem Fall den HNO-Arzt aufsuchen – am besten am nächsten Tag.
Wie sieht die Behandlung aus?
In den meisten Fällen geht es darum, die Erkrankung zu behandeln, die als möglicher Auslöser für einen Hörsturz infrage kommt. Im Falle einer Entzündung können etwa Kortison-Präparate verschrieben werden. Auch eine Verbesserung der Durchblutung mithilfe einer Infusionstherapie oder von durchblutungsfördernden Mitteln wie Gingko sind oft Teil der Behandlung.