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Experte erklärt

Der richtige Umgang mit Hörgeräten am Strand

Mann mit einem Hörgerät in der Hand am Strand
Worauf muss man achten, wenn man mit einem Hörgerät an den Strand geht? Ein Hörakustiker verrät einige Tipps. Foto: Getty Images/Johner RF
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FITBOOK Redaktion

29. Juli 2024, 5:03 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Sand, Sonnencreme, Schweiß – und insbesondere Wasser: All diese Faktoren sind für die Mikrofon-Öffnungen eines Hörsystems problematisch. Ein Hörakustiker gibt Ratschläge, wie die Geräte einen Tag am Strand oder im Schwimmbad unbeschadet überstehen können.

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Armbanduhr ablegen, Sonnenbrille absetzen: Das sind typische Handgriffe, bevor es von Badehandtuch oder Liege ab ins Wasser geht. Für einige Menschen ist vor dem Baden aber noch ein weiterer Schritt wichtig: Hörgerät ablegen. Dazu rät der Hörakustiker und Biha-Präsident (Bundesinnung der Hörakustiker) Eberhard Schmidt allen, die so eine Technik im Alltag benutzen. Und er hat noch weitere Tipps, wie das Hörgerät am Strand unbeschadet übersteht. 

Sollte ich vor dem Schwimmen das Hörgerät immer ablegen? 

Hörakustiker raten zumindest dazu, um auf Nummer sicher zu gehen. Die Geräte an sich sind zwar gegenüber Feuchtigkeit unempfindlich, Batterie oder Akku sind gut geschützt, wie Eberhard Schmidt erklärt. „Doch jedes Hörgerät hat zwei Bauteile, die offen liegen: Mikrofon und Lautsprecher“, so der Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker. Trifft Wasser auf diese feinen Teile, kann durch die sogenannte Kapillarwirkung des Wassers Feuchtigkeit ins Gerät eindringen – und für Schäden sorgen. 

Den kurzzeitigen Kontakt mit Wasser am Strand stecken Hörgeräte zwar weg, für das Schwimmen sind sie aber dennoch nicht gemacht. Zumindest die meisten nicht. „Es gibt aber wenige Hörsysteme, die mit speziellen Membranen ausgestattet sind. Sie sind wirklich wasserfest und können auch beim Schwimmen verwendet werden“, sagt Schmidt. 

Nun fragt man sich, wie es mit dem Abduschen aussieht. Auch hier gilt: sicherheitshalber ohne Hörgerät. „So ein Wasserstrahl hat einen gewissen Druck. Und wenn das Wasser dadurch in die Mikrofon-Öffnung gepresst wird, dann tut das dem Gerät nicht gut“, erklärt der Hörakustiker. 

Auch interessant: Hörgeräte könnten womöglich vor Demenz schützen

Was tun, wenn das Gerät nass ist? 

Es besteht kein Grund zur Sorge, wenn man einige Punkte beachtet. Der Hörakustiker empfiehlt, das Gehäuse trockenzuwischen und die Mikrofon-Öffnung mit einem Bürstchen zu reinigen. Auf diese Weise kann die Kapillarkraft des Wassers unterbrochen werden.

Eberhard Schmidt betont außerdem, dass das Gerät anschließend getrocknet werden muss. Dabei können Trockenkapseln helfen, die die Feuchtigkeit entziehen, oder spezielle elektrische Trockenboxen. Diese Boxen enthalten einen kleinen Wärmeventilator. In der geschlossenen Box entsteht eine gewisse Luftzirkulation, die Nässe oder Feuchtigkeit verdunsten lässt.

Das Hörgerät kann auch in die Trockenbox gelegt werden, wenn es an heißen Sommertagen durch Schwitzen feucht geworden ist. Schmidt rät in diesem Fall, das Gerät anschließend mit einem (Desinfektions-)Tuch abzuwischen, um die Salze aus dem Schweiß zu entfernen, da diese dem Material ebenfalls schaden können.

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Vorsicht bei Sonnenschutzsprays 

Der Hörakustiker warnt, dass es zu einer Verstopfung der Mikrofon-Öffnung kommen kann. Dies gilt ebenso für Haar- oder Selbstbräuner-Sprays. Wer also ein Produkt zum Sprühen am Kopf verwendet, sollte das Hörsystem kurz ablegen, das Sonnenspray einwirken lassen und das Gerät dann mit sauberen Händen wieder anlegen.

Eine Alternative zum Spray ist die Verwendung von Creme. Dabei sollte man lediglich darauf achten, die Hörgeräte nicht versehentlich mit einzucremen, wie Schmidt anmerkt.

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Vorsicht bei feinem Sand 

Nicht nur Feuchtigkeit und Cremes am Strand können das Hörgerät beeinträchtigen – auch feiner Sand kann ein Problem darstellen. „Alles, was super, super klein ist, hat natürlich die Möglichkeit, in die Mikrofon-Öffnungen einzudringen“, erklärt Schmidt.

Wer einen Tag an einem Strand mit feinem Sand verbringt, sollte also Vorsicht walten lassen – besonders bei windigem Wetter. In solchen Fällen ist es ratsam, das Hörgerät herauszunehmen, es gibt jedoch auch andere Lösungen. „Vielleicht hat man auch eine Kopfbedeckung parat, die auch die Mikrofon-Öffnungen schützt“, schlägt der Hörakustiker vor. Bei Stränden mit gröberem Sand oder Kieselsteinen besteht hingegen kein Grund zur Sorge.

Hörgerät sicher verstauen 

An heißen Tagen möchte man schnell ins Wasser gehen. Dabei kann es vorkommen, dass das Hörgerät in der Badetasche oder Hosentasche landet. Der Profi rät jedoch davon ab, da möglicherweise Sand in den Taschen ist. „Erstens sind Hörsysteme sehr klein. Zweitens sind sie empfindlich, wenn ich versehentlich eine Flasche oder etwas anderes darauf stelle“, erklärt Schmidt.

Ein wichtiger Schritt vor einem Badetag ist daher, auch das Etui für das Hörsystem einzupacken. Darin sind die Geräte sicher aufbewahrt, während man sich im See, Meer oder Freibad erfrischt.

*Mit Material von dpa

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