26. März 2022, 8:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Hautekzeme sind lästig – vor allem, weil sie so schrecklich jucken. Manchmal bekommt man die Beschwerden aber mit Hausmitteln in den Griff.
Die Haut ist gerötet, manchmal auch geschwollen. Es kann sein, dass sie schuppig ist oder nässt. Manchmal bilden sich Bläschen oder Knötchen. Und vor allem: Die Haut juckt, fortdauernd und fast schon unerträglich. Solche Beschwerden sind Anzeichen für ein Hautekzem.
Übersicht
Endogenes vs. exogenes Hautekzem
„Darunter leidet nahezu jeder Mensch mindestens einmal im Leben“, sagt die Hautärztin Marion Moers-Carpi aus München. Ansteckend ist so ein Ekzem nicht, denn Viren oder Bakterien sind nicht im Spiel.
Es wird zwischen zwei Arten unterschieden: endogene und exogene Ekzeme. Endogene Ekzeme sind genetisch bedingt und treten häufig an Augenlidern oder an Ellenbogen oder Kniebeugen auf. Ein bekanntes Beispiel für ein endogenes Ekzem ist die Neurodermitis.
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Ekzeme oft auch allergische Reaktion
Daneben gibt es exogene Ekzeme. „In solchen Fällen entzündet sich die Haut als Folge einer allergischen Reaktion“, erläutert der Hautarzt Prof. Hartwig Mensing aus Hamburg. Mit einem sogenannten Kontaktekzem kann die Haut beispielsweise auf Nickel reagieren, das oft in Modeschmuck vorkommt. Auch Duftstoffe können ein Auslöser sein.
Prinzipiell können Ekzeme überall am Körper auftreten. „Im Gesicht oder an den Händen ist das besonders häufig der Fall“, sagt Hartwig Mensing.
Seborrhoisches vs. dyshidrotisches Ekzem
So gibt es etwa das sogenannte seborrhoische Ekzem. Es kommt auf der Gesichts- oder auch auf der Kopfhaut vor und zeigt sich durch gelbliche, fettige Schuppen, unter denen die Haut gerötet ist. Beim sogenannten dyshidrotischen Ekzem hingegen sind juckende Bläschen an den Händen, manchmal auch an den Füßen zu sehen.
Intertriginöses Ekzem
Manchmal entzünden sich auch Hautfalten – etwa unter den Achseln, unter der weiblichen Brust oder in der Pofalte. Dann spricht man in der Medizin von einem intertriginösen Ekzem. Oft kommt es dann auf der Haut zu einer zusätzlichen Infektion mit Pilzen oder Bakterien.
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Auch Hausmittel können Symptome lindern
Wer bei sich ein Ekzem feststellt, muss damit nicht zwingend in die Arztpraxis. In manchen Fällen können Hausmittel dafür sorgen, dass sich die Beschwerden an der betroffenen Hautstelle bessern.
„Hilfreich können beispielsweise Umschläge mit kaltem schwarzen Tee sein“, rät Marion Moers-Carpi. Dafür kocht man schwarzen Tee, lässt ihn auskühlen und stellt ihn in den Kühlschrank. Dann taucht man Wattepads in den kühlen Tee und betupft die betroffene Hautstelle. Die im Schwarztee enthaltenen Gerbstoffe lindern den Juckreiz.
Wer zu einer trockenen Haut neigt und ein Ekzem hat, kann zu einer Emulsion mit Harnstoff-Anteil greifen. Die wirken in vielen Fällen lindernd, so Hartwig Mensing.
Bei akut nässenden Ekzemen hingegen sollte man keine fettreichen Salben auftragen, sondern eher wasserhaltige Cremes. „Am besten bei nässenden Hautveränderungen auch einen feuchten Umschlag auflegen“, empfiehlt Mensing. Das fördere den Heilungsprozess.
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Wann man zum Arzt gehen sollte
Tritt trotz dieser Hausmittel nach etwa einer Woche keine Besserung ein, sollte man bei der Hautärztin oder dem Hautarzt vorbeischauen.
Stellt er oder sie fest, dass ein Hautekzem vorliegt, wird das meist mit einer kortisonhaltigen Creme behandelt. „Bei einem Ekzem, das starke Beschwerden verursacht, nimmt der Patient oder die Patientin zusätzlich Medikamente ein“, sagt Mensing. Das können beispielsweise Antihistaminika sein – also Tabletten, die man auch bei Heuschnupfen nimmt.
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Kortisoncremes nicht einfach absetzen
Kortisonhaltige Cremes sind aus Sicht von Marion Moers-Carpi bei Hautekzemen in jedem Fall hilfreich, zumal durch sie der quälende Juckreiz schnell verschwindet. „Um ein schnelles Wiederkehren des Ekzems zu verhindern, ist es wichtig, dass man die Kortisoncreme nicht abrupt absetzt“, sagt die Münchner Fachärztin. Es ist ratsam, die ärztlichen Anweisungen genau zu befolgen.
Eine Therapie kann zum Beispiel so aussehen: Bei einem Hautekzem behandelt man fünf Tage lang zweimal täglich die betroffene Hautstelle mit Kortisoncreme. Von Tag sechs bis zehn wird etwas seltener gecremt: nur noch einmal täglich. Anschließend kommt die Kortisoncreme für weitere sechs bis sieben Tage jeden zweiten Tag zum Einsatz.
Egal an welchem Punkt der Therapie man sich befindet: Die Haut sollte man anschließend mit einer rückfettenden Creme pflegen, etwa einem Produkt mit Harnstoff-Anteil.
Mit Material von dpa