27. September 2021, 14:26 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Während der Menopause kämpfen viele Frauen mit unangenehmen Begleiterscheinungen wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Gewichtszunahme oder auch Haarausfall. Gegen Letzteres haben Wissenschaftler nun anscheinend eine wirksame Therapie gefunden.
Viele Frauen in den Wechseljahren werden es vielleicht kennen: Nicht nur, dass die Haare grau werden, der zuvor volle Schopf wird außerdem spürbar feiner und dünner. Häufig fallen die Haare verstärkt aus. Für Betroffene scheint es nun Hoffnung zu geben. US-Wissenschaftler haben offenbar ein Mittel gefunden, dass gegen Haarausfall während der Menopause helfen kann.
Übersicht
Haarausfall während der Menopause
Hormonelle Veränderungen können sich auf den Haarwuchs und die Haarqualität auswirken. Bei Frauen tritt Haarausfall daher gehäuft während der Pubertät, nach einer Schwangerschaft und in den Wechseljahren auf. Beim Übergang in die Menopause wird im weiblichen Körper nicht mehr ausreichend Östrogen produziert. Da dieses Hormon am Haarwachstum beteiligt ist, werden die Wachstumsphasen des Haares verkürzt. Außerdem kann auch genetisch bedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie) ausbrechen.1 Dabei werden die Haare am Mittelscheitel zunehmend dünner und fallen aus, sodass mit der Zeit die Kopfhaut sichtbar wird.2
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Nahrungsergänzungsmittel soll bei Haarausfall helfen
Wie ein kalifornisches Forscherteam jetzt beim „The North American Menopause Society’s Annual Meeting“ vorstellte, soll eine neue Therapie gegen Haarausfall während der Menopause helfen können. Dabei handelt es sich um ein Nahrungsergänzungsmittel, das aus Nahrungsmitteln gewonnene bioaktive Nährstoffe enthält. In einer Studie wurde nun getestet, ob es hält, was es verspricht – und das Haarwachstum bei Frauen mittleren Alterns fördert.3
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Studie zu Haarausfall in der Menopause
Die Studie ergab, dass sich bei Frauen, die das Nahrungsergänzungsmittel in der Perimenopause (Übergang in die Wechseljahre), der Menopause (Zeit nach der letzten Menstruation) und in der Postmenopause (letzte Phase der Wechseljahre) genommen hatten, die Haarqualität verbesserte. Betrachtet hatten die Wissenschaftler, inwieweit sich das Präparat auf das durch die Hormonumstellung verminderte Haarwachstum und die verbliebene Haarmenge auswirkte. Außerdem untersuchten sie die Dauer der Wachstumsphase (Anagenphase) des Haares.
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Haarqualität um 40 Prozent verbessert
Studienleiterin Dr. Glynis Ablon vom „Ablon Skin Institute and Research Center in Kalifornien“ und ihr Team verglichen die Ergebnisse der Behandlung nach sechs und nach zwölf Monaten. Dabei stellten sie fest, dass die durchschnittliche Gesamtzahl der Haare signifikant und progressiv zunahm. Die globale Haarqualität verbesserte sich deutlich – nämlich um 40 Prozent. Außerdem zeigte die Studie einen Rückgang des Haarausfalls.
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Fazit
Die Ergebnisse seien ein wichtiger Schritt, um Frauen helfen zu können, die sich in der Menopause befinden und unter Haarausfall leiden, so die Wissenschaftler. „Angesichts unserer alternden Gesellschaft und der Tatsache, dass Frauen heute etwa ein Drittel ihres Lebens in der Postmenopause verbringen, ist die Erforschung von Maßnahmen zur Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden, einschließlich des Ausdünnens der Haare, von entscheidender Bedeutung, zumal die therapeutischen Möglichkeiten so begrenzt sind“, erklärt Ablon. Weitere Forschung sei nun geplant, um auch die langfristige Wirkung des in der Studie eingesetzten Nahrungsergänzungsmittels zu bestätigen.
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Quellen
- 1. Meier S (2021). Hormonell bedingter Haarausfall bei Frauen. Zentrum der Gesundheit
- 2. Ducray. Androgenetische Alopezie: Ursache, Symptome, Therapien. (aufgerufen am 27.09.2021)
- 3. Ablon G, Faubion S (2021). Nutraceuticals May Be the Secret to A Full Head of Hair for Women At Midlife. The North American Menopause Society (AMS)