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OP als letzter Ausweg

Gynäkomastie – Ursachen und Behandlung von Männerbrüsten

Gynäkomastie männerbrüste
Wenn die Männerbrust eine weiblich anmutende Form annimmt, kann dies bei Betroffenen einen Leidensdruck auslösen Foto: istock
Martin Lewicki
Freier Autor

4. August 2022, 13:34 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Man spricht von einer Gynäkomastie, wenn sich das Brustgewebe beim Mann vergrößert. Die Gründe dafür sind vielfältig. Manchmal bildet sich die Brustvergrößerung von alleine zurück. Doch in vielen Fällen hilft nur noch eine OP. FITBOOK hat alle Fakten zusammengetragen.

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Eine gut definierte Männerbrust gehört zum optischen Idealbild eines Mannes. Michelangelos David-Statue macht es schon seit Jahrhunderten vor. Kein Wunder, dass Bankdrücken und Liegestütze wohl zu den populärsten Übungen unter Männern zählen. Schließlich gilt eine muskulöse Brust auch als ein Zeichen von Stärke. Umso mehr leiden Männer darunter, wenn ihre Brust zwar wächst, aber dabei eine weiblich anmutende Form annimmt. Man spricht in diesem Fall von Gynäkomastie, also einer Verweiblichung der Männerbrust. Wir erklären die Ursachen und welche Möglichkeiten der Behandlung es gibt.

Wie kommt es zu einer Gynäkomastie?

Die Gynäkomastie ist ein Zeichen dafür, dass sich das Verhältnis von Östrogen und Testosteron im Hormonhaushalt des Körpers verändert hat. Dieses führt zum Wachstum der Brustdrüse und des umliegenden Gewebes, was zur Ausprägung einer weiblich anmutenden Brust führen kann. Dabei handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um ein Erscheinungsbild, das nicht nur bei übergewichtigen Männern auftritt. In drei Lebensphasen kommt die Gynäkomastie besonders häufig vor:

  • im Säuglingsalter
  • in der Pubertät
  • ab dem 50. Lebensjahr

Bei den meisten Säuglingen bildet sich die vergrößerte Brust innerhalb von wenigen Wochen zurück. Auch bei Teenagern kann sie sich relativ schnell zurückbilden, oft innerhalb von ein bis zwei Jahren. Wenn allerdings die Gynäkomastie im Teenageralter nicht verschwindet, kann sie sich manifestieren. Diese Gefahr besteht auch bei Männern, die eine weibliche Brust im höheren Alter entwickeln.

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Was ist eine Pseudogynäkomastie?

Viele Menschen glauben, dass insbesondere übergewichtige und fettleibige Männer eine Gynäkomastie entwickeln. Doch das ist nicht der Fall. Bei Übergewichtigen, die aufgrund von Fetteinlagerung eine größere Brust haben, spricht man von sogenannter Pseudo-Gynäkomastie oder auch Lipomastie. Denn das Drüsengewebe wächst hierbei nicht.

Ob es sich nun um eine echte Gynäkomastie oder eine Pseudogynäkomastie handelt, kann ein Arzt überprüfen. Doch man kann auch selbst einen einfachen Test durchführen:

  • Platzieren Sie den Daumen und Zeigefinger um die Brustwarze herum.
  • Führen Sie Daumen und Zeigefinger von den gegenüberliegenden Seiten der Brustwarze aus zusammen, soweit es geht.
  • Wenn es sich um eine Pseudogynäkomastie handelt, können Sie Daumen und Zeigefinger problemlos und ohne großen Widerstand bis zur Brustwarze zusammenführen.
  • Liegt eine Gynäkomastie vor, steht ein hartes Gewebe um die Brustwarze herum im Weg, welches das Zusammenführen von Daumen und Zeigefinger verhindert.

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Was sind die Ursachen für Männerbrüste?

Wie bereits erwähnt unterscheidet man zwischen einer Pseudogynäkomastie und einer echten Gynäkomastie. Für die Erste ist meist Fetteinlagerung durch Übergewicht verantwortlich. Bei der Zweiten hat meist die Veränderung des Hormonhaushalts dazu geführt. Dabei entstand ein Ungleichgewicht zwischen dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen und dem männlichen Sexualhormon Testosteron. Folgende Auslöser kommen infrage:

  • häufig sind Medikamente der Auslöser
  • Anabolika (wer zum Beispiel zu viel Testosteron substituiert, kann eine Gynäkomastie entwickeln)
  • Drogen- und Alkoholmissbrauch
  • genetische Veranlagung
  • verminderte Produktion von Testosteron in den Hoden
  • Tumore
  • Schilddrüsenerkrankung

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Wie lässt sich Gynäkomastie behandeln?

Zunächst muss ein Arzt feststellen, ob es sich um eine echte Gynäkomastie handelt. Im Fall von Pseudogynäkomastie könnte womöglich schon eine Gewichtsabnahme für die Verkleinerung der Brust sorgen. Dies funktioniert leider nicht bei echter Gynäkomastie, denn das Brustgewebe wird nicht verstoffwechselt.

Anschließend muss der Arzt feststellen, was die Gynäkomastie ausgelöst hat. Im Fall von Medikamenten oder Anabolika hilft oft schon das Absetzen der Verursacher. Drogen- und Alkoholmissbrauch können mit Therapien behandelt werden. Auch die Untersuchung des Hormonhaushalts kann aufschlussreich sein. Jedoch lässt sich in vielen Fällen keine richtige Ursache für die Gynäkomastie ausmachen.

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OP als letzter Ausweg aus dem psychischen Leiden

Wenn es sich um eine gutartige Brustvergrößerung handelt, bedarf es eigentlich keiner Entfernung des Gewebes. Dennoch wünschen sich das viele Männer, weil sie psychisch unter der veränderten Brust leiden. Wenn sich medikamentös oder mit einer Hormontherapie das Problem nicht beheben lässt, dann ist eine OP der letzte Schritt, um die Gynäkomastie zu beseitigen.

Wichtig: Bei dem chirurgischen Eingriff muss darauf geachtet werden, dass der Drüsenkörper entfernt wird und nicht lediglich das umliegende Fett. Sonst droht eine Neubildung der Männerbrust.

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Die Kosten für den chirurgischen Eingriff bei einer echten Gynäkomastie werden oft von den Krankenkassen übernommen. Diese liegen zwischen rund 3500 und 5000 Euro, je nachdem, wie umfangreich die OP ist. Da es sich bei der Pseudogynäkomastie lediglich um eine Fetteinlagerung infolge von Übergewicht handelt, müssen hierbei die Kosten für eine lokale Fettabsaugung privat bezahlt werden. Der Eingriff fällt jedoch in der Regel kleiner aus, sodass sich die Kosten auf etwa 2500 bis 3000 Euro reduzieren.

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Quellen

Themen Männergesundheit
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