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Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Grippeimpfung

Grippeimpfung
Haben Sie Fragen zur Grippeimpfung? FITBOOK gibt die Antworten. Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

22. September 2023, 20:03 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Experten warnen vor einer schweren Grippewelle, die uns diesen Herbst überrollen könnte, und mahnen zur Impfung. Denn diese kann in vielen Fällen eine Infektion verhindern oder einen etwaigen Krankheitsverlauf zumindest günstig beeinflussen. FITBOOK klärt im Folgenden die wichtigsten Fragen zur Grippeimpfung.

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Auch wenn in den vergangenen Wochen wieder mehr Coronavirus-Infektionen gezählt wurden – der Herbst ist nicht zuletzt die typische Grippezeit. Dabei sollte klar sein: Mit einer Grippe ist nicht zu spaßen. Zwar verläuft sie bei einem Teil der Infizierten milde, manchmal sogar ohne Symptome. Doch vor allem Menschen mit Vorerkrankungen müssen damit rechnen, dass es sie so richtig erwischt, mit Fieber, Gliederschmerzen und Husten. Die Grippeimpfung kann schützen. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen lesen Sie hier.

Warum ist die Grippe gefährlich?

Bei einer Grippe drohen schlimmstenfalls lebensgefährliche Komplikationen, warnt Burkhard Lawrenz. Er ist Sprecher des Ausschusses Prävention des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). „Denn Atemwegsviren, also auch Grippeviren, sind Türöffner für bakterielle Infektionen.“

Eine Grippeinfektion sorgt demnach für Schäden an den Schleimhäuten des Nasen-Rachen-Raums und der Lungen. Bakterien, wie etwa Pneumokokken, haben es somit leicht, in Schleimhäute und Blutkreislauf einzudringen. Sie können somit weitere Infektionen auslösen – etwa eine schwere Lungenentzündung, die im Krankenhaus behandelt werden muss. Die Grippeimpfung kann dagegen einen gewissen Schutz bieten.

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Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (Stiko) des Robert-Koch-Instituts empfiehlt die jährliche Grippeschutzimpfung vor allem den folgenden Personengruppen:

  • Menschen über 60. Denn im Alter wird das Immunsystem schwächer, was das Risiko für schwere Krankheitsverläufe erhöht. Laut RKI betreffen die meisten Todesfälle durch Influenza diese Altersgruppe.
  • Schwangere ab dem zweiten Trimester. Liegt eine Vorerkrankung vor, rät die Stiko schon im ersten Trimester zum Piks.
  • Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen. Dazu zählen laut Stiko unter anderem Erkrankungen des Herzens, der Leber oder der Nieren, aber auch Diabetes, Immunschwächen oder neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose.
  • Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen
  • Personen mit engem Kontakt zu Risikopersonen, etwa weil sie mit ihnen im selben Haushalt leben oder sie betreuen. Ihre Impfung dient vor allem auch dem Schutz der Risikopersonen.
  • Menschen mit einem „erhöhten beruflichen Risiko“, wie das RKI es nennt. Das besteht zum Beispiel, wenn man im medizinischen Bereich arbeitet oder in einer Einrichtung mit viel Publikumsverkehr.

Dass die Stiko die Influenza-Impfung bestimmten Gruppen empfiehlt, heißt nicht, dass sie anderen davon abrät. Das schreibt das RKI selbst. So kann es auch unter Personen, die nicht aufgeführt werden, gute Gründe für die Grippeimpfung geben.

Kinderarzt Lawrenz rät, die Impfung nicht nur als individuelle Entscheidung zu betrachten, sondern als soziale. „Wenn viele sich impfen lassen, dann schützt das viele andere mit.“ Zum Beispiel auch Menschen mit einer Immunschwäche, bei denen Impfungen nur schlecht anschlagen.

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Ist die Grippeimpfung fürs Kind sinnvoll?

Ja, lautet die Einschätzung von Burkhard Lawrenz. Denn kleine Kinder sind die Altersgruppe, die am häufigsten an Grippe erkrankt. Der Kinderarzt ermutigt Eltern daher, ihre Kinder – auch die ohne Vorerkrankungen – gegen Influenza impfen zu lassen. „Die Kinder stecken sich untereinander an im Kindergarten und tragen die Viren dann in die Familien, stecken ihre Eltern und ihre chronisch kranken Großeltern an“, sagt der Kinderarzt. Dazu kommt: Auch bei den Kleinen verläuft längst nicht jede Infektion harmlos, eine Impfung kann also für mildere Verläufe sorgen. Was Eltern wissen sollten: „Erst ab sechs Monaten kann gegen Grippe geimpft werden“, sagt Lawrenz.

Impfung als Nasenspray

Geht es um den Impfstoff, gibt es eine Besonderheit für Kinder, die mindestens zwei Jahre alt, aber jünger als 18 Jahre sind. Für sie ist auch ein Impfstoff zugelassen, der als Nasenspray verabreicht wird. Da das Nasenspray teurer ist als die Spritze, übernehmen die Krankenkassen die Kosten dafür nur in Einzelfällen. „Zum Beispiel, wenn die Kinder eine Gerinnungsstörung haben und eine Spritze daher ein Risiko ist“, sagt Lawrenz. Auch bei Kindern mit großer Panik vor Nadeln, kommt der Nasenspray-Impfstoff zum Einsatz.

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Wann ist der beste Zeitpunkt für den Piks?

Das ist schwer zu sagen. „Die Grippewelle beginnt meist erst nach Weihnachten und zieht sich meist bis in den April hinein“, sagt Burkhard Lawrenz. „Doch manchmal beginnt sie auch früher.“

Auch das RKI verweist darauf, dass sich die Dauer von Grippewellen nie genau vorhersagen lässt. Daher lautet die Empfehlung: am besten frühestens im Oktober und spätestens Mitte Dezember. Bis sich der Impfschutz vollständig aufgebaut hat, dauert es rund zwei Wochen. Ein besonders früher Impftermin kann aber auch Nachteile haben. „Der Impfschutz lässt nach fünf bis sechs Monaten nach“, sagt Burkhard Lawrenz. Wer sich also im September schon impfen lässt, hat im kommenden Frühjahr nicht mehr den vollen Schutz.

Wer kann nicht gegen Grippe geimpft werden?

Die Impfung gilt laut RKI als gut verträglich. „Selten gibt es schwere Allergien gegen einen Bestandteil der Impfstoffe“, sagt Lawrenz. Das betrifft vor allem Menschen, die eine schwere Allergie gegenüber Hühnereiweiß haben. Davon können Spuren im Impfstoff enthalten sein. Ist eine entsprechende Allergie bekannt, kann auf einen alternativen Impfstoff ausgewichen werden.

Wer einen leichten Schnupfen oder Husten hat, sich also leicht angeschlagen fühlt, der kann den Impftermin gemeinhin wahrnehmen. Bei akuten Infekten mit mindestens 38,5 Grad Fieber jedoch sollte man die Grippeimpfung verschieben. Das gilt sowohl für Kinder als auch für Erwachsene.

Wo kann man nach der Grippeimpfung fragen?

Vom Hausarzt über den Gynäkologen bis zum Kinderarzt ist die Grippeimpfung in verschiedenen Arztpraxen erhältlich. Seit 2022 darf auch in einigen deutschen Apotheken geimpft werden. Auf dem Portal „mein-apothekenmanager.de“ kann man nach Apotheken in der Umgebung filtern, die Grippeschutzimpfungen anbieten.

Zuletzt kann man, sofern der eigene Arbeitgeber seinen Beschäftigten kostenlose Grippeschutzimpfungen anbietet, sich mit dem Wunsch nach der Impfung auch an den Betriebsarzt der Firma wenden.

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Wer trägt die Kosten für die Impfung?

Fällt man unter die Impfempfehlung der Stiko, ist die Sache klar: Dann trägt die gesetzliche Krankenversicherung die vollen Kosten. Das ist in der Schutzimpfungs-Richtlinie festgehalten. Teilweise übernehmen die Kassen die Impfkosten auch für weitere Personengruppen oder sie steuern einen Anteil bei. Im Zweifel fragt man bei der eigenen Krankenversicherung nach.

Gut zu wissen: Der Deutsche Apothekerverband (DAV) hat mit einigen Krankenversicherungen eine Vereinbarung geschlossen – darunter sind die drei Krankenkassen mit den meisten Versicherten: TK, Barmer und DAK-Gesundheit. Wer dort versichert und mindestens 18 Jahre alt ist, kann sich demnach in Apotheken kostenlos gegen Influenza impfen lassen. Und zwar auch dann, wenn man nicht unter die Stiko-Empfehlung fällt.

mit Material von dpa

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