25. Mai 2023, 10:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Laut einer schwedischen Studie haben junge Männer, die an Gewicht zunehmen, ein stark erhöhtes Risiko im späteren Leben an tödlichem Prostatakrebs zu erkranken.
Prostatakrebs ist weltweit die zweithäufigste Krebserkrankung bei Männern. Jährlich werden mehr als 1,4 Millionen Fälle diagnostiziert. Eine aktuelle in Schweden durchgeführte Studie ergab, dass junge Männer, die im Alter zwischen 17 und 29 Jahren an Gewicht zunehmen, ein höheres Risiko haben, eine aggressive Form von Prostatakrebs zu entwickeln und sogar daran zu sterben. Dafür reiche lediglich eine Zunahme von einem halben Kilo pro Jahr. Die Forschungsergebnisse wurden beim diesjährigen European Congress on Obesity (ECO) in Dublin, Irland vorgestellt.
Übersicht
Daten von fast 260.000 Männern analysiert
Frühere Untersuchungen hätten bereits Hinweise darauf gefunden, dass überschüssiges Körperfett das Risiko für tödlichen Prostatakrebs erhöht. Die Belege dafür, dass Körperfett insgesamt mit Prostatakrebs in Zusammenhang steht, sind jedoch unklar. Um mehr über die Zusammenhänge zwischen Gewicht und Prostatakrebs zu erfahren, analysierte ein Forscherteam der Universität Malmö Daten von 258.477 Männern, deren Gewicht im Alter zwischen 17 und 60 Jahren mindestens dreimal im Rahmen der Langzeitstudie gemessen worden ist. Heißt: Die Männer, die bei Aufnahme in die Studie von 1963 bis 2014 frei von Prostatakrebs waren, wurden bis 2019 nachbeobachtet (mittlere Nachbeobachtungszeit 43 Jahre). Dabei protokollierten die Forscher Prostatakrebs-Diagnosen und Todesfälle, die sich während dieser Zeit ereigneten.
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Steigt das Gewicht bei jungen Männern, steigt auch das Prostatakrebs-Risiko
Insgesamt kam es zu 23.348 Prostatakrebs-Diagnosen. Das Durchschnittsalter bei Krankheitsbefund betrug 70 Jahre, 4.790 Männer starben daran. Bei der genauen Auswertung zeigte sich: Männer, die zwischen 17 und 29 Jahren nur ein halbes Kilo pro Jahr zunahmen, wiesen ein 10 Prozent höheres Risiko für aggressiven Prostatakrebs und ein 29 Prozent höheres Risiko für tödlichen Prostatakrebs auf. Stieg das Gewicht um ein Kilo jährlich, nahm die Wahrscheinlichkeit für aggressiven Prostatakrebs um 13 Prozent zu. Für die Forscher steht fest, dass zwischen kontinuierlicher Gewichtszunahme in jungen Jahren und Prostatakrebs ein Zusammenhang besteht.
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Überschüssiges Körperfett befeuert Krebszellen
Studienleiterin Dr. Marisa da Silva hat dafür eine mögliche Erklärung, wie sie in einer Forschungsmitteilung erklärt: „Untersuchungen haben gezeigt, dass das insulinähnlichen Wachstumshormons IGF-I, welches am Zellwachstum und der Zellentwicklung beteiligt ist, ebenso das Krebsrisiko erhöht.“ 1 Übergewichtige Menschen bzw. Menschen, die stetig an Gewicht zunehmen, weisen einen erhöhten Spiegel des besagten Hormons auf, was die Entstehung von Prostatakrebs in der Folge begünstigt.
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Auf ein gesundes Gewicht achten, bedeutet auch Krebsvorsorge
„Mehr über die Faktoren zu wissen, die Prostatakrebs verursachen, ist der Schlüssel zur Prävention“, betont da Silva abschließend. Männer, die demnach im jungen Erwachsenenalter auf ihr Gewicht achten, sich ausreichend bewegen und sich ausgewogen ernähren, dürften die Wahrscheinlichkeit, im Alter aggressivem Prostatakrebs zu entwickeln, deutlich verringern – auch, wen noch nicht abschließend geklärt ist, ob die Gewichtszunahme selbst oder das anhaltende Übergewicht der Hauptgrund für die Erkrankung ist.
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Quellen
- 1. European Association for the Study of Obesity. Weight gain in late teens and 20s associated with higher risk of fatal prostate cancer (aufgerufen am 24. Mai 2023)