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Vier Minuten pro Tag reichen

Gehirntrainings-App lässt Menschen gesünder essen

Ein Mann schaut aufs Smartphone während er in einen Apfel beißt
Schon vier Minuten Training pro Tag mit der FoodT-App soll die Ernährungsgewohnheiten der Proband*innen verbessert haben Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

4. Juni 2021, 6:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Kann eine App einen dazu bringen, gesünder zu essen? Ja, sagen Forschende der Uni Exeter. Und zwar mit einem simplen Spiel, welches das Gehirn quasi umprogrammiert. Erste Tests dazu sind Erfolg versprechend.

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Gesünder essen via App – laut einer Studie der britischen Universität Exeter ist dies möglich. In diesem Fall haben Wissenschaftler*innen mit der FoodT-App eine Art Gehirntrainings-Spiel entwickelt, welche bei nur vier Minuten Anwendung pro Tag dem User die Lust auf Junkfood nimmt. Langfristig soll es dabei helfen, Gewicht zu verlieren sowie einen gesünderen Lebensstil zu entwickeln.

So funktioniert die Gehirntrainings-App

Die App namens Food Trainer (FoodT-App) funktioniert so: Die jeweilige Person bekommt eine Reihe von Bildern mit Lebensmitteln gezeigt. Die gesunden sind mit einem grünen Kreis umrandet. Fast Food und Süßigkeiten mit einem roten. Jetzt gilt es, ausschließlich auf die grün eingekreisten Objekte zu tippen. Hin und wieder tauchen auch Alltagsgegenstände auf, wie beispielsweise ein Stift. Auch hier heißt es: bei Grün tippen, bei Rot stoppen. Das ist wichtig, um fokussiert zu bleiben. Mit der Zeit soll so das Gehirn ungesunde Lebensmittel mit dem Konzept Aufhören verbinden. Voraussetzung ist natürlich, dass man selbst seine Ernährung umstellen möchte. Mit Erfolg, wie einige Bewertungen vermuten lassen. So schreibt ein User: „Ich kann es nicht glauben, aber ich fühle mich anders. Ich denke nicht mehr die ganze Zeit ans Essen. Es ist komisch, aber die App funktioniert wirklich.“

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Das passiert, wenn Personen das Spiel über einen Monat vier Minuten pro Tag anwenden

Die FoodT-App gibt es schon seit 2017. Forschende der Universität Exeter ließen sie nun in Zusammenarbeit mit der Universität Helsinki von 1.234 Personen für einen Monat täglich anwenden. Je häufiger diese die App tatsächlich nutzen, desto häufiger berichteten die User davon, dass ihre Lust auf gesunde Lebensmittel quasi wie von selbst größer wurde. Bei allen Teilnehmenden wurde nach Abschluss des Probelaufs ein durchschnittlicher Gewichtsverlust von einem halben Kilogramm beobachtet. „Jemand, der zwei- bis viermal pro Woche Junkfood aß, reduzierte dies auf einmal pro Woche, nachdem er die App einen Monat lang regelmäßig genutzt hatte“, erklärt Studienleiterin Prof. Natalia Lawrence in einer Pressemitteilung. Der komplette Studienbericht dazu wurde jetzt im Fachmagazin „Appetite“ veröffentlicht.

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Forschende erhoffen sich, dass viele Menschen die App nutzen werden, um gesünder zu essen

Die App (via App Store oder Google Play) ist kostenlos, werbefrei und muss nur für wenige Minuten am Tag angewandt werden. „Insgesamt sind die Ergebnisse wirklich ermutigend“, betont Lawrence. Dr. Matthias Aulbach von der Universität Helsinki ergänzt: „Für jeden mit ungesunden Essgewohnheiten – vielleicht während des Lockdowns entwickelt – könnte FoodT hilfreich sein.“ Wichtig sei es die App regelmäßig zu nutzen und keinen Tag auszusetzen: „Wenn Sie versuchen, dem Gehirn etwas Neues beizubringen, ist es eine gute Idee, den Lernprozess über einen längeren Zeitraum auszuweiten.“

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FoodT-App lässt sich auf eigene „Schwächen“ personalisieren

Jeder Mensch hat seine ganz eigenen Schwächen, die es ihm schwer machen gesünder zu essen. Für die einen ist es Schokolade, für den anderen Pizza oder Burger. Daher kann jeder User die App nach seinem „Laster“ personalisieren, indem er angibt, von welchen ungesunden Lebensmittel er loskommen möchte. Diese erscheinen dann besonders oft rot eingekreist auf dem Bildschirm. Und noch ein Tipp gibt Aulbach mit auf dem Weg: „Es kann hilfreich sein, das Training in verschiedenen Kontexten durchzuführen – nicht nur zu Hause, sondern auch am Arbeitsplatz oder unterwegs, damit sich die Assoziationen, die Sie lernen, nicht nur auf einen Ort beziehen.“

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