21. September 2020, 6:15 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ein Zeckenbiss ist an sich schon unangenehm. In manchen Gebieten übertragen die Tiere aber auch das FSME-Virus, und das kann gefährliche Folgen haben. Bestimmte Personen sollten deshalb besonders rechtzeitig an die Schutzimpfung denken.
FSME ist eine durch Zecken übertragene, mitunter schwere Krankheit. Wer sich davor schützen möchte, der sollte sich mit Blick auf die Zeckensaison 2021 bereits jetzt impfen lassen. Das empfiehlt das Centrum für Reisemedizin (CRM). Auf diese Weise sei sichergestellt, dass die Grundimmunisierung im kommenden Jahr rechtzeitig besteht.
Mehrere Impfdosen zum Schutz vor FSME nötig
Hintergrund der Empfehlung ist, dass für einen verlässlichen und langandauernden Schutz gegen FSME durch Zeckenstiche insgesamt drei Impfdosen nötig sind. Die ersten beiden werden im Abstand von mindestens zwei Wochen gespritzt, die dritte Impfdosis erfolgt laut CRM dann aber erst nach weiteren fünf bis zwölf Monaten.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) hält der Impfschutz gegen FSME durch Zeckenstiche infolge der Grundimmunisierung mindestens drei Jahre lang. Danach sollten Menschen über 50 Jahre ihn auffrischen lassen. Menschen, die jünger sind, wird alle fünf Jahre eine Auffrischung empfohlen.
Was passiert bei einer FSME-Infektion?
FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis. Das Virus löst eine mitunter schwere Erkrankung mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber aus. Erste Anzeichen der Erkrankung zeigen sich zwei bis drei Wochen nach dem Zeckenstich durch grippeähnliche Symptome. In schweren Fällen greift das Virus laut CRM dann Hirn, Hirnhaut und Rückenmark an. Mögliche Folgen sind Lähmungen, Krampfanfälle und Bewusstseinsstörungen.
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RKI meldet Höchststand an FSME-Fällen
Das RKI hatte zuletzt mit 535 Erkrankungen im bisherigen Jahresverlauf einen neuen Höchststand an FSME-Fällen gemeldet. Es habe in Deutschland 14 Prozent mehr Fälle von FSME durch Zecken gegeben als zum gleichen Zeitraum im Jahr 2018, wo es bisher die meisten gab.
Die Behörde hält verschiedene Ursachen dafür für möglich, dass die Zahlen in dieser Saison so hoch sind. So könnte auch die Coronavirus-Pandemie einen Teil dazu beigetragen haben. Die Menschen verbringen mehr Zeit an der freien Natur – immerhin eine empfohlene Maßnahme zur Eindämmung von Covid-19. Damit haben sie allerdings ein erhöhtes Expositionsrisiko gegenüber Zecken und FSME.
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Wo das Risiko auf FSME-Zecken besonders hoch ist
Für die Zeckenkrankheit Lyme-Borreliose besteht in allen Teilen Deutschlands eine Infektionsgefährdung. FSME hingegen zieht man sich vor allem in bestimmten Regionen zu. Zu den Risikogebieten zählen laut RKI große Teile Bayerns und Baden-Württembergs sowie der Süden Hessens und Thüringens und Teile Sachsens. Auch einzelne Kreise in Rheinland-Pfalz und im nördlichen Hessen sowie der Landkreis Emsland in Niedersachsen gelten als Risikogebiete.
Die Ständige Impfkommission des RKI empfiehlt den Impfschutz allen „zeckenexponierten“ Menschen, die in einem Risikogebiet wohnen und zum Beispiel dort im Wald spazieren gehen. Wer in ein FSME-Risikogebiet reist, sollte ebenfalls darüber nachdenken.