28. März 2018, 12:41 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Ärzten von der New York University School of Medicine ist eine kleine medizinische Sensation gelungen. Ein Zufallsfund führte zur Entdeckung eines „neuen“ Organs im menschlichen Körper.
Bei einer Gallenuntersuchung per endoskopischer Mikroskopie entdeckten die US-Ärzte ein bisher unbekanntes Netzwerk unzähliger flüssigkeitsgefüllter Kammern. Weitere Untersuchungen zeigten den Wissenschaftlern, dass es fast überall im Bindegewebe zu finden ist, zu dem unter anderem auch das Fasziengewebe zählt. Bislang wurde dem Interstitium, nach bisheriger Annahme eine Art Zwischengewebe, wenig Aufmerksamkeit geschenkt – das wird sich jetzt durch die Veröffentlichung im „Scientific Report“ ändern.
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»Medizinischer Fortschritt könnte dramatisch vorangetrieben werden
Dr. Neil D. Theise, einer der beteiligten Ärzte, erklärt: „Dieser Befund hat das Potenzial, den Fortschritt in der Medizin dramatisch voranzutreiben, einschließlich der Möglichkeit, dass die direkte Probennahme von interstitieller Flüssigkeit ein leistungsfähiges diagnostisches Werkzeug werden könnte.“
Die Ärzte gehen davon aus, dass das „neue“ Organ quasi die Funktion eines Stoßdämpfers übernimmt und so das Körpergewebe schützt. In der Veröffentlichung heißt es darüber hinaus: „Diese anatomischen Strukturen können bei Krebsmetastasen, Ödemen, Fibrose und mechanischer Funktion vieler oder aller Gewebe und Organe von Bedeutung sein.“

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Warum wurde das Organ erst jetzt entdeckt?
Bisher wurde bei Gewebeuntersuchungen die Flüssigkeit abgelassen. Dieser Vorgang führte dazu, dass die Struktur des Organs zerstört wurde. Infolgedessen erkannte man bisher nicht die wirkliche Beschaffenheit und sah das Ganze als einfache Bindegewebsschicht.