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13. Februar 2025, 19:17 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Verschiedene Faktoren tragen zu einer schlechten Luftqualität in Deutschland bei, wie etwa die Abgase des Verkehrs, der Kraftwerke und der Industrie. Diese schädigt die Gesundheit von jedem einzelnen – allerdings gibt es Personen, denen die schlechte Luft besonders zusetzen könnte.
Der Hauptgrund, warum die Messstationen vor allem in Norddeutschland Alarm schlagen, ist die sogenannte Inversionswetterlage, auch Umkehrwetterlage genannt. Normalerweise sind die oberen Luftschichten die kälteren – wie der Name aber bereits verrät, ist es bei der Inversionswetterlage genau andersherum. Bedeutet: Dadurch, dass die oberen Luftschichten wärmer sind, wird die Luft am Aufsteigen gehindert. Und so sammelt sich der Feinstaub in den unteren Luftschichten, was unsere Luftqualität maßgeblich verschlechtert. Warum der Feinstaub für den Menschen ungesund ist, wer davon besonders betroffen ist und für wen es gefährlich werden kann, klärt FITBOOK im Folgenden auf.
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Übersicht
So schädlich ist Feinstaub
Feinstaub kann in jeglicher Form gefährlich für den Menschen werden, besonders wenn darin Stoffe wie Schwermetalle oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, die das Krebsrisiko erhöhen können, enthalten sind. Je kleiner die Feinstaubpartikel sind, desto tiefer können sie außerdem in den Atemtrakt gelangen und desto niedriger ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie wieder abgeatmet werden.1
Sind die Feinstaubpartikel einmal aufgenommen, können sie Entzündungen und Stress in menschlichen Zellen auslösen. Das kann auf einen längeren Zeitraum gesehen folgende Erkrankungen hervorrufen:2
- Atemwegserkrankungen, wie z. B. Asthma, verringertes Lungenwachstum, Bronchitis, Lungenkrebs
- Stoffwechselerkrankungen, wie z. B. Diabetes
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie z. B. Arteriosklerose, Bluthochdruck, Blutgerinnungsstörung
- Erkrankungen des Nervensystems, wie z. B. Demenz
Letztendlich erhöht eine hohe Feinstaubaussetzung das Sterberisiko.
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Für diese Personen ist Feinstaub besonders gefährlich
Die hohe Feinstaubbelastung kann besonders gesundheitsschädigend für Personen sein, die bereits eine Atemwegserkrankung haben. Denn die schlechte Luft kann eine akute Verschlechterung der Krankheit bewirken. Betroffene reagieren besonders empfindlich auf Feinstaub, was z. B. vermehrte Asthmaanfälle und Krankenhauseinweisungen zur Folge haben kann.
Für Kinder kann der Feinstaub auch belastend sein, da sie im Verhältnis zu ihrer Körpergröße mehr Luft als Erwachsene einatmen und sich ihre Lunge noch in der Wachstumsphase befindet. Ältere Menschen sollten sich ebenfalls vorsehen, vor allem, wenn sie an chronischen Krankheiten leiden.
Ebenfalls verstärkt davon betroffen sind Outdoor-Sportler, da sie durch die Bewegung mehr Sauerstoff benötigen, wodurch eine tiefere und schnellere Atmung entsteht. Deshalb ist es ratsam bei der derzeit hohen Belastung sportliche Betätigungen erst einmal nach drinnen zu verlagern.
Betroffene Gebiete
Besonders betroffen ist durch den Ostwind der Norden Deutschlands – dennoch ist auch im Rest des Landes die Feinstaubbelastung hoch. Dabei macht es keinen Unterschied, ob man sich auf dem Land oder in der Stadt aufhält – verschont bleibt man im Freien von der schlechten Luftqualität auch in ländlichen Gegenden nicht.3
In den kommenden Tagen soll sich die Lage aber wieder entspannen, aufgrund des Tiefs „Max“. Durch Regen- und Schneefälle sowie die wechselnde Windrichtung soll die Feinstaubkonzentration wieder abnehmen.4
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Wie man sich schützen kann
Natürlich ist es unumgänglich, das Haus nicht zu verlassen, solange die Feinstaubkonzentration so hoch ist. Wer vor die Tür geht, kann sich allerdings mit einer FFP2- bzw. FFP3-Maske schützen – wenn auch nicht zu 100 Prozent. Und hier kommt die Partikelgröße ins Spiel. Man unterteilt den Feinstaub in verschiedene Größenklassen. Grob unterscheidet man in:
- PM10 (10 Mikrometer groß)
- PM2.5 (2,5 Mikrometer groß)
- UFP (Ultrafeinstaub, kleiner als 0,1 Mikrometer)
FFP2-Masken fangen mindestens 94 Prozent der Partikel bis zu einer Größe von 0,6 Mikrometer ab. Aber Achtung: Sie schützen lediglich vor Stäuben, Rauch und Aerosolen auf Wasser- und Ölbasis, nicht aber vor Schwermetallen, krebserzeugenden Stoffen und radioaktiven Partikeln.5 Demnach können FFP2-Masken womöglich nur zum Teil vor dem Feinstaub schützen – jedoch ist das Tragen dieser wenigstens eine bessere Vorkehrung, als sich der schlechten Luft komplett schutzfrei auszusetzen.
Wer aber auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich eine FFP3-Maske zulegen, die es in Baumärkten zu kaufen gibt. Diese bieten einen Schutz vor gesundheitsschädlichen und krebserzeugenden Partikeln auf Wasser- und Ölbasis und vor radioaktiven Partikeln. Diese Partikel bis zu einer Größe von 0,6 Mikrometer fangen FFP3-Masken zu mindestens 99 Prozent ab.6
Ein zusätzliches Plus beim Tragen einer Maske: Man schützt sich auch vor Viren und Bakterien. So kommt man vielleicht auch in der Grippe- und Erkältungszeit ohne Ansteckung davon.