5. März 2025, 4:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Fastenmonat Ramadan hat begonnen und läuft noch bis zum 30. März. Bis dahin verzichten gläubige Muslime tagsüber auf Essen und Trinken, das ist erst wieder am Abend erlaubt. Ob sie damit ihrer Gesundheit schaden? FITBOOK-Autorin Laura Pomer fragte einen Ernährungsexperten.
Während des Ramadan dürfen gläubige Muslime zwischen Morgendämmerung und Sonnenuntergang nichts essen oder trinken. Erst am Abend brechen sie also das Fasten – beim Iftār, dem gemeinsamen Abendessen. Von dem Gebot, das nach einer ziemlichen Belastung für den Körper klingt, sind Schwangere, Kinder und Kranke ausgenommen. Ansonsten gilt für alle Muslime ab dem Erreichen des religionsmündigen Alters von etwa 14 Jahren, sich an die Regeln von Ramadan zu halten. Doch welche Auswirkung hat das Fasten im Ramadan auf die Gesundheit? Ist es gesund – oder eher ungesund? FITBOOK hat mit dem Ernährungsexperten Uwe Knop gesprochen.
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Übersicht
Was ist Ramadan?
Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Kalenders und zugleich der Fastenmonat im Islam. Während dieser Zeit verzichten Muslime täglich von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken und andere Genussmittel. Zudem soll man auf „unmoralische Handlungen“ verzichten, um spirituelle Reinheit und Besinnung zu fördern.
Das Fasten im Ramadan erinnert an die Zeit, in der dem Propheten Mohammed nach Überlieferung der Koran offenbart wurde. Deshalb gilt der Fastenmonat als eine Zeit der inneren Besinnung, des sozialen Engagements und der persönlichen Reinigung – aber auch als ein Monat der guten Taten.1
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Ist das Fasten im Ramadan gesund? Das sagt ein Ernährungsexperte
Diplom-Ökotrophologen Uwe Knop glaubt: Wie gut ein Erwachsener das Nicht-Essen und -Trinken wegstecke, hänge vom individuellen Lebensstil und der körperlichen Verfassung ab. „Der stundenlange Nahrungsverzicht macht manchen Menschen gar nichts aus“, weiß er, „bei anderen kann er zu Gereiztheit und Müdigkeit führen.“ Auch Unterzuckerung und daraus resultierende Heißhungerattacken seien denkbar, so der Ernährungsexperte.
Dem Durst nicht nachgehen zu dürfen, sei in aller Regel am kritischsten zu betrachten. Das mag zwar an kalten Tagen nicht so schwer sein – aber insbesondere, wenn es langsam warm und sonnig wird, wir uns vermehrt draußen aufhalten und bewegen, kann das Durstgefühl schnell größer werden. „Wenn man zudem durch körperliche Arbeit ins Schwitzen kommt, ist ein Flüssigkeitsmangel möglich“, warnt der Ernährungswissenschaftler. Diese Dehydration könne schlimmstenfalls in einen Kreislaufzusammenbruch münden. In jedem Fall müsse man auf seinen Körper hören. Führe das Tagesfasten zu Unwohlsein, sei es für den individuellen Organismus einfach nicht das Richtige.
Diese Frage sollte sich jeder stellen, der den Fastenmonat einhalten will
Die zentrale Frage ist: Ist man gesund genug, um das Fasten durchzustehen? Wer das Gefühl hat, dass es das körperliche Befinden stark beeinträchtigt, sollte das Vorhaben besser überdenken.
Vorsicht bei Jugendlichen
„Da sich Jugendliche in der Wachstumsphase befinden und der Nährstoffbedarf akut höher ist, können bei ihnen mögliche negative Auswirkungen noch stärker ausfallen“, erklärt Ernährungswissenschaftler Knop. Daher sollten Eltern für Symptome wie Unkonzentriertheit, Schwindel, Kopfschmerzen und Müdigkeit besonders sensibel sein und bereits im Vorfeld evaluieren, wie reif und belastbar ihr Nachwuchs ist. Vor allem der Flüssigkeitsmangel könne bei Jugendlichen zu einem größeren Problem werden, da bei ihnen der Bewegungsdrang und entsprechend der Wasserbedarf größer sei als bei Erwachsenen.

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Fasten-Empfehlungen für Berliner Schüler
Der muslimische Fastenmonat sorgt an deutschen Schulen immer wieder für Spannungen. Um ihnen beizukommen, gibt bspw. das Bezirksamt Berlin-Neukölln zusammen mit Vertretern von Moscheen und Vereinen die offizielle Neuköllner Empfehlung „Ramadan und Schule“ heraus.2 Sie enthält zwölf Hinweise. Darin steht unter anderem: „Fasten ist kein Freischein, um schulische Pflichten zu umgehen. Fasten heißt also auch nicht, die Teilnahme am Sportunterricht zu verweigern.“