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Wissenschaftlich belegt

Intervallfasten oder Kalorienreduktion? Was besser gegen Fettleber hilft

Ernährung Fettleber: Hilft Intervallfasten besser gegen eine Fettleber als eine reine Kalorienreduktion? Forscher haben es untersucht.
Hilft Intervallfasten besser gegen eine Fettleber als eine reine Kalorienreduktion? Forscher haben es untersucht. Foto: Getty Images
Martin Lewicki
Freier Autor

29. März 2023, 20:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die nichtalkoholische Fettleber stellt ein großes Gesundheitsrisiko dar. Deswegen haben chinesische Forscher untersucht, ob die Fettleber sich besser regeneriert, wenn wir täglich 16 Stunden auf Nahrung verzichten – also Intervallfasten praktizieren – oder lediglich unsere Kalorienaufnahme begrenzen.

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Die nichtalkoholische Fettleber (Non-Alkoholic Fatty Liver Disease – NAFLD) wird, wie der Name schon sagt, nicht durch Alkohol, sondern durch eine ungesunde Lebensweise verursacht. Meist führt eine Kombination verschiedener Faktoren wie eine zu hohe Kalorienaufnahme, Übergewicht und mangelnde Bewegung zu der nichtalkoholischen Fettleber. Laut der Klinik für Ernährungsmedizin an der TU München sind etwa 30 Prozent der europäischen Bevölkerung von dieser chronischen Lebererkrankung betroffen.1 Man spricht übrigens von einer NAFLD, wenn in mehr als fünf Prozent der Leberzellen Fett eingelagert wurde – oder eine Leber zu mehr als zehn Prozent aus Fett besteht. Dann steigt beispielsweise das Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes.2 Zum Glück lassen sich die Leberwerte durch eine gesunde Lebensweise verbessern. Chinesische Forscher wollten es genau wissen und haben untersucht, ob tägliches Intervallfasten oder eine Kalorienreduktion besser bei der Regeneration der Fettleber wirkt.3

88 übergewichtige Probanden über 12 Monate beobachtet

Die klinische Studie wurde von der chinesischen Southern Medical University in Guangzhou in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Tulane University School of Public Health and Tropical Medicine in New Orleans durchgeführt. Dafür wurden 88 übergewichtige Chinesen rekrutiert und über einen Zeitraum von zwölf Monaten beobachtet. 49 von ihnen waren männlich und 39 waren weiblich. Das Durchschnittsalter lag bei 32 Jahren und der Body Mass Index im Durchschnitt bei hohen 32.2.

Anschließend wurden die Probanden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe (45 Teilnehmer) musste Intervallfasten praktizieren. Das heißt, sie durften nur zwischen 8 Uhr morgens und 16:00 Uhr nachmittags essen bzw. Kalorien zu sich nehmen. In den 16 Stunden danach wurde gefastet. Die zweite Gruppe (43 Teilnehmer) durfte zu gewohnten Zeiten essen. Allerdings mussten alle Teilnehmer beider Gruppen ihre Kalorienaufnahme reduzieren. Männer durften nur zwischen 1500 bis 1800 Kalorien pro Tag verzehren, die Frauen nur 1200 bis 1500 Kalorien. Und das über einen Zeitraum von einem Jahr. Währenddessen wurden nicht nur die Leberwerte untersucht, sondern auch der Körper vermessen.

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Intervallfasten bringt keinen Zusatznutzen bei Fettleber

Die Auswertung der Daten ergab, dass sich die Fettleberwerte (insbesondere die Triglyceride) sowohl beim Intervallfasten als auch bei der Kalorienreduktion deutlich verbesserten. Nach sechs Monaten sank der Triglyceridwert in beiden Gruppen im Durchschnitt um rund acht Prozent. Nach zwölf Monaten ging der Triglyceridwert um 6,9 Prozent bei der Intervallfasten-Gruppe zurück und um 7,9 Prozent bei der Gruppe, die lediglich auf Kalorienreduktion setzte. Zudem verbesserten sich bei allen Probanden die folgenden Werte:

  • erhöhte Elastizität der Leber
  • geringeres Körpergewicht
  • kleinerer Taillenumfang
  • geringerer Körperfettanteil
  • gesunkene metabolische Risikofaktoren

Daraus resultieren die Forscher, dass Intervallfasten gegenüber einer Kalorienreduktion keinen Vorteil bei der Behandlung einer Fettleber bringt.

Kalorienreduktion ist entscheidend bei nichtalkoholischer Fettleber

Wie diese klinische Studie zeigt, spielt die Kalorienreduktion offenbar eine wichtige Rolle bei der Behandlung einer nichtalkoholischen Fettleber. Allerdings haben die Forscher nicht untersucht, ob das Essen in einem bestimmten Zeitfenster ohne Kalorienreduktion ebenfalls die Fettleberwerte verbessern kann. Und auch über die Art der aufgenommenen Kalorien wird nicht berichtet. So bleibt unklar, ob speziell die Reduktion fettreicher oder kohlenhydratreicher Lebensmitteln zusätzliche Vorteile bietet. Aber selbst wenn man seine Ernährungsgewohnheiten nicht komplett über den Haufen wirft und lediglich weniger isst, kann sich die Leber offenbar regenerieren und die Körperzusammensetzung verbessern. Auch mit zusätzlicher Bewegung kann man der nichtalkoholischen Fettleber entgegenwirken (FITBOOK berichtete).

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Quellen

Themen Fettleber
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