1. September 2021, 21:11 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Der Körper muss sich an neue Belastungen erst gewöhnen. Und dafür braucht er Zeit. Wer das bei seiner Trainingsplanung nicht beachtet, riskiert Verletzungen.
Ausdauersportlerinnen und Ausdauersportler sollten ihre Trainingsintensität nicht zu abrupt steigern. Sonst steigt das Risiko, einen Ermüdungsbruch zu erleiden, in der medizinischen Fachsprache auch Stressfraktur genannt.
Ursachen eines Ermüdungsbruch
Ein Ermüdungsbruch entsteht, wenn die Belastbarkeit der Knochen nicht mit der Belastung Schritt halten kann. Stressfrakturen passieren meist in Ausdauersportarten wie Laufen oder Gehen.
Gefährdet ist, wer übermäßig die Belastung in Umfang, Intensität und Frequenz steigert. „Zum Beispiel, wenn man das Lauftraining von zwei Mal ad hoc auf sieben Mal pro Woche steigert oder statt moderaten Dauerläufen plötzlich viele harte und lange Trainingsintervalle einbaut“, erklärt Casper Grim, Osnabrücker Sportorthopäde und Vizepräsident der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin.
Neben einer zu rasch gesteigerten Trainingsintensität können unter anderem Fehlstellungen, hormonelle Schwankungen oder eine unausgewogene Energiezufuhr ursächlich sein.
Wo treten Ermüdungsbrüche häufig auf?
Häufig ist eine Stressfraktur am Mittelfußknochen zu beobachten, sie kann aber etwa auch am Fußwurzelknochen, am Schienbein, am Becken oder am Oberschenkelhals auftreten.
Symptome, die auf einen Ermüdungsbruch hindeuten
Bemerkbar macht sich ein Ermüdungsbruch zunächst durch dumpfe oder ziehende Schmerzen, vor allem während des Trainings. Später können die Beschwerden derart stark sein, dass man die betroffene Stelle nicht mehr belasten kann und bspw. das Abrollen des Fußes nicht mehr möglich ist. Auch Schwellungen sind möglich.
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Behandlungsmöglichkeiten und Dauer der Therapie
Je nachdem, wo der Ermüdungsbruch aufgetreten ist, muss man für die Heilung oft mehrere Monate Sportpause in Kauf nehmen. Laut den Fußspezialisten der Gelenk-Klinik liegt der Fokus auf einer konservativen Therapie durch Schonung und schmerzmildernde Maßnahmen – etwa die Ruhigstellung des betroffenen Knochens/ des betroffenen Gelenks oder die Reduzierung der Belastung durch Orthesen oder spezielle Schuheinlagen. Ein Gips ist in der Regel nicht notwendig.
Wärmebehandlungen können die Stoffwechseltätigkeit anregen und somit die Heilung der Knochen beschleunigen. Auch Lymphdrainagen oder Kinesio-Tapes können diese unterstützen, da sie abschwellend wirken. Zu einer Operation des Ermüdungsbruchs kommt es nur in sehr seltenen Fällen.
Und egal, ob konservative Therapie oder OP: Bis man wieder sporttauglich ist, dauert es bis zu 6 Monate. Also bitte kein falscher Ehrgeiz – und hören Sie auf die Signale Ihres Körpers!
Mit Material von dpa