Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für Fitness, Gesundheit und Ernährung
Laut Studie

Hohe Entzündungswerte in den Zwanzigern können zu kognitivem Verfall im mittleren Alter führen

Entzündungen im Körper
Entzündungen im jungen Erwachsenenalter können zu einem kognitiven Verfall im Alter von 40 bis 50 Jahren führen. Foto: Getty Images/Science Photo Library RF

8. Juli 2024, 17:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Hohe Entzündungswerte können z. B. durch eine Infektion, Gewebsschädigungen oder sogar dauerhaften Stress verursacht werden. Wer vor allem in seinen Zwanziger Jahren oft aus unterschiedlichen Gründen hohe Entzündungswerte aufweist, könnte laut einer Studie rund 20 Jahre später dafür die Quittung bekommen – und zwar in Folgen fürs Gehirn. FITBOOK-Redakteurin Janine Riedle hat sich die neuen Untersuchungen genauer angesehen.

Artikel teilen

Das C-reaktive Protein (CRP) ist ein Eiweiß, welches in der Leber gebildet wird, wenn Entzündungen oder Tumore im Körper bestehen. Daher dient der CRP-Spiegel als ein geeigneter Marker im Blut, um entzündliche Prozesse feststellen zu können. Wer allerdings aufgrund seines Lebensstils oder anderen Faktoren die Entzündungswerte in seinen Zwanziger Jahren dauerhaft hochhält, muss mit Spätfolgen rechnen. Im mittleren Alter von 40 bis 50 Jahren beobachteten Forscher kognitiven Verfall, bedingt durch die vorangegangenen Entzündungen.

Jetzt dem FITBOOK-Kanal bei Whatsapp folgen!

Messung der CRP-Werte

Forscher der University of California in San Francisco gingen der Frage auf den Grund, inwiefern Entzündungen mit einem kognitiven Verfall im späteren Alter zusammenhängen.1 Dafür bezogen sie Daten aus der CARDIA-Studie, die seit 1985 in regelmäßigen Abständen Teilnehmer auf mögliche Entwicklungen von kardiovaskulären Erkrankungen klinisch untersuchten und Fragen zum Lebensstil stellten.

Für die vorliegende Studie nutzte man Informationen von 2364 Erwachsenen, die alle im Alter von 18 bis 30 Jahren waren, als sie in die Studie aufgenommen wurden. Innerhalb eines 18-jährigen Zeitraums testete man die Probanden viermal auf den Entzündungsmarker CRP. Anhand dessen beobachtete man:

  • 45 Prozent der Teilnehmer wiesen niedrige Entzündungswerte auf
  • 16 Prozent wiesen mäßige bis zunehmende CRP-Werte auf
  • 39 Prozent verzeichneten hohe Werte

Fünf Jahre nach der letzten CRP-Messung führte man wissenschaftlich anerkannte kognitive Tests durch. Die meisten Teilnehmer waren zu diesem Zeitpunkt bereits in ihren 40ern bis 50ern.

Auch interessant: Fünf Tassen Tee pro Tag fördern die kognitiven Fähigkeiten im Alter

Kognitiver Verfall nimmt mit steigenden Entzündungswerten zu

„Wir wollten herausfinden, ob die Gesundheit und die Lebensgewohnheiten im frühen Erwachsenenalter eine Rolle für die kognitiven Fähigkeiten in der Lebensmitte spielen, die wiederum die Wahrscheinlichkeit einer Demenz im späteren Leben beeinflussen können“, so die Erstautorin Amber Bahorik in einer Pressemitteilung.2 Und tatsächlich konnte sie gemeinsam mit ihrem Team diese These stützen, denn: Nur zehn Prozent der Personen mit geringen Entzündungswerten schnitten bei den kognitiven Tests schlecht ab. Dagegen beobachtete man einen kognitiven Verfall bei 21 Prozent der Teilnehmer mit mäßigen Entzündungen in ihren Zwanziger Jahren. 19 Prozent der Personen mit hohen CRP-Werten schnitten ebenfalls schlecht ab.

Zusätzlich stellte man fest, dass höhere Entzündungswerte oftmals im Zusammenhang mit anderen Faktoren standen. Dazu zählten unter anderem ein höherer BMI, körperliche Inaktivität und ein aktives Rauchverhalten. Und auch nach Berücksichtigung dieser Faktoren zeigten Personen mit stärkeren Entzündungen nach wie vor bei den kognitiven Tests Defizite in wichtigen Bereichen wie dem Arbeitsgedächtnis, der Problemlösung und der Impulskontrolle.

Mehr zum Thema

Einordnung der Studie

„Entzündungen spielen eine wichtige Rolle bei der kognitiven Alterung und können bereits im frühen Erwachsenenalter beginnen“, erklärt Hauptautorin Kristin Yaffe, Professorin für Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften, Neurologie sowie Epidemiologie und Biostatistik. „Es gibt wahrscheinlich eine direkte und indirekte Wirkung von Entzündungen auf die Kognition.“ Demnach sind die Studienergebnisse in Hinblick auf die Prävention von kognitivem Fall wichtig. Denn die Forschungsergebnisse zeigen auch, dass Entzündungen vorgebeugt werden können, wenn man bspw. körperlich aktiv ist und sich das Rauchen entwöhnt. Das könne auch zur Prävention von Demenz dienen.

Maca Kapseln

Maca Extrakt schwarz ohne Zusätze

Dennoch weist auch diese Studie Einschränkungen auf. So beruhen die Angaben zum Lebensstil auf der subjektiven Wahrnehmung und können dahingehend auch durch lückenhafte Erinnerungen falsch wiedergegeben worden sein. Des Weiteren führte man die klinischen Untersuchungen in den USA durch. Dadurch liegt es nahe, dass die Vielzahl der Probanden auch in diesem Land wohnhaft sind. Dadurch ist nicht ersichtlich, ob die Studienergebnisse auch auf Personen aus anderen Ländern mit anderen soziodemografischen Merkmalen zutreffen würden.

Themen #AmazonNutrition Demenz

Quellen

  1. Bahorik, A.L., Hoang, T.D., Jacobs, D.R., et al. (2024). Association of Changes in C-Reactive Protein Level Trajectories Through Early Adulthood With Cognitive Function at Midlife. (aufgerufen am 08.07.2024) ↩︎
  2. University of California San Francisco. Poor Health, Stress in 20s Takes Toll in 40s With Lower Cognition. (aufgerufen am 08.07.2024) ↩︎
afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FITBOOK und sein/ihr Internet-Angebot: www.fitbook.de

FITBOOK erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.