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Studie

Energydrinks können den Blutgefäßen schaden

Energydrinks in einem Kühlschrank
Energydrinks könnten einer Studie zufolge Gefäßerkrankungen begünstigen Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

22. Juni 2022, 18:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Viele junge Menschen trinken häufig Energydrinks. Damit tun sie ihren Arterien laut einer Studie aber keinen Gefallen. Denn: Gefäßerkrankungen drohen.

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Ob man nun morgens in die Gänge kommen will oder am Wochenende die Nacht zum Tag machen möchte: Viele schwören auf die Wirkung von Energydrinks. Das Problem: Die beliebten aufputschenden Getränke scheinen einfach nicht gesund zu sein. Und Energydrinks scheinen direkt Einfluss auf unsere Blutgefäße zu nehmen, wodurch das Risiko für Gefäßerkrankungen ansteigen könnte.

Forscher untersuchen Gefäßerweiterung

Hintergrund ist eine Studie aus Houston (Texas). Dort hat ein Kardiologenteam um Dr. John Higgins bei Medizinstudierenden die Wirkung von Energydrinks untersucht. Die 44 Probanden waren zwischen 20 und 30 Jahre alt, körperlich gesund und Nichtraucher. Bei ihnen wurde die flussvermittelte Vasodilatation (FMD) gemessen. Auf gut Deutsch: Die Wissenschaftler haben sich angeschaut, wie sich der Gefäßdurchmesser der Oberarm-Arterie verändert, nachdem man die Durchblutung mithilfe einer Blutdruckmanschette kurzfristig unterbrochen hat. Dafür kam eine Ultraschallsonde zum Einsatz. Die Auswertung lässt Rückschlüsse auf Zustand und Funktion der Gefäßwände zu – genauer gesagt des Endothels, also der Zellschicht, die das Innere von Blutgefäßen auskleidet. Warum ist das so? Weil das Endothel jene Signale aussendet, die zu einer (gesunden) Erweiterung der Gefäße führen.

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Kommt es hingegen zu einer verminderten Gefäßerweiterung (auch: Vasodilatation), ist in vielen Fällen die Endothelfunktion gestört. Genau das war der Fall bei den jungen Probanden, die Energydrinks zu sich nahmen.

Das haben die Forscher beobachtet

Gemessen wurde die FMD vor und anderthalb Stunden nach Einnahme eines Energydrinks (700 ml). Vorher maßen die Wissenschaftler einen durchschnittlichen FMD von 5,1 Prozent, nachher erweiterte sich die Oberarm-Arterie im Schnitt nur noch um 2,8 Prozent. Zugespitzt heißt das: Der Konsum von Energydrinks hat die Probanden für kurze Zeit gefäßkrank gemacht.

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Welcher Stoff ist „schuld“?

Genau diese Frage können die Forscher um Dr. Higgins nicht beantworten. Schließlich sind klassische Energydrinks wie Red Bull nicht nur stark koffein- und (in der normalen Version) zuckerhaltig, sondern enthalten mit der Aminosäure Taurin und verschiedenen Kräutern noch andere „pharmakologisch aktive Substanzen“, wie das „Ärzteblatt“ erklärt.1 Dr. Higgins und seine Kollegen glauben, es könne an der Kombination dieser Inhaltsstoffe liegen, dass die Gefäßerweiterung beeinträchtigt wird. Nachzulesen ist das in der Pressemitteilung der American Heart Association.2

Fakt ist: Schon länger werden Energydrinks nicht nur mit einem negativen Einfluss auf die Blutgefäße, sondern mit verschiedenen Beschwerden (vor allem: Herz, Nerven und Magen) in Verbindung gebracht. So konnte etwa gezeigt werden, dass bei Einnahme von Energydrinks sowohl der Puls als auch der Blutdruck ansteigen. Zudem wird bei Taurin vermutet, dass es den Herzrhythmus stören könnte. Außerdem gab es schon mehrere Todesfälle nach (übermäßigem) Verzehr von Energydrinks.

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Wer ist besonders gefährdet?

Negativ auf Energydrinks kann zwar laut einer früheren Studie von Dr. Higgins jeder Mensch reagieren, besonders aufpassen sollten aber Heranwachsende, Schwangere, Personen mit Koffein­unverträglichkeit und Herzkreislauf-Patienten.3 Gefährdet seien außerdem Menschen mit unerkannten Herzerkrankungen. Zudem sollten Energydrinks weder mit Sport noch mit Alkohol kombiniert werden. Und auch wenn Sie gesund sind: Mehr als ein Energydrink pro Tag sollte es laut vielen Experten besser nicht sein. Schließlich wollen Sie gesund bleiben.

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Quellen

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