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Unspezifische Symptome

Woran man einen Elektrolytmangel erkennen kann

Frau mit Symptomen eines Elektrolytmangels
Ein Elektrolytmangel kann gefährlich werden. Welche Symptome darauf hindeuten können, lesen Sie bei FITBOOK. Foto: Getty Images
Laura Pomer

10. August 2023, 13:23 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Unter Elektrolyte oder elektrolytische Salze versteht man eine Gruppe von Mineralien. Hierzu zählen z. B. Natrium und Chlorid. Der Mensch muss sie sich in ausreichenden Mengen über die Ernährung zuführen – insbesondere in Situationen, in denen er viel Flüssigkeit verliert. Sonst droht schlimmstenfalls ein potenziell lebensbedrohlicher Elektrolytmangel. Lesen Sie bei FITBOOK, an welchen Symptomen man einen solchen erkennen würde.

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Mit fachlicher Beratung von
Dr. Matthias Riedl, Internist, Ernährungsmediziner, Diabetologe und ärztlicher Leiter des Medicum Hamburg

Elektrolyte sind chemische Verbindungen, die in Wasser aufgelöst in teils positive, teils negative Teilchen (Ionen) zerfallen. Es handelt sich dann um gelöste Mineralsalze. Der Mensch benötigt sie in einem guten Gleichgewicht für verschiedene körperliche Funktionen, umgekehrt kann ein Elektrolytmangel schlimmstenfalls lebensbedrohlich sein. Das Problem: Die Symptome sind nicht eindeutig. FITBOOK geht ausführlicher auf das Thema ein.

Was sind Elektrolyte?

Elektrolyte sind Stoffe, die in wässrigen Lösungen Strom leiten können. Im menschlichen Körper bedeutet das die Weiterleitung von Informationen zwischen Nervenzellen. Die konkreten Nervenimpulse hängen dabei von den jeweiligen Elektrolyten ab. Eine gesunde Balance zwischen positiv und negativ geladenen Elektrolyten ist von höchster Bedeutung für die Funktionsfähigkeit der Organe und anderer Gewebsstrukturen.

Auch interessant: Mineralstoffe – Arten, Funktionen und Bedarf

Die wichtigsten Elektrolyte im Überblick

Zu den Elektrolyten zählen verschiedene Mineralstoffe, Salze und Spurenelemente.1 Auf die bekanntesten und wichtigsten darunter geht FITBOOK hier ein.

Kalium

Für die Zell- und Nervenfunktion im menschlichen Körper ist Kalium von höchster Bedeutung und auch an der Muskelkontraktion beteiligt. Daneben spielt Kalium eine wichtige Rolle für den Säure-Basen-Haushalt.

Magnesium

Man verbindet Magnesium wohl zunächst mit Muskeln, schließlich ist bei z. B. Wadenkrämpfen der Griff zum Supplement schnell getan. Der Elektrolyt ist unverzichtbar für eine normale Muskel- und Nervenfunktion, ebenso für den Aufbau der Knochen und Zähne.

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Kalzium

Kalzium wird für die Funktion zahlreicher Enzyme sowie für einen normalen Herzrhythmus benötigt. Es ist maßgeblich an der Muskelkontraktion und Bildung von Knochen und Zähnen beteiligt.

Phosphor

Phosphor übernimmt wesentliche Aufgaben für einen gut funktionierenden Energiestoffwechsel der Zellen. Es arbeitet eng mit dem Kalzium zusammen und ist ebenso wichtig für den Knochen- und Zähneaufbau.

Chlorid

Eine wesentliche Funktion des Mengenelements Chlorids ist die Aufrechterhaltung des Wasser-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalts im Körper.2 Es reguliert den Flüssigkeitsstrom zwischen den Zellen und ist für den sogenannten osmotischen Druck verantwortlich. Wir erklären es genauer.

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Zusammenhang zwischen Elektrolyt- und Wasserhaushalt

Bestimmt haben Sie schon mal von einer „Wasservergiftung“ gehört. Dazu kann es etwa kommen, wenn z. B. Sportler bei intensiven Belastungen sehr stark geschwitzt haben und diesen Flüssigkeitsverlust mit ungeeigneten Getränken ausgleichen. Ein solches wäre in diesem Fall etwa Leitungswasser, da hier der Natriumanteil sehr gering ist. Dabei müssten – neben der Flüssigkeit – auch die verlorenen Mineralsalze zugeführt werden, um einen Elektrolytmangel zu vermeiden. Stichwort: Osmolarität (auch: osmotische Konzentration). Der Begriff beschreibt die Stoffmengenkonzentration an einem bestimmten Ort.

Natriummangel schlimmstenfalls tödlich

Hat man also stark geschwitzt und trinkt dann große Mengen mineralstoffarmes Wasser, könnte dieses in die Zellen drängen und hier den osmotischen Druck erhöhen. Es droht ein Abfall des relativen Natriumgehalts im Blut, der im Extremfall zu Koma und Atemstillstand mit Todesfolge führen kann.3

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An welchen Symptomen man einen Elektrolytmangel erkennt

Ein Elektrolytmangel ist entsprechend ernst – aber woran würde man ihn erkennen? FITBOOK hat bei Dr. med. Matthias Riedl, Internist und Facharzt für Ernährungsmedizin, nachgefragt.

„Bei einem Elektrolytmangel sind die Symptome gemeinhin unspezifisch“, erklärt Dr. Riedl. Das heißt, dass die Anzeichen auf verschiedene gesundheitliche Probleme und Mängel hinweisen könnten, also nicht eindeutig der zugrunde liegende Ursache zuzuordnen sind. Die Umstände können dabei helfen, die Symptome auf einen Elektrolytmangel zurückzuführen. Denn wie bereits erklärt, geht ihm meist ein Flüssigkeitsverlust voraus. Neben starkem Schwitzen wären auch Magen-Darm-Probleme (starker Durchfall, Erbrechen) mögliche Erklärungen.

„Bei Kaliummangel dominieren eher Herzrhythmusstörungen“, räumt der Experte ein. Allgemein dagegen zählten zu den zahlreichen Symptomen eines Elektrolytmangels Schwindel mit Sturzneigung, Krampfanfälle, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen (ggf. mit Übelkeit und Erbrechen), Lähmungserscheinungen und sogar Demenz.

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Elektrolytmangel vorbeugen und ggf. behandeln

Um einem Elektrolytmangel bestmöglich vorzubeugen, ist auf eine vollwertige Ernährung zu achten. Setzen Sie auf elektrolytreiche Lebensmittel. Kalium etwa ist in hohen Mengen in verschiedenen Obst- und Gemüsesorten enthalten (z. B. in Bananen, Aprikosen, Avocado, Brokkoli, Karotten und Kohlrabi), außerdem in den meisten Nüssen sowie in Vollkornmehl. Nehmen Sie an heißen Tagen ausreichend natriumhaltige Flüssigkeit zu sich. Das können spezielle Iso-Drinks sein, aber auch z. B. eine Apfelschorle (gern mit einer kleinen Prise Salz) ist bestens geeignet.

Ein akuter Elektrolytmangel muss ausgeglichen werden. Wenden Sie sich an Ihren Hausarzt. Zusätzlich zu z. B. den geeigneten Nahrungsergänzungsmitteln kann die Verabreichung entwässernder Medikamente sinnvoll sein. Bei einem sehr gravierenden Mangel kann es nötig werden, die fehlenden Elektrolyte intravenös zuzuführen.

Auch ein Elektrolytüberschuss ist zu vermeiden

Man könnte meinen, dass eine grundsätzlich hohe Zufuhr an Elektrolyten etwaigen Problemen vorbeugen sollte. Doch das wäre ein Trugschluss. Zwar kann der Körper bis zu einem gewissen Grad auch hohe Mengen an Elektrolyten gut ausbalancieren. Kommt es jedoch zu einem extremen Überschuss, hätte das ebenso potenziell lebensbedrohliche Folgen.

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Quelle

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