30. Dezember 2024, 16:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Eine Zigarette kann Ihr Leben um 20 Minuten verkürzen. Auf diese drastische Auswirkung auf die Lebensdauer durch Rauchen weisen Forscher des University College London hin. In Großbritannien arbeitet man schon länger daran, dass irgendwann keiner mehr raucht.
Falls Sie Raucher sind, welche Nachricht motiviert Sie eher? Die, dass Rauchen Ihr Leben verkürzen könnte – und in welchem Umfang Sie dadurch womöglich Lebenstage verlieren werden? Oder die Nachricht, wie viele Lebenstage Sie nach und nach hinzugewinnen, wenn Sie damit aufhören? Eine vom britischen Ministerium für Gesundheit und Soziales in Auftrag gegebene Studie zeigt beides.
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Übersicht
Analyse soll zeigen: So viel Lebenszeit verlieren Raucher mit jeder gerauchten Zigarette
Rauchen ist – neben starkem Alkoholkonsum und Adipositas – einer der riskantesten Lebensstilfaktoren. Wir wissen um diese Tatsache schon lange. Laut dem deutschen Krebsforschungszentrum verliert ein Mann, der über zehn Zigaretten pro Tag raucht, ganze 9,4 Jahre an Lebenserwartung. Eine Frau 7,3 Jahre. Ein moderaterer Konsum reduziert die Lebenserwartung bei beiden Geschlechtern immer noch um etwa fünf Jahre.1
Laut einer Studie, die das britische Gesundheitsministerium nach eigenen Angaben beim University College London (UCL) in Auftrag gegeben hat, verlieren Frauen mit jeder gerauchten Zigarette 22 Minuten ihres Lebens; eine Zigarette verkürze das Leben eines Mannes um 17 Minuten. Die Daten basieren auf Langzeitstudien, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums, wo man vorab aus der noch nicht veröffentlichten Studie zitiert.
„Die Beweise legen nahe, dass Menschen im Durchschnitt etwa 20 Minuten ihres Lebens pro gerauchter Zigarette verlieren“, wird Sarah Jackson, die leitende Forscherin der Abteilung Alkohol und Tabak am UCL, dort zitiert. Sie appelliert: „Je früher eine Person mit dem Rauchen aufhört, desto länger lebt sie.“ Und weiter: Das Aufhören in jedem Alter verbessere die Gesundheit erheblich, die Vorteile würden „fast sofort“ eintreten.
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Auf diese Daten stützt sich die Studie im Auftrag des britischen Gesundheitsministeriums
Die Studie, an der Jackson mitwirkte, soll sich auf zwei Datenpools stützen: Einmal auf die einer seit 1951 laufenden, großen Studie zu den Auswirkungen des Rauchens; sowie auf eine Studie zur Frauengesundheit, die seit 1996 läuft.2,3 Veröffentlicht werden soll die Analyse im Journal of Addiction. Schon jetzt gibt es viele Berichte: „Ein 60-jähriger Raucher hat also typischerweise das Gesundheitsprofil eines 70-jährigen Nichtrauchers“, zitiert der Independent Studienautoren.
Was machen solche drastischen Bilder im Kopfkino von Rauchern? Wirken sie überhaupt? Häufig werden Hinweise auf einen gesunden Lebensstil als erhobener Zeigefinger empfunden – was eine Jetzt-erst-recht-Haltung zur Folge haben kann oder freundliches Schulterzucken. Erfolgsversprechender ist es womöglich, zu beziffern, wie viele Lebenstage, -monate oder gar Jahre der Einzelne hinzugewinnen kann, wenn er auf die ungesunde Angewohnheit verzichtet. Und damit kostbare Zeit, die man mit seinen Lieben verbringen kann.
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Nichtrauchen vermeidet Verlust von Lebenstagen
Und auch darum bemüht sich die Studie, die vielfach aufgegriffen wird. Das Ministerium selbst teilt in einer Pressemitteilung hoffnungsvoll mit: „Raucher, die am 1. Januar mit dem Rauchen aufhören, können bis zum 8. Januar einen ganzen Tag ihres Lebens einsparen“.4 Vorausgesetzt, sie rauchen im Schnitt zehn Zigaretten pro Tag.
Basierend auf dieser Aussage, rechnet der Guardian hoch: Um eine Woche steigern könne ein Mensch seine Lebenserwartung, wenn er – ausgehend von einem Rauchstopp ab Neujahr – bis zum 5. Februar aufhöre und gar einen ganzen Monat, wenn er das bis zum 5. August mache. „Bis zum Ende des Jahres hätte er den Verlust von 50 Lebenstagen vermeiden können“.
Die britische Regierung hat schon länger Maßnahmen ergriffen, um insbesondere nachwachsende Generationen rauchfrei zu machen und die mit Tabakkonsum verbundenen gesundheitlichen Belastungen zu reduzieren. Im April 2024 hat das Unterhaus einen Gesetzentwurf verabschiedet, der unter anderem beinhaltet, das Mindestalter für den Kauf von Tabakprodukten jährlich um ein Jahr zu erhöhen – was zu Folge hätte, dass ab 2009 Geborene niemals legal Tabak erwerben können. Um den Einstieg von Jugendlichen in den Nikotinkonsum zu verhindern, soll süßes E-Zigaretten-Aroma eingeschränkt werden. Wie gefährlich dieses – besonders Beerenaroma – für die Lunge ist, berichtete FITBOOK. Einweg-E-Zigaretten sollen ab Juni 2025 verboten werden. Dem Gesetz mit dem Titel „Tobacco and Vapes Bill“ muss, wenn die dritte Lesung im Unterhaus erfolgt ist, das Oberhaft noch zustimmen.
Sie fragen sich jetzt: Ich würde ja gerne, aber weiß nicht, wie? FITBOOK hat hier elf gute Tipps zusammengetragen, um mit dem Rauchen aufzuhören.
