4. November 2024, 11:14 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Schon lange werden dem Vitamin D Heilkräfte nachgesagt. Auch eine Studie aus dem Jahr 2022 belegt seine gesundheitsfördernden Aspekte. Vitamin D soll demzufolge einen entscheidenden Einfluss auf das Gehirn haben: je höher der Spiegel, desto besser funktioniert das Gehirn. So könnte die Untersuchung der Forschung dabei helfen, Demenz und Co. in Zukunft besser zu verstehen.
Vitamin D sorgt bekanntlich für starke und gesunde Knochen, hat aber offenbar weitreichendere Eigenschaften. Über Vitamin D und seine Funktionen hat FITBOOK bereits berichtet. Aber auch mit jeder weiteren Forschungsarbeit entpuppt sich das „Sonnenvitamin“ als wahrer Wunderstoff. Vor zwei Jahren entdeckten US-Forscher der Tufts University (Boston), dass ein Gehirn mit ausreichend Vitamin D viel besser funktioniert. Auch sinkt die Wahrscheinlichkeit, eine Demenz zu entwickeln, rapide. Es war übrigens die erste Studie überhaupt, in der man den Vitamin-D-Spiegel im Gehirngewebe untersuchte.
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Übersicht
Ablauf der Studie
Hirngewebeproben von 209 Verstorbenen untersucht
Das Forscherteam analysierte Hirngewebeproben von 209 im Alter verstorbenen Teilnehmern des „Rush Memory and Aging Project“, einer Langzeitstudie zur Alzheimer-Krankheit, die 1997 begann. Dafür suchten sie in vier unterschiedlichen Hirnregionen nach Vitamin D, einschließlich des mittleren zeitlichen Kortex (MT), des mittleren frontalen Kortex (MF), des Kleinhirns (CR) und der weißen Substanz der vorderen Wasserscheide (AWS). Sie fanden heraus, dass Vitamin D tatsächlich im Gehirngewebe vorhanden war und dass ein hoher Vitamin-D-Spiegel in allen vier Regionen des Gehirns mit einer besseren kognitiven Funktion einherging.1
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Hoher Vitamin-D-Spiegel verringert die Wahrscheinlichkeit einer Demenz um bis zu 33 Prozent
Erhöhte Vitamin-D-Spiegel im Gehirn waren mit einer um 25 bis 33 Prozent geringeren Wahrscheinlichkeit von Demenz oder anderen kognitiven Beeinträchtigungen verbunden. Allerdings: Die Vitamin-D-Spiegel korrelieren mit keinem der physiologischen Marker, die mit Demenz oder der Alzheimer-Krankheit einhergehen, einschließlich der Bildung von Amyloid-Plaques. „Demenz ist multifaktoriell“, erklärt Studienleiterin Prof. Kyla Shea in einer Universitätsmitteilung.2
Sie vermutet: Die Verbindung zwischen Vitamin D und Gehirnfunktion könnte demnach mit Parametern zusammenhängen, die sich die Forschung bislang noch nicht angesehen hat. „Das wollen wir in Zukunft untersuchen.“ Auf welche Weise Vitamin D das Gehirn genau schützt, bleibt weiterhin ein Rätsel.
Warum man auf ausreichend Vitamin D achten sollte
Vitamin-D-Mangel ist absolut vermeidbar, auch wenn der Körper nur einen kleinen Teil davon direkt aus der Nahrung bezieht. Das Meiste produziert der Körper mithilfe von Sonnenlicht selbst. In den Wintermonaten hilft ein gutes Präparat über die Durststrecke hinweg. Das ist kostengünstig und wenig aufwendig, hat aber offenbar einen enormen Effekt auf die körperliche wie geistige Gesundheit. „Diese Forschung unterstreicht, wie bedeutend bestimmte Nährstoffe sind, indem sie Widerstandsfähigkeit schaffen, um das alternde Gehirn vor Krankheiten zu schützen“, erklärt Mitautorin Dr. Sarah Booth. Kollegin Shea ergänzt: „Wir wissen jetzt, dass Vitamin D in angemessenen Mengen im menschlichen Gehirn vorhanden ist und für seine reibungslose Funktion sorgt.“
Vitamin D hat einen Einfluss auf kognitive Funktionen
Eine Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen Vitamin D, kognitiver Funktion und Depression bei älteren Erwachsenen. Es wurden Daten von insgesamt 2.745 Personen ab 60 Jahren (von 2011 bis 2014) analysiert. Die Ergebnisse liefern Hinweise darauf, dass Vitamin-D-Mangel kognitive Beeinträchtigungen fördern kann – gerade wenn bei den Menschen Depression und Diabetes vorliegen.3
Vitamin D Mangel kann das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen erhöhen
Eine weitere Studie untersuchte die Wirkungen von Vitamin D in Bezug auf neurologische Erkrankungen wie Alzheimer, Multiple Sklerose und Parkinson. Dabei untersuchte man in einer narrativen Übersicht Studien zu den Mechanismen, durch die Vitamin D im Gehirn wirkt. Die Ergebnisse legen nahe, dass ein Mangel an Vitamin D möglicherweise das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen erhöht.4
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Kausaler Zusammenhang Studie belegt Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und Demenz
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Vorsicht: Nicht überdosieren
Experten warnen jedoch davor, hohe Dosen von Vitamin-D-Präparaten als vorbeugende Maßnahme zu verwenden. Die empfohlene Vitamin-D-Dosis beträgt 600 IE (Internationale Einheiten) für Personen bis 70 Jahre und 800 IE für ältere Menschen. Übermäßige Mengen ohne ärztliche Absprache können Schäden verursachen und gehen mit einem erhöhten Sturzrisiko einher.
Zudem rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Verbrauchern bei der Ergänzung von Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel auf eine Tagesdosis von bis zu 20 Mikrogramm zu achten. Diese Menge soll ausreichen, um auch ohne Sonneneinstrahlung eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung zu gewährleisten.5
Tipp: Lassen Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel kostengünstig in der Apotheke messen und richten Sie die Dosierung nach dem Ergebnis und der damit verbundenen Empfehlung aus.