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Duran-Duran-Star

Ärzte hatten ihn wegen Krebs schon abgeschrieben! So geht es Andy Taylor jetzt

Andy Taylor Krebs: Andy Taylor bei einem Auftritt mit „Duran Duran“
Bessere Zeiten: Gitarrist Andy Taylor bei einem Auftritt mit seiner Band Duran Duran 2005 in Amsterdam Foto: Getty Images

28. August 2023, 13:55 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

2018 erhielt Andy Taylor, Gitarrist der Band Duran Duran, die niederschmetternde Diagnose Prostatakrebs. Wie düster seine Prognose war und wie es ihm jetzt geht, hat der Musiker in einem Interview verraten.

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Im November 2022 wurde bekannt, dass Musiker Andy Taylor an Krebs erkrankt war – und sich bereits im fortgeschrittenen Stadium IV der Krebserkrankung befand. Damals kämpfte der Gitarrist der Band Duran Duran bereits vier Jahre gegen Prostatakrebs. Jetzt offenbarte er, wie schlimm es wirklich um ihn stand und wie er sich aus einer scheinbar hoffnungslosen Situation zurückgekämpft hat.

Bekanntwerden der Krebserkrankung

Um seine Familie vor dem öffentlichen Interesse zu schützen, hielt Andy Taylor jahrelang geheim, dass er an Krebs erkrankt war. Erst im vergangenen Herbst ließ er die Welt an seinem Schicksal teilhaben – mit der Unterstützung seiner Bandkollegen Simon Le Bon, Nick Rhodes, John Taylor und Roger Taylor. Diese lasen während einer Zeremonie anlässlich der Aufnahme der Band in die berühmte „Rock and Roll Hall of Fame“ einen Brief ihres erkrankten Gitarristen vor.

Damals gab Taylor bekannt, dass sich sein Prostatakrebs bereits im fortgeschrittenen Stadium IV befand. Der Krebs hatte zu dem Zeitpunkt schon Metastasen gebildet und ins Knochengewebe gestreut. Was dies für ihn bedeutete, hat der Musiker jetzt im Interview mit „The Times“ verraten.

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Andy Taylor wurde bereits palliativ versorgt

„Bei mir war die Palliativversorgung, die Versorgung am Lebensende, vorgesehen“, verriet der 62-Jährige über seine düstere Krebsprognose. Offenbar sahen die Ärzte keine große Hoffnung mehr für eine Behandlung von Andy Taylors Erkrankung – wohl auch deshalb, weil der Musiker eine Chemotherapie verweigerte. Der Grund: Der Gitarrist wollte das Risiko von Nervenschäden in seinen Händen nicht eingehen.

Andy Taylors Schicksal schien besiegelt. Eine Situation, die nicht nur körperliche, sondern auch psychische Auswirkungen hatte. „Der Tiefpunkt ist etwa sechs Wochen nach der Diagnose erreicht, wenn es einem wirklich klar wird“, erklärte der Brite und fügte hinzu, dass ihn die begrenzten Behandlungsmöglichkeiten verzweifeln ließen. „Du musst dich von deiner Familie verabschieden. Du wirst den zehnten Geburtstag deines Enkels nicht mehr erleben. Psychologisch gesehen ist es überwältigend – man kann keine Therapie machen, die einem die Gewissheit des Todes nimmt.“

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So geht es dem Duran-Duran-Star heute

Was damals wohl niemand gedacht hätte: Von der Palliativversorgung ist heute offenbar keine Rede mehr! Fünf Jahre nach der Diagnose hat Andy Taylor nach eigenen Angaben keine Beschwerden mehr. „Ich bin asymptomatisch“, betonte der Duran-Duran-Star. Das bedeutet, dass der Krebspatient zurzeit keine erkennbaren Symptome mehr aufweist.

Eine unerwartete Entwicklung, die Andy Taylor einer bahnbrechenden neuen Therapiemethode verdankt.

Männern mit Verdacht auf Prostatakrebs rät Dr. med. Rainer Lipp, Facharzt für Hämatologie und Onkologie sowie Geschäftsführer der Stiftung Deutsche Onkologie:

„Prostatakrebs ist eine Erkrankung des Alters, von der ersten Diagnose bis zur Metastasierung können oft bis zu zehn Jahre vergehen. Da muss man auch überlegen: Wie lange lebe ich mit dem Tumor? Und was habe ich schlimmstenfalls zu erwarten, wenn ich Therapiemaßnahmen einleite? Eine operative Entfernung der Prostata kann bspw. mit anhaltenden Nebenerscheinungen wie Blasenschwäche verbunden sein. Das alles sollte man berücksichtigen und offen mit seinem Arzt besprechen, um danach gemeinsam die passende Therapie zu finden. Hier können mittlerweile auch Online-Datenmodelle helfen, mit denen simuliert werden kann, welchen Erfolg eine Operation oder zusätzliche Chemo- oder Hormontherapie erbringen kann. Auch wenn dies nur statistische Werte sind und sich keine individuelle Vorhersage für den einzelnen Patienten ergibt, können solche Modelle in der Therapieentscheidung helfen.“

Was der Experte Betroffenen sonst noch rät, um eine gezielte, individuell optimal abgestimmte Krebsbehandlung zu erhalten, erfahren Sie in diesem FITBOOK-Interview.

Dieser Behandlung verdankt Andy Taylor die Verbesserung seines Zustands

Den Wendepunkt, so beschreibt es Andy Taylor, brachte ein Arzt, der dem Musiker von einer neuen Behandlungsmöglichkeit erzählte. Dabei handelt es sich um das via Injektionen verabreichte Krebsmedikament Lutetium-177, das gezielt Krebszellen angreift.

Lutetium-177 wurde im März 2022 in den USA zugelassen. In einer Mitteilung der University of Chicago heißt es, das Medikament „verbessert nachweislich die Überlebenschancen und die Lebensqualität bei Prostatakrebs und verlängert die Zeit, in der die Krankheit fortschreitet.“1

Mitte August, sechs Wochen, nachdem er die Behandlung mit Lutetium-177 begonnen hatte, beschrieb Andy Taylor die Wirkung im Gespräch mit „BBC News“ wie folgt: „Es kann keine gesunden Zellen erkennen. Es tötet Krebs im vierten Stadium in den Knochen ab. Und so hat es mein Leben um fünf Jahre verlängert.”

Medikament macht den Musiker radioaktiv

Nach der Erstbehandlung mit dem Medikament standen dem berühmten Krebspatienten fünf weitere Behandlungsrunden bevor, die im Abstand von je sechs Wochen erfolgen sollten. Und diese haben es in sich. Denn, auch wenn Lutetium-177 offensichtlich schnell Wirkung zeigte, setzt die Therapie Andy Taylor zugleich sehr zu. Denn unmittelbar nach der Einnahme des Medikaments sei er „mehrere Tage lang radioaktiv“, muss deshalb zwei Wochen lang alleine schlafen.

Das scheint der Musiker für eine Verbesserung seiner Krankheit und die Verlängerung seines Lebens jedoch gerne in Kauf zu nehmen. Dies macht ein Instagram-Post deutlich, mit dem Andy Taylor seinen zweiten Therapie-Termin öffentlich machte. Zu einem Foto, das ihn mit einer Kanüle an der Hand zeigt, schrieb er: „Ich bin für meine zweite Runde der Krebsbehandlung hier. Alles läuft sehr gut. Ich bin so tief berührt von jedermanns guten Wünschen und Liebe. Ich bin in guten Händen und möchte allen für ihre Freundlichkeit und Stärke danken. Als Familie beginnen wir uns wieder ganz zu fühlen.“

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Andy Taylor ist dankbar für die Unterstützung seiner Familie

Immer an Andy Taylors Seite, während er nun bereits seit fünf Jahren gegen Krebs kämpft: seine Ehefrau Tracey Wilson, mit der der Engländer seit 1982 verheiratet ist und vier erwachsene Kinder hat. Über ihre Hilfe erzählte der Musiker im Februar in einem Interview mit dem US-Magazin „People“: „Ich bin froh, dass ich eine starke Ehe habe. Die wirkliche Unterstützung erhält man von seiner Familie. Sie sind die Menschen, die täglich mit der Diagnose leben müssen.“

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