19. Mai 2024, 8:19 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Bei sonnigem Wetter gibt es einige Gesundheitsaspekte, auf welche man achten sollte. Nicht nur die Haut benötigt guten Schutz, sondern auch unsere Augen. Dabei scheinen Sonnenbrillen mit besonders dunkel getönten Gläsern eine gute Wahl zu sein, oder etwa nicht? Worauf es bei der Brillenwahl wirklich ankommt, erfahren Sie hier.
Am See, im Park oder eigenem Garten die Sonne genießen – herrlich! Doch nicht ohne ausreichend Schutz vor den lästigen UV-Strahlen. Das wird schnell mal vergessen, wo man diese doch nicht sehen kann. Und beim Stichwort Sehen sind wir schon beim Thema: Nicht nur die Haut, sondern auch die Augen benötigen Schutz. Denn treffen UV-Strahlen in hoher Intensität auf das Auge, kann es zu schmerzhaften Entzündungen kommen. Viele Menschen glauben, dunkle Sonnenbrillen-Gläser bieten den besten Schutz – ein Trugschluss, wie Kuratorium Gutes Sehen (KGS) der dpa erklärt.
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Übersicht
Auch die Augen bekommen Sonnenbrand
Einige Stunden nach dem Sonnenbaden treten Anzeichen wie Schmerzen, eine geschwollene Bindehaut, Tränenbildung und/oder Sehminderungen auf – ein klarer Fall von Sonnenbrand der Augen. Akut kann es zu Hornhaut- und Bindehautentzündungen sowie Netzhautschäden kommen.1 Zwar lassen sich diese mit Augensalben und -tropfen gut behandeln, trotzdem kann eine zu hohe Lichtintensität auch dauerhafte Schäden verursachen. Auf lange Sicht steigt das Risiko für Augenerkrankungen wie Grauer Star (Trübung der Linsen).
Sonnenbrillen-Gläser: je dunkler, desto höher der Schutz?
Bei der Suche nach der passenden Sonnenbrille muss man wissen: Die Tönung der Gläser hat nichts mit dem UV-Schutz zu tun, wie das Kuratorium Gutes Sehen (KGS) erklärt. Die Annahme „je dunkler, desto besser“ ist also ein Irrtum – und zwar ein gravierender. Denn wenn man eine Sonnenbrille trägt, die mit ihren besonders dunkel getönten Gläsern viel Licht herausfiltert, weiten sich unsere Pupillen umso stärker. Setzen wir die Brille dann ab, kann dadurch umso mehr UV-Strahlung auf die Netzhaut fallen.
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Welcher Blendschutz wann passt – eine Skala verrät’s
Die Tönung der Gläser bestimmt allerdings, wie gut sie vor Blendung schützt. Für die Schutzstufen gibt es eine Skala, die von 0 bis 4 reicht – je höher der Wert, desto dunkler die Gläser und umso mehr störendes Licht filtert die Sonnenbrille heraus.
Laut dem KGS eignet sich die Kategorie 2 gut für den Sommer hierzulande. Wer Urlaub im Süden macht, am Strand oder in den Bergen unterwegs ist, für den ist Kategorie 3 eine gute Wahl. Eine Sonnenbrille der Kategorie 4 eignet sich für Aufenthalte im Hochgebirge. Achtung: Im Straßenverkehr sind die extrem dunklen Gläser aber tabu.
Brillen der Kategorien 0 und 1 sind im Sommer weniger gefragt: Sie eignen sich am besten für bewölkten Himmel bzw. wechselndes Wetter. Denn auch im Winter lohnt sich das Tragen einer Sonnenbrille, um die Augen zu schützen. Das gilt besonders für Kinder, Menschen über 40 Jahre, Personen mit hellen Augen sowie Auto- und Skifahrer.
UV-Schutz der Sonnenbrille beim Kauf prüfen
Die Tönung spielt also hinsichtlich Blendung eine Rolle. Aber wie ist erkennbar, ob eine Brille einen guten UV-Schutz bietet? Ein wichtiger Anhaltspunkt ist das CE-Kennzeichen. Es garantiert, dass die Sonnenbrille die entsprechende EU-Norm erfüllt. Die Gläser haben somit einen UV-Filter, der einen Großteil der schädlichen Strahlung vom Auge fernhält. Einige Modelle sind zudem mit dem Prüfzeichen UV400 gekennzeichnet.
Übrigens: Von Urlaubskäufen außerhalb der EU rät das KGS ab. Dort gelten die EU-Richtlinien schließlich nicht. Somit bleibt oft unklar, wie gut eine Brille tatsächlich vor UV-Strahlung schützt.
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Auf die Form kommt es an
Sonnenbrillen gibt es in etlichen Formen und Styles zu kaufen. Schmale Mikro-Sonnenbrillen sind aus gesundheitlicher Sicht allerdings weniger empfehlenswert. Laut KGS sollten die Brillengläser mindestens bis zu den Augenbrauen reichen, um einen angemessenen Schutz zu gewährleisten. Auch breite Bügel helfen dabei, dass von der Seite weniger Sonnenstrahlung ins Auge fallen kann.
*mit Material von dpa