19. Mai 2020, 11:11 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer seinen Mundschutz selbst herstellen will, sollte darauf achten, dass der Stoff Hitze verträgt und somit Waschgänge bei mindestens 60 Grad Celsius übersteht. Noch wesentlicher ist natürlich das Kriterium, welches Material am zuverlässigsten vor Coronavirus-Partikeln schützt. FITBOOK erklärt, welche Kombi von US-Forschern empfohlen wird.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich und andere per Mundschutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen. Zu den verschiedenen Arten industriell gefertigter Maskentypen erklärt das Robert-Koch-Institut (RKI), welche auf welche Weise (und wie zuverlässig) schützt. Entsprechende Infos finden Sie auch bei uns, unter fünf Schutzmasken gegen das Coronavirus im Überblick.
Bei selbstgenähten Masken geht man davon aus, dass sie den Träger selbst ein wenig schützt und in erster Linie dessen Umfeld. Der Corona-Schutz lässt sich aber bis zu einem gewissen Grad erhöhen, u.a. durch Verwendung des geeigneten Materials.
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Welches Material schützt am besten?
Mitarbeiter der University of Chicago haben unterschiedliche Stoffe einzeln und in Kombination mit anderen auf ihre Durchlässigkeit gegenüber Corona untersucht. Sie haben dafür künstlich Aerosole (= feinste Schwebstoffe in der Luft, z.B. von Viren) hergestellt, deren Luftströmung der menschlichen Atmung entsprechen sollen, und durch entsprechende Stoffproben geblasen. Die Ergebnisse sind auf dem Wissenschaftsportal „Science Daily“ nachzulesen.
Kombination aus Baumwolle und …
Die geringste Durchlässigkeit gegenüber Viruspartikeln wurde bei einem dicht gewebten Baumwolltuch mit einer doppelten Auflage aus Chiffon gemessen. Chiffon ist ein feines, nahezu durchsichtiges Material, das man vor allem aus der Damen-Abendmode kennt. Ähnliche Ergebnisse wurden mit Baumwolle in Kombination mit Seide oder Flanell erzielt. Dabei sollen jene Stoffe vergleichbar zuverlässig vor Corona-Aerosolen schützen können wie gängige Mund-Nasen-Masken nach N95-Standard, welche in den USA für den Medizinbereich zugelassen sind.
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Die Erklärung liege in einem sinnvollen Zusammenwirken zwischen einer mechanischen Barriere durch die robuste Baumwolle und einer elektrostatischen Barriere durch z.B. den Chiffon. Dieser besteht häufig aus Kunstfasern wie Polyester und Elasthan und lädt sich daher statisch auf.
So können Sie sich einen Mundschutz selbst nähen:
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Am allerwichtigsten: der Sitz
Am wesentlichsten für einen zuverlässigen Atemschutz gegen Corona ist neben dem Material der richtige Sitz der Maske. Wie die Forscher betonen, kann die kleinste Undichtigkeit von nur einem Prozent den Schutz der Maske um mehr als die Hälfte verringern.