21. August 2019, 12:03 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Bei einigen Arzneien ist es sinnvoll, sie erst nach dem Essen einzunehmen, da sie aufgrund ihrer Wirkstoffzusammensetzung den (nüchternen) Magen reizen könnten. Bei bestimmten Medikamenten würde eine Einnahme nach dem Essen aber zu einem Wirkverlust führen. FITBOOK erklärt, worauf es ankommt.
Magensaftresistente Tabletten zeichnen sich dadurch aus, von einer oder mehreren Schichten überzogen zu sein, die – der Name verrät es – resistent gegenüber Magensäure sind. Diese Tabletten oder Dragees sollen sich nicht im Magen auflösen, sondern werden durch sogenannte Putzwellen (starke Kontraktionen der Muskeln) weiterbefördert. Sie sollen ihren Wirkstoff erst im alkalischen Milieu des Darms freisetzen. Diese Muskeln setzen nur im Nüchternzustand ein, also bis zu vier Stunden nach dem Verzehr von Nahrungsmitteln.
Beipackzettel Medikamente „vor einer Mahlzeit einnehmen“ – was heißt das genau?
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Magensaftresistente Tabletten nicht zum Essen einnehmen
Bei magensaftresistenten Medikamenten ist der Einnahmezeitpunkt also entscheidend. Nach Möglichkeit sollten Patienten möglichst lange nach der letzten Mahlzeit warten – wie lange diese im Magen bleibt, hängt übrigens von ihrem Fettgehalt ab. Zudem sollte man idealerweise erst zwei Stunden nach der Einnahme wieder essen. Der Grund: Jede Nahrungsaufnahme, selbst ein Snack, würde verhindern, dass jene Arzneien den Magen verlassen. Eine mögliche Folge wäre, dass das Medikament nicht zum gewünschten Zeitpunkt wirkt. Darauf weist die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hin.
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Um einen falschen Wirkeinsatz (sprich: Wirkverlust) zu verhindern: Bitte die Empfehlungen zum jeweiligen Einnahmezeitpunkt befolgen. Außerdem ist davon abzusehen, magensaftresistente Tabletten durchzuschneiden oder im Mörser zu pulverisieren, weil beide Maßnahmen den synthetischen Überzug schädigen könnten.