15. Juli 2019, 13:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Durchfall, Erkältung, Bindehautentzündung – mit der Eingewöhnung in der Kita machen viele Kinder einen Infekt nach dem anderen durch. Hat es Ihr Kind erwischt, sollten Sie es zu Hause lassen: Es soll sich auskurieren und andere nicht anstecken. Was es sonst zu wissen gibt.
Eltern und Erzieher wissen: Krippen und Kindergärten sind Brutstätten für Viren und Bakterien aller Art. Umso wichtiger ist es, kranke Kinder lange genug fernzuhalten. Aber wie lange ist genug? Die wichtigsten Kinderkrankheiten im Überblick.
Grippale Infekte
Bei Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen brauchen Kinder viel Flüssigkeit und Ruhe. Sie sollten so lange zu Hause bleiben, bis sie einen ganzen Tag lang richtig fit waren. „Wenn man abends sagen würde: „Heute hättest du wieder in die Kita gekonnt“, und das ohne fiebersenkende Medikamente, ist das Kind gesund“, erklärt Tanja Brunnert vom niedersächsischen Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte.
Magen- und Darminfekte
Das A und O bei solchen Erkrankungen ist Flüssigkeit. „Je kleiner das Kind, desto gefährlicher ist ein Durchfall, weil es austrocknen kann“, sagt Bernhard Riedl, Hausarzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU München. Erst nach zwei Tagen ohne Symptome ist das Kind wieder gesund. Meldepflichtig sind Infektionen mit Rotaviren, Adeno- und Noroviren. Stellt ein Arzt eine solche Infektion fest, übernimmt er meist die Meldung beim Gesundheitsamt. „Die Eltern sind jedoch angehalten, den Kindergarten zu informieren“, erklärt Sabine Kosler, Fachberaterin für die Berliner Kindergärten der FRÖBEL Bildung und Erziehung.
Bindehautentzündung
Die Augen sind rot und tränen, die Lider verklebt. Ein Arzt sollte feststellen, ob es sich um eine allergische, virale oder bakterielle Bindehautentzündung handelt. Bakterielle Entzündungen werden mit antibiotischen Augentropfen behandelt. Bekommt das Kind solche Tropfen, muss es in der Regel rund zwei Tage zu Hause bleiben. Hand-Fuß-Mund-Krankheit Auf Fieber und grippeähnliche Symptome folgen oft schmerzhafte Bläschen im Mund und ein Ausschlag an Hand- und Fußinnenflächen, der unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Kinder sollten so lange zu Hause bleiben, bis die Bläschen abgeheilt sind.
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Scharlach
Kinder mit Scharlach bekommen Fieber, Halsweh, erbrechen sich und haben Schluckbeschwerden. Die Zunge ist weiß belegt, schwillt an und rötet sich nach einigen Tagen zur typischen „Himbeerzunge“. Vom Oberkörper über Bauch und Beine breitet sich ein rötlicher Ausschlag aus. Mit Antibiotika muss ein Kind zwei Tage zu Hause bleiben, ohne drei Wochen lang. In Sachsen und Thüringen besteht Meldepflicht für Scharlach.
Windpocken
Über den ganzen Körper verteilen sich kleine rote Flecken, die zu juckenden Bläschen mit wässrigem Inhalt werden. „Am wichtigsten ist die Behandlung des Juckreizes, da sonst durch das Kratzen unschöne Narben entstehen können“, sagt Brunnert. Sind alle Stellen verschorft, können Kinder wieder in die Kita. Gegen den Windpockenerreger gibt es eine Impfung. Windpocken sind bereits bei Verdacht meldepflichtig.
Masern
Die Krankheit kündigt sich durch Husten, Schnupfen und Fieber an. Die Temperatur sinkt und steigt nach einigen Tagen wieder. Hinter den Ohren und im Gesicht beginnt der rote Ausschlag. Nach einem Masern-Ausbruch sollten Kinder vier Tage daheim bleiben. Es gibt eine Impfung, die noch bis zu drei Tage nach dem Kontakt zu Erkrankten nachgeholt werden kann. Bei Masern ist schon der Verdacht meldepflichtig.
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Schutz, Therapie Scharlach – hochansteckend und nicht nur auf Kinder beschränkt
Herpesviren Gürtelrose – die Zweiterkrankung der Windpocken
Infektionsschutz Masernimpfung – richtiger Zeitpunkt und mögliche Nebenwirkungen
Mumps
Mumps beginnt in der Regel mit Fieber, grippeähnlichen Symptomen oder Erbrechen und Bauchweh. Charakteristisch ist eine schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüsen. Nach Ausbruch der Krankheit sollten Kinder neun Tage zuhause bleiben. Meldepflicht besteht bereits bei Verdacht. Gegen Mumps werden Kinder gemeinsam mit Masern und Röteln geimpft. Bis zu drei Tage nach dem Kontakt zu Erkrankten kann man die Impfung nachholen.