13. Juni 2024, 13:00 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Droht eine Coronawelle im Sommer? Bereits im Frühling wurden die FLiRT-Varianten bekannt. Eine von ihnen: KP.2 – und diese sorgt jetzt für Wirbel. Denn sie breitet sich in Europa in einer beachtlichen Geschwindigkeit aus. Alles, was zu KP.2 bekannt ist, berichtet FITBOOK-Redakteurin Sophie Brünke.
Noch vor Kurzem dominierte JN.1 das Geschehen. Inzwischen wächst jedoch die Zahl der Neuansteckungen durch die Coronavariante KP.2. Sie gehört zu den FLiRT-Varianten, welche Weiterentwicklungen von JN.1 sind. Sie verdanken ihren Namen den zwei Mutationen F456L und R346T im Spike-Protein. Was über die neue Variante bekannt ist und ob Ihr Impfstatus ausreicht oder nicht, erfahren Sie in diesem Artikel.
Jetzt dem FITBOOK-Kanal bei Whatsapp folgen!
Übersicht
Die Coronavariante KP.2 löst JN.1 in hoher Geschwindigkeit ab
Die Variante KP.2 war im April 2024 bereits für jede vierte Covid-Infektion in den USA verantwortlich. Eine japanische Studie kam zu diesem Zeitpunkt zu dem Ergebnis, dass KP.2 eine höhere virale Fitness, also eine höhere Reproduktionsfähigkeit, habe als JN.1 (FITBOOK berichtete). Damit stand die Vermutung im Raum, KP.2 könne JN.1 als dominierende Coronavariante ablösen. Und sie sollten recht behalten. Der aktuellste Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) offenbart, dass die KP.2-Variante bereits 23,5 Prozent der Neuinfektionen hierzulande ausmacht. Zum Vergleich: Noch vier Wochen zuvor waren es gerade mal 3,8 Prozent. Damit hat KP.2 in hoher Geschwindigkeit JN.1 überholt.1
Auch interessant: Ein einfacher Weg, wie man das Immunsystem beeinflussen kann
Abwasseranalysen geben Hinweise
Da die meisten Covid-Infektionen nicht mehr gemeldet werden, werden Abwasseranalysen genutzt, um Hinweise auf das aktuelle Infektionsgeschehen zu erlangen. Noch Ende März wurden rund 20.000 Genkopien von Sars-CoV-2 pro Liter Abwasser gemessen, in der 21. Kalenderwoche lag dieser Wert bei 56.000.2
Wie unterscheidet sich KP.2 von anderen Varianten?
Wie äußert sich eigentlich eine Infektion mit KP.2? Laut den amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention hängt der Schweregrad weniger von der Variante ab und eher von der Immunität und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Person.3 Die bisher dokumentierten Symptome der FLiRT-Varianten ähneln den bekannten: Fieber, Husten, Schnupfen, Hals-, Muskel- sowie Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Atemprobleme, Müdigkeit, Geruchs- oder Geschmacksverlust, „Brain Fog“ (dt.: Gehirnnebel) und Symptome, die den Magen-Darm-Trakt betreffen.4
Neue Gefahr? Was über die neuen FLiRT-Varianten von Corona bekannt ist
Sorgt für Sommerwelle Was über die neue Corona-Variante KP.3.1.1 bekannt ist
Pirola-Sublinie Wie gefährlich wird die extrem ansteckende Coronavariante JN.1 für Deutschland?
Ansteckungsgefahr: Schützt eine Impfung vor der neuen Coronavariante?
Die KP.2-Variante weist wie eingangs erwähnt eine höhere virale Fitness auf als JN.1. Ein Teil dieser gesteigerten Fitness ist auf das erhöhte Immunfluchtpotenzial von KP.2 zurückzuführen. Das bedeutet, dass diese Virusvariante die Immunität von Menschen leichter umgehen kann, auch wenn eine Impfung oder frühere Covid-Infektion vorliegt. Dafür ist die Infektiosität von KP.2 etwa zehnmal niedriger als die von JN.1. Das bedeutet, dass bei Übertragung des Virus der Wirt seltener auch wirklich infiziert wird. Dementsprechend schätzen Experten das ausgehende Risiko als gering ein. Mediziner Eric Topol schreibt in seinem Covid-Update „Meine Prognose ist, dass wir in den nächsten Monaten eine kleine Welle, aber keine bedeutende neue Infektionswelle als Folge der FLiRT-Varianten erleben könnten.“5
Die gängigen Coronatests sollten die FLiRT-Varianten erkennen, die bekannten vorbeugenden Maßnahmen wie Händewaschen und Mundschutz bleiben wirksam.