8. November 2023, 4:37 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Es wird geniest und gehustet, unzählige Menschen sind krankgeschrieben – und nicht selten steckt Corona dahinter. Neben der Coronavariante EG.5.1 wurde zuletzt auch BA.2.86 nachgewiesen. Eine Variante, die neue Symptome mit sich brachte und aufgrund ihrer Mutationen Experten von Anfang an beunruhigte. Jetzt lieferte eine Studie neue Erkenntnisse zu der auch Pirola genannten Coronavariante.
Im August machte BA.2.86 bzw. Pirola erstmals Schlagzeilen, als eine „Variante unter Beobachtung“, u. a. aufgrund der Annahme, dass sie ansteckender als frühere Coronavarianten sein könnte. Doch ist sie dies tatsächlich? Dieser Frage gingen jetzt japanische Forscher auf den Grund.
Übersicht
EG.5 und BA.2.86
Laut dem Paper, das die Forscher zu ihrer Studie veröffentlicht haben, ist EG.5 die zurzeit weltweit dominierende Variante. Im Sommer kam dann BA.2.86 hinzu, das mehr als 30 Mutationen auf dem Spike-Protein (S-Protein) aufweist. Da das S-Protein eine wichtige Rolle bei der Infektiosität und der Fähigkeit des Coronavirus, das Immunsystem zu umgehen, spielt, stufte die WHO BA.2.86, weil es potenziell sehr ansteckend sein könnte, als Variante ein, die unter Beobachtung steht.
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Die Studie
In der Studie kamen verschiedene Tiermodelle – allen voran an Hamstern – zum Einsatz. Genauer waren es sowohl in-vitro-Tests als auch Experimente mit in-vivo-Zellen, denen BA.2.86 hinzugegeben wurde. Außerdem nutzten die Wissenschaftler statistische Analysen von Genomüberwachungsdaten aus sechs Ländern mit gehäuften Pirola-Fällen, um die Eigenschaften der Coronavariante BA.2.86 besser verstehen zu lernen.
Wie ansteckend ist BA.2.86?
Die Modellierung der epidemischen Dynamik der neuen Coronavarianten ergab, dass BA.2.86 im Durchschnitt deutlich ansteckender ist als EG.5. Bei den experimentellen Untersuchungen mit Hamstern stellten die Forscher aber auch fest, dass BA.2.86 (Pirola) eine weniger hohe Pathogenität aufweist als etwa die Vorgänger-Omikron-Sublinie BA.2. Das bedeutet, dass es zwar ansteckender zu sein scheint, aber weniger starke Erkrankungen hervorruft als die verglichene frühere Coronavariante. Weitere Experimente sowohl mit Zellen im Reagenzglas als auch mit Lebendzellen (von Tieren) ergab, dass Pirola offenbar eine geringe Replikationsfähigkeit hat. Die Variante des Coronavirus kann sich in infizierten Zellen also weniger gut vervielfältigen – eine mögliche Erklärung für die festgestellte geringere Pathogenität.
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Pirola könnte bald die dominierende Variante sein
Die Erkenntnisse legen die Vermutung nahe, dass das ansteckendere BA.2.86 (Pirola) die derzeit dominierende EG.5-Variante ablösen könnte. Dabei ist aber bei infizierten Menschen mit weniger hoher Viruslast und mit weniger schweren Infektionen zu rechnen.