3. März 2021, 19:56 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Nach einer Corona-Impfung kann es vorübergehend zu angeschwollenen Lymphknoten im Achsel- und Schlüsselbeinbereich kommen. Das mag bei Frauen schnell wie ein Anzeichen für Brustkrebs wirken. Experten geben aber Entwarnung: Die Schwellung sei eine normale Reaktion des Körpers.
Je mehr Menschen gegen das Coronavirus geimpft sind, desto mehr Begleiterscheinungen treten ans Licht. Wie unter anderem die „New York Times“ berichtet, stellen Ärzte bei Patienten, die gerade eine Corona-Impfung erhalten haben, vermehrt angeschwollene Lymphknoten fest. Zwischen elf und 16 Prozent der Geimpften sollen betroffen sein, der tatsächliche Anteil ist vermutlich höher. Da die geschwollenen Lymphknoten nicht nur am Schlüsselbein, sondern auch im Achselbereich auftauchen, zeigen sich besonders Frauen bei ihrer Routine zum Abtasten der Brust besorgt. Ein Zeichen für Brustkrebs? Nein. Es handelt sich um eine ganz normale Reaktion des Immunsystems.
Eine normale Reaktion des Immunsystems
„Kein Grund zur Panik“, beruhigt Dr. Constance D. Lehman, die bereits mehrere Fachartikel zu dem Phänomen veröffentlicht hat. Die Schwellung sei eine ganz normale Reaktion des Immunsystems und trete an derselben Arm-Seite auf, an der die Impfung verabreicht wurde. Eine Nebenwirkung, die bereits von anderen Impfungen bekannt ist, zum Beispiel gegen die Grippe oder das Papillomavirus (HPV). Oft sind die Schwellungen auch so klein, dass Betroffene sie gar nicht bemerken.
Angeschwollene Lymphknoten verschwinden wieder von selbst
Die vergrößerten Lymphknoten erscheinen bei Brust-Scans als weiße Flecken und ähneln somit Tumoren, die auf Krebs hinweisen können. Deshalb halten es Expertinnen wie Lehmann für umso wichtiger, Ärzte wie Patienten darüber zu informieren, dass durch eine Corona-Impfung angeschwollene Lymphknoten harmlos sind. Und ergänzt: „Die kleinen Knötchen verschwinden in der Regel nach wenigen Wochen von selbst.“
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Brust-Scans besser erst sechs Wochen nach Impfung
Dr. Lehmann empfiehlt Frauen, die gerade eine Impfung erhalten haben, mögliche anstehende Brust-Scans um sechs Wochen zu verschieben. „Wenn Sie jedoch einen Knoten in Ihrer Achselhöhle spüren, der länger als sechs Wochen nach Ihrer Impfung anhält, sollten Sie dies Ihrem Arzt mitteilen.“ Anders verhält es sich bei Menschen, bei denen bereits zuvor Krebs diagnostiziert worden ist: „Bei kürzlich geimpften Menschen, die Krebs haben und vergrößerte Lymphknoten entwickeln, müssen möglicherweise weitere Tests durchgeführt werden.“ Auch sei es möglich, den Impfstoff in den Oberschenkel zu injizieren, um eine Schwellung der Lymphknoten zu vermeiden.