20. September 2022, 19:49 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Stiko hat sich mehr Daten über die neuen, an Omikron angepassten Covid-19-Präparate gewünscht. Trotzdem hat die Expertenrunde nun einen Beschluss für die aktualisierte Impfempfehlung gefasst.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) spricht sich beim Corona-Booster für den bevorzugten Einsatz der neuen, an die Omikron-Variante angepassten Impfstoffe aus. Zur Viertimpfung wird aber nach wie vor nur bestimmten Gruppen wie Menschen ab 60 Jahren geraten. Dies geht aus einer Stiko-Mitteilung zu einem Beschlussentwurf hervor. Es handelt sich noch nicht um eine finale Empfehlung.
Übersicht
BA.1 und BA.4/BA.5-Impfstoffe bevorzugt einsetzen
Der Entwurf bezieht sich sowohl auf die kürzlich zugelassenen BA.1-Impfstoffe als auch auf ein noch etwas neueres BA.4/BA.5-Vakzin. Beide lösten verglichen mit den bisherigen mRNA-Impfstoffen eine verbesserte Antikörperantwort gegenüber verschiedenen Omikron-Varianten aus, hieß es. Hinzu kämen gleichbleibend gute Antworten gegen die Variante aus der frühen Phase der Pandemie.
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Dritte Dosis weiterhin ab zwölf Jahren empfohlen
Eine erste Auffrischimpfung (dritte Dosis) wird nach wie vor für Menschen ab zwölf Jahren empfohlen.„Im Regelfall 6 Monate nach abgeschlossener Grundimmunisierung oder durchgemachter Infektion“, heißt es vonseiten der Stiko. Zu den Gruppen, denen die Stiko schon länger eine zweite Auffrischung (vierte Dosis) empfiehlt, zählen Menschen ab 60 Jahren. Außerdem sollten sich Risikopatienten wie Immungeschwächte ab zwölf Jahren, Pflegeheimbewohner und Personal im Gesundheits- und Pflegebereich ein viertes Mal impfen lassen. Auch hier gilt in der Regel ein Abstand von sechs Monaten zur vorherigen Impfung oder Infektion.
Bei besonders gefährdeten Menschen könne es sinnvoll sein, noch eine fünfte Dosis zu verabreichen, teilte die Stiko weiter mit. Das sei abhängig von bisherigen Impfungen und Infektionen. Als besonders gefährdet gelten Hochbetagte und Patienten mit Immunschwäche.
Wenn bei Kindern von fünf bis elf Jahren eine besondere Indikation für eine Auffrischimpfung bestehe, so sollen laut Stiko-Beschluss weiterhin die bisherigen Impfstoffe verwendet werden, die für diese Altersgruppe empfohlen und zugelassen sind.
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Neue Präparate sind „sicher und gut verträglich“
Nach Einschätzung des Expertengremiums dürften insbesondere Menschen, die sich im Zuge der Omikron-Welle seit Ende 2021 nicht mit Sars-CoV-2 angesteckt haben, von einer Auffrischung mit einem fortentwickelten Impfstoff profitieren. Wer aber kürzlich bereits gemäß der bisherigen Empfehlung eine Auffrischimpfung mit den herkömmlichen Präparaten erhalten habe, benötige „keine gesonderte Extra-Impfdosis mit einem angepassten Impfstoff“.
Trotz der begrenzten Studiendaten schätze die Stiko die neuen Präparate als „sicher und gut verträglich“ ein, hieß es. Es gebe eine große Ähnlichkeit zu den bisherigen mRNA-Impfstoffen gegen Covid-19. Betont wurde in der Mitteilung dennoch: „Die Stiko fordert die Impfstoffhersteller ausdrücklich auf, Postmarketing Studien zur Sicherheit und Wirksamkeit der Varianten-adaptierten Impfstoffe zu liefern und zu veröffentlichen.“
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Quellen
- Robert Koch Institut. Pressemitteilung der STIKO zur 22. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung. (aufgerufen am 20.9.2022)
- Mit Material von dpa