23. August 2019, 18:03 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Wenn Ärzte bei einer Brustkrebsdiagnose nicht wissen, ob eine Chemotherapie sinnvoll ist, kann ein Biomarker-Test wichtige Hinweise geben. Bisher lehnten die Krankenkassen jedoch eine Kostenübernahme ab. Damit soll nun Schluss sein.
Frauen mit Brustkrebs im Frühstadium können künftig einen Biomarker-Test von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt bekommen. Ein Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) von Juni dazu trat nun in Kraft, wie das Entscheidungsgremium von Ärzten, Kassen und Kliniken in Berlin mitteilte.
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Chemo oder nicht?
Der Test könne bei Entscheidungen helfen, ob eine Chemotherapie nach einer Operation sinnvoll sei, hatte es zur Begründung geheißen. Der Beschluss betreffe den Biomarker-Test Oncotype DX Breast Recurrence Score, erläuterte der G-BA. Er untersucht die Aktivität verschiedener Gene in Krebszellen und leitet daraus das Risiko für eine Rückkehr des Tumors ab. Noch festgelegt werden muss nach dem Beschluss nun noch die ärztliche Vergütung.
Jährlich erkranken in Deutschland etwa 70.000 Frauen neu an Brustkrebs. Bei frühem Brustkrebs kann ein Tumor oft durch Operation vollständig entfernt werden, häufig folgt zusätzlich eine Strahlentherapie. Um eine Rückkehr der Erkrankung zu verhindern, ist anschließend mitunter eine Chemotherapie nötig. Bei geschätzt 20.000 Frauen jährlich können Ärzte aufgrund klinisch-pathologischer Kriterien keine klare Empfehlung für oder gegen eine Chemotherapie geben. In diesen Fällen könnte der Biomarker-Test zum Einsatz kommen.