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Japanische Studie

Wie viel Kaffee bei Bluthochdruck gut ist, wie viel schlecht

kaffee bluthochdruck: Frau mit einer Tasse Kaffee in den Händen
Ist es für Bluthochdruck-Patienten besser, auf Kaffee zu verzichten oder können sie ihn ohne Sorge konsumieren? Die Antwort liegt laut einer Studie genau dazwischen. Foto: Getty Images
Friederike Ostermeyer
Freie Autorin

22. Dezember 2022, 13:27 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Menschen mit sehr hohem Blutdruck sollten auf ihren Kaffeekonsum achten. Ab einer gewissen Menge kann das koffeinhaltige Getränk das Risiko eines Herztodes verdoppeln, warnt eine neue Studie. Bleibt man unter dieser Menge, kann Kaffee dagegen eine positive Wirkung haben. Wie ist das zu erklären?

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Menschen mit starkem Bluthochdruck sollten sich bei Kaffee extrem zurückhalten, aber auch nicht ganz auf ihn verzichten. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie aus Japan. Offenbar ist ein wenig Koffein sogar gut fürs Herz, schließen die Forscher. Was bedeutet diese Erkenntnis für Bluthochdruckpatienten genau?

Erste Studie, die Kaffee im Zusammenhang mit Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht

Kann Kaffee zu einem frühen Tod beitragen? Auf Personen mit extrem hohem Blutdruck scheint dies zuzutreffen. „Nach unserem besten Wissen ist dies die erste Studie, die einen Zusammenhang zwischen dem täglichen Konsum von zwei oder mehr Tassen Kaffee und der Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Menschen mit schwerem Bluthochdruck findet“, erklärt Studienleiter Hiroyasu Iso vom National Center for Global Health and Medicine in Tokio.1 Allerdings ist aus zahlreichen vergangenen Untersuchungen bekannt, dass Kaffee auch eine Schutzwirkung auf das Herz-Kreislauf-System hat.2 Bleibt die Frage: Ab welcher Menge wird’s für Menschen mit starkem Bluthochdruck zu viel?

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18.600 ältere Erwachsene über 19 Jahre lang beobachtet

Zu den Teilnehmern gehörten mehr als 6.570 Männer und mehr als 12.000 Frauen, die zu Beginn der Studie 40 bis 79 Jahre alt waren. Sie alle wurden ärztlich untersucht und füllten Fragebögen über ihren Lebensstil, ihre Ernährung und Krankengeschichte aus. Während der fast 19-jährigen Nachbeobachtungszeit wurden 842 kardiovaskulär bedingte Todesfälle dokumentiert, heißt es in der im „Journal of the American Heart Association“ veröffentlichten Studie.3 Dabei fanden sie vor allem zwei Dinge heraus:

  • Zwei Tassen Kaffee pro Tag verdoppeln das Sterberisiko für Patienten mit einem Bluthochdruck von 160/100 mm/Hg oder mehr.
  • Eine Tasse pro Tag hatte keine Nebenwirkungen auf das Herz-Kreislauf-System und erwies sich sogar als gesundheitlich vorteilhaft.

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Die Dosis macht’s: Kaffee kann auch bei Bluthochdruck gesund sein

Die Studienlage zu Kaffee ist eigentlich eindeutig: Das schwarze Heißgetränk ist äußerst gesund. So senkt Kaffee das Todesrisiko bei Überlebenden von Herzinfarkten und kann bei gesunden Personen sogar Herzinfarkte oder Schlaganfälle verhindern.4 Darüber hinaus deuten andere Untersuchungen darauf hin, dass das regelmäßige Trinken von Kaffee das Risiko für die Entwicklung chronischer Krankheiten wie Typ-2-Diabetes und einiger Krebsarten verringern kann. Kaffee hilft, den Appetit zu kontrollieren und steigert die Wachsamkeit, obwohl nicht klar ist, ob dieser Effekt vom Koffein oder etwas anderem im Kaffee herrührt. Die einzigen Nachteile: Zu viel erhöht den Blutdruck und begünstigt Angstzustände, Herzklopfen sowie Schlafstörungen.

Alle Kaffee-Vorteile finden sich in bereits einer Tasse

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Menschen mit hohem Bluthochdruck vermeiden sollten, übermäßig viel Kaffee zu trinken“, schließt Iso. Seine Empfehlung: Bleiben Sie bei einer Tasse oder steigen Sie gleich auf grünen Tee um. Dieser wirkt ebenso anregend und bringt dank der Polyphenole zusätzlich entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften mit sich. Allerdings räumt die Studie auch kleine Einschränkungen ein: Kaffee- und Teekonsum wurde von den Probanden selbst angegeben. Der Blutdruck wurde an einem einzigen Punkt gemessen, der Veränderungen im Laufe der Zeit nicht berücksichtigte, und der Beobachtungscharakter der Studie konnte keinen unmittelbaren Ursache-Wirkungs-Zusammenhang herstellen.

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Quellen

Themen Blutdruck Kaffee
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