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Harmlos bis schwerwiegend

Auf diese Erkrankungen können Blasenbeschwerden hindeuten

Blasenbeschwerden können mit Erkrankungen zusammenhängen
Blasen- bzw. Harnwegsbeschwerden können harmlose bis schwerwiegende Ursachen haben Foto: Getty Images

29. November 2023, 10:26 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Häufig auf Klo zu müssen, ist zunächst einmal lästig. Doch nicht nur deshalb sollte man einem erhöhten Harndrang auf den Grund gehen. Denn hinter Blasenbeschwerden können unterschiedliche Ursachen stecken und sie können Symptom ernsthafter Erkrankungen sein.

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Wenn es brennt und schmerzt und/oder man häufig Wasser lässt, empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen. Denn den Blasenbeschwerden können die unterschiedlichsten (leichten bis schweren) Erkrankungen zugrunde liegen. Besonders einem krankhaft erhöhten Harndrang können ernsthafte Ursachen zugrunde liegen.

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Symptome einer Blasenentzündung

Eine Blasenentzündung macht sich mit Schmerzen, Brennen und häufigem Harndrang bemerkbar. Manchmal kommt es auch zu einem unkontrollierten Harnverlust. Der Urin kann trübe, dunkler und reduziert sein.

Bei älteren Menschen kommt es vor, dass eine Blaseninfektion keine merklichen Symptome mit sich bringt. Dann wird sie bei ärztlichen Untersuchungen häufig per Zufall entdeckt. Oder die Blaseninfektion löst keine Beschwerden beim Wasserlassen aus und zeigt sich stattdessen durch Symptome, die erst auf den zweiten Blick als solche, die mit der Blase zusammenhängen, erkennbar sind – etwa Verwirrtheit oder Fieber.1

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Wann ist der Harndrang krankhaft erhöht?

Der Urin bildet sich in den Nieren und gelangt dann in die Harnblase. Diese kann etwa 0,4 bis 0,5 Liter fassen. Ist die Blase voll, löst sie den Harndrang aus, also das Bedürfnis, die Blase zu entleeren.

Bei gesunden erwachsenen Menschen tritt der natürliche Harndrang in folgender Häufigkeit auf:

  • bis zu sechsmal am Tag und
  • maximal zweimal in der Nacht2

Ein krankhaft vermehrter Harndrang ist durch folgende Anzeichen gekennzeichnet:

  • Sie können nachts nicht mehr durchschlafen
  • Sie müssen tagsüber deutlich häufiger Wasser lassen als früher
  • Das Wasserlassen dauert länger dauert als früher
  • Sie bemerken, dass Harn nachtropft
  • Nach dem Wasserlassen haben Sie das Gefühl, dass die Blase nicht vollständig entleert ist
  • Sie spüren wiederholt einen plötzlichen und sehr starken Harndrang

Neben dem Harndrang kann auch die Urinausscheidung krankhaft erhöht sein. Der medizinische Fachbegriff dafür lautet Polyurie. Die tägliche Urinproduktion und -ausscheidung hängt von der Flüssigkeitszufuhr ab. Wenn jemand zwei Liter am Tag trinkt, bildet er im Normalfall 1,5 Liter Urin und scheidet diese Menge auch aus. Polyurie liegt vor, wenn die Urinproduktion und -ausscheidung zwei bis drei Liter übersteigt. Da diese erhöhte Urinmenge oft nur in kleinen Dosen ausgeschieden wird, geht die erhöhte Urinausscheidung auch mit einem erhöhten Harndrang einher.

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Erkrankungen, die sich durch Blasenbeschwerden äußern können

Darauf kann eine Blaseninfektion hindeuten

Für Blasenentzündungen sind häufig Bakterien verantwortlich. Sie führen bei Frauen (aufgrund der kürzeren Harnröhre und weil Vagina und After nah beieinander liegen) häufiger zu Infektionen als bei Männern. Auch Frauen in den Wechseljahren können verstärkt mit Blasenentzündungen zu kämpfen haben.

Doch Blasenentzündungen können auch andere Erkrankungen zugrunde liegen:

  • Stein in der Blase oder Harnröhre
  • Verengung der Harnröhre
  • Vergrößerte Prostata (bei Männern)
  • Infektion der Prostata (bei Männern)
  • Reizblase

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Diese Erkrankungen können zu erhöhtem Harndrang führen

Hinter erhöhtem Harndrang (und der erhöhten Ausscheidung) kann zum einen eine zu schwache Beckenbodenmuskulatur stecken. Außerdem können Verhaltensweisen wie eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr sowie der Konsum von Kaffee und Alkohol ursächlich sein. Auch entwässernde Medikamente verstärken den Harndrang. Und schließlich zählen auch psychische Belastungen und Stress zu möglichen Verursachern. Die genannten Faktoren führen dann zu kurzfristig vermehrtem Harndrang. Verändert man sein Verhalten bzw. seine Situation (z. B. Reduzierung von Stress, Beckenbodentraining), klingen auch die Harnprobleme ab.

Hinter den Blasenbeschwerden können jedoch auch Erkrankungen stecken. Ein Signal dafür ist, wenn sie länger anhalten (und sich nicht so einfach behandeln lassen).

Für folgende Erkrankungen können Blasenbeschwerden Anzeichen sein

  • Inkontinenz
  • Diabetes Typ 2
  • Diabetes insipidus (seltene Hormonmangelerkrankung)
  • Nierenprobleme (eingeschränkte Konzentrationsleistung der Nieren)
  • 3. Stufe des akuten Nierenversagens
  • Prostataentzündung (Prostatitis)
  • Gebärmuttersenkung
  • Bluthochdruck (vermehrt Harndrang in der Nacht)3
  • Herzschwäche (vermehrt Harndrang in der Nacht)4
  • Reizblase
  • krankhaft gesteigertes Durstempfinden (Polydipsie)
  • Prostatakrebs (erhöhter Harndrang v. a. in der Nacht, schwacher und langsamer Harnstrahl)5

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Blasenfunktionsstörungen wie erhöhter Harndrang als Folge einer Erkrankung

Der gesteigerte Drang, Wasser zu lassen, kann ein Symptom sein, das nach einem Schlaganfall auftritt. Der erhöhte Harndrang ist dann zumeist nervlich bedingt. Das heißt, dass die Kontroll- und Steuerfunktion der Blasenentleerung im Gehirn gestört ist.6

Auch die Farbe des Urins beachten

Nicht nur Blasenbeschwerden können Anlass dafür bieten, besser einen Arzt aufzusuchen. Auch die Farbe des Urins kann Hinweise auf Erkrankungen geben. Zu diesem Thema sprach FITBOOK für diesen Artikel ausführlich mit Dr. med. Christoph Pies, Facharzt für Urologie. „Wie klar, gelb oder gar bräunlich der Urin ausfällt, hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen und unterliegt auch im Verlauf des Tages verschiedenen Schwankungen“, erklärte der Experte. Eine große Rolle spiele die Flüssigkeitsmenge, die man im Laufe des Tages zu sich nehme.

Trüber Urin könne aber auch mit Eiweißbeimengung zu tun haben. Diese könne ernährungsbedingt sein, aber auch krankhafte Ursachen haben: „Ist der Nierenfilter zu grob, kann es passieren, dass er Eiweißpartikel durchlässt, die eigentlich im Körper bleiben sollten. In diesem Fall würde der Urin auch schäumen.“ Entzündungen im Körper könnten ebenfalls zur Trübung und einer Art Flockenbildung führen. In diesen Fällen, spätestens aber, wenn der Urin sich (aufgrund von Blut) rötlich färbe, sei es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

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Quellen

Themen Blasenentzündung Inkontinenz

Quellen

  1. Imam, T.H. Blaseninfektion. MSD Manual (aufgerufen am 27.11.2023) ↩︎
  2. Leading Medicine Guide. Häufiger Harndrang: Spezialisten und Informationen. (aufgerufen am 27.11.2023) ↩︎
  3. Domke, A. Bluthochdruck: Nächtliches Urinieren kann auf zu hohen Blutdruck hinweisen. Heilpraxis. (aufgerufen am 27.11.2023) ↩︎
  4. Internisten im Netz. Nächtlicher Harndrang kann auf Herzschwäche hinweisen. (aufgerufen am 27.11.2023) ↩︎
  5. AOK. Prostatakrebs: An welchen Symptomen kann man ihn erkennen? (aufgerufen am 27.1.2023) ↩︎
  6. Marien Hospital Herne. Erkrankungen nervaler Funktion der Harnblase. (aufgerufen am 27.11.2023) ↩︎
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