19. Dezember 2020, 9:26 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Auch, wenn es peinlich ist: Der Mensch pupst – und das ist etwas völlig Normales. Wird man jedoch ständig von Flatulenzen heimgesucht, kann das mehr als nur unangenehm sein. FITBOOK klärt auf über mögliche Ursachen und nennt Lebensmittel, die die Gasbildung im Darm begünstigen. Ein paar Hausmittel gegen übertriebene Winde gibt’s auch.
Blähungen sind zwar manchmal unangenehm, aber andererseits ist es eben auch ganz normal, dass ein Mensch sie hat. FITBOOK hat Experten gefragt, was dagegen hilft.
Übersicht
Wie entstehen Blähungen?
Mit jedem Bissen gelangt nicht nur Nahrung in den Körper, sondern auch Luft. Aus dem Magen entweicht ein Teil davon wieder als Rülpser. Die restliche Luft wandert weiter in den Darm. Die dort angesiedelten Bakterien produzieren beim Verdauen Wasserstoff, Stickstoff, Kohlendioxid und Methan. Auf diese Gase prallt die Luft, das Gemisch wirbelt durch den Darm und will nach draußen – als Pups.
„Im Prinzip sind Blähungen ein Zeichen dafür, dass der Darm arbeitet“, sagt Dagmar Mainz, Sprecherin des Berufsverbands Niedergelassener Gastroenterologen. Acht bis zehnmal pro Tag entweichen normalerweise Winde aus dem Darm. Ob sie laut oder leise, geruchlos oder nicht geruchlos sind, hängt davon ab, was man gegessen hat.
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Diese Lebensmittel begünstigen Blähungen
Was hilft, ist auf die richtige Ernährung zu achten. „Rohkost in Form von Obst und Gemüse, Müsli und Milchprodukte können Blähungen begünstigen“, erklärt Mainz. Zu blähenden Nahrungsmittel gehören auch Hülsenfrüchte, Kohl, frisches Brot und Zwiebeln. „Große Mengen kohlensäurehaltiger Getränke können ebenfalls für einen gesteigerten Gasgehalt im Darm sorgen“, sagt Ursula Hilpert-Mühlig vom Fachverband Deutscher Heilpraktiker.
Manche Menschen haben ständig das Gefühl, aufgebläht zu sein und pupsen zu müssen. Treten Blähungen öfter als 20 Mal am Tag auf oder tun sie weh, ist das tatsächlich ein Fall für den Arzt.
Nicht immer ist die Flatulenz auf eine vermehrte Gasbildung im Verdauungsorgan zurückzuführen. „Es kann auch an einer Unverträglichkeit etwa von Milchzucker oder Fruchtzucker liegen“, erläutert Mainz. Milchzucker steckt etwa in Sahne, Quark oder Speiseeis, Fruchtzucker in frischem Obst.
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Blähungen wegen Laktoseintoleranz?
Eine Unverträglichkeit etwa von Milchzucker (Laktoseintoleranz) lässt sich leicht feststellen: Kommt es wiederholt innerhalb einer Stunde nach dem Essen eines Milchprodukts verstärkt zu Blähungen, dann ist eine Unverträglichkeit wahrscheinlich. Betroffenen fehlt das Enzym Laktase, das den Milchzucker im Darm spalten sollte. Wer laktoseintolerant ist, sollte den Konsum von Milchprodukten stark einschränken. „Das macht man aber am besten nicht auf eigene Faust, sondern erst nach der ärztlichen Abklärung, ob die Diagnose tatsächlich stimmt“, erläutert Bettina Sauer von der Stiftung Warentest in Berlin. Ähnlich verhält es sich bei der Fructoseintoleranz.
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Hausmittel und Alltags-Tipps
Ist das Pupsen schmerzhaft, dann tragen oft feucht-warme Umschläge auf dem Bauch dazu bei, dass der Magen-Darm-Trakt sich beruhigt. Was laut Hilpert-Mühlig bei Blähungen außerdem hilft, ist der Vier-Winde-Tee. Dafür Kümmel- sowie Fenchelsamen, Pfefferminzblätter und Kamillenblüten zu gleichen Teilen mischen und mit einem Viertelliter kochendem Wasser aufgießen. Nach fünf bis zehn Minuten das Gemisch durch ein Sieb gießen. „Davon sollten vier Tassen täglich getrunken werden, bis Besserung eintritt“, sagt Hilpert-Mühlig. Sie rät außerdem, in Ruhe zu essen und gut zu kauen. Wer hastig isst, schluckt noch mehr Luft als sonst.
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Vorbeugend hilft viel Bewegung gegen Blähungen. Das gilt vor allem für jene, die beruflich bedingt viel sitzen müssen. „Hilfreich können auch Übungen sein, die die Bauchmuskeln sanft an- und entspannen“, erklärt Mainz. Das kann etwa das Luft-Radfahren im Liegen auf dem Rücken sein.