8. Januar 2021, 20:17 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
BioNTech/Pfizer ist derzeit noch der einzige Impfstoff, der in Deutschland verwendet wird. Er soll laut Hersteller auch gegen mutierte Coronaviren schützen. Es gibt jedoch einen Haken.
Anfang der Woche hat die Europäische Arzneimittel-Behörde für den Corona-Impfstoff des US-Pharmaunternehmens Moderna grünes Licht gegeben. Das Vakzin von BioNTech/Pfizer war das erste in Deutschland zugelassene. Pfizer hat nun in Zusammenarbeit mit einem Forscherteam der Universität von Texas (USA) untersucht, ob der Impfstoff auch gegen mutierte Coronaviren wirkt. Das Ergebnis macht Hoffnung im Angesicht der neu auftauchenden Mutationen.
Impfstoff wirkt gegen 16 mutierte Coronaviren
Die Forscher nahmen von 20 geimpften Probanden Blut ab, das sie anschließend genauer untersuchten. Es stellte sich heraus, dass die Impfung mit dem Vakzin von BioNTech/Pfizer gegen 16 mutierte Viruslinien wirkt. Darunter fällt wohl auch die Mutation, die zuerst in England und Südafrika auftauchte. Die Befürchtung einiger Experten, dass diese hochansteckende Variante mit der Bezeichnung „B. 1. 1. 7.“ von der Impfung nicht erfasst wird, ist allerdings nicht ganz vom Tisch.
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Wo liegt der Haken bei der Testung des Impfstoffes?
Zwar springt nach einer Impfung die Immunabwehr auch gegen „B. 1. 1. 7.“ an. Aber bislang testeten die Forscher den Impfstoff gegen jede Mutation des Coronavirus‘ einzeln. Mutierte Coronaviren können jedoch auch in Kombination mit anderen Mutationen auftreten.
Eine abschließende Aussage über den Schutz des Impfstoffs vor mehreren mutierten Viren ist auf Grund der Ergebnisse der Untersuchung also derzeit noch nicht möglich. Gerade die britische Corona-Variante enthält eine Kombination unterschiedlicher Mutationen, die bislang nicht ausreichend untersucht wurden.
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Impfstoff kann gegen neue Mutationen angepasst werden
Normalerweise sollten die in England verhängten Kontaktbeschränkungen die Verbreitung des Coronavirus und seiner Mutationen recht effektiv bremsen. Nicht jedoch die der Virus-Variante „B 1. 1. 7.“ Das verdeutlicht das hohe Ansteckungspotential dieser Mutation.
Die Experten von Pfizer und der Universität von Texas wollen nun untersuchen, ob der Impfstoff auch die gefürchtete mutierte Corona-Kombination aus England in Schach halten kann. Nach einem Pressebericht von „Reuters“ sind in den nächsten Wochen konkrete Ergebnisse zu erwarten. Hoffnungsschimmer: Nach Ansicht der Forscher kann der Impfstoff, der durch ein kompliziertes Verfahren mit m-RNA entsteht, innerhalb von sechs Wochen an neu auftauchende mutierte Coronaviren angepasst werden.