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Gesetzlich Versicherte

Diese Krankenkassen planen, 2024 den Beitrag nicht anheben zu wollen

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18. Dezember 2023, 14:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Mit dem Beginn des neuen Jahres wollen die gesetzlichen Krankenkassen erneut ihre Zusatzbeiträge erhöhen. Die Mitglieder mehrerer Krankenkassen jedoch dürfen aufatmen, denn diese lassen ihren aktuellen Zusatzbeitrag gültig.

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Gesetzlich Versicherte müssen erneut mit höheren Kosten rechnen: Auch im kommenden Jahr 2024 steigen die Beiträge für die Krankenkasse wieder – und erreichen sogar einen neuen Rekord. Der Zusatzbeitrag wird laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) von 1,6 auf 1,7 Prozent angehoben – immerhin ein kleinerer Sprung als im Vorjahr, in dem er um stolze 0,3 Prozent anstieg. Kunden mehrerer Krankenkassen können aufatmen, denn diese kündigte bereits an, keine Erhöhungen vorzunehmen. Welche Kassen den Zusatzbeitrag konstant halten (weitere Krankenkassen können folgen, die Entscheidungen fallen bis Ende des Jahres) und ob es auch Vorteile durch die neuen Beitragszahlungen gibt, erfahren Sie bei FITBOOK.

Wie wird der Zusatzbeitrag festgelegt?

Gesetzlich festgeschrieben ist der allgemeine Beitragssatz von 14,6 Prozent des Bruttoeinkommens. Darüber hinaus können die Krankenkassen individuell einen Zusatzbeitrag erheben, welcher, ebenso wie der allgemeine Beitrag, abhängig vom Einkommen ist. Zur Hälfte übernimmt der Arbeitgeber die Beitragszahlungen.1

Die Zusatzbeiträge zur Krankenversicherung könnten im kommenden Jahr für gesetzlich Versicherte um etwa drei Euro monatlich ansteigen, so Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im September. Letztlich legte der Bund die tatsächliche Erhöhung auf 0,1 Beitragssatzpunkte fest.

Das bedeutet jedoch nicht, dass jede Kasse teurer wird oder alle Kassen im gleichen Maß teurer werden. Denn die Kassen legen ihren jeweiligen Zusatzbeitrag anhand ihrer erwarteten Einnahmen und Kosten selbst fest. Die 1,7 Prozent dienen ihnen lediglich zur Orientierung. Ihre Krankenkasse könnte also beispielsweise den Zusatzbeitrag auch stärker anheben – oder im besten Fall beim Wert des Vorjahres bleiben.

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Wie erfahre ich, ob meine Krankenkasse betroffen ist?

Spätestens bis Ende 2023 muss jede Krankenkasse ihren neuen Zusatzbeitrag bekannt geben und ihre Versicherten informieren. Ist Ihnen der Beitrag zu hoch, können Sie von Ihrem Son­der­kün­di­gungs­recht Gebrauch machen und zu einer anderen Kasse wechseln.

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Neun Krankenkassen erhöhen ihren Beitrag

Versicherte von diesen Kassen müssen im kommenden Jahr tiefer in die Tasche greifen:

  1. BKK GILDE­MEISTER SEIDEN­STICKER: 1,5 Prozent (2023: 0,9 Prozent)
  2. BKK Wirtschaft & Finanzen: 1,39 Prozent (2023: 1,99 Prozent)
  3. BKK ZF & Partner: 1,69 Prozent (2023: 1,45 Prozent)
  4. BIG direkt gesund: 1,65 Prozent (2023: 1,45 Prozent)
  5. IKK Classic: 1,7 Prozent (2023: 1,6 Prozent)
  6. IKK gesund plus: 1,49 Prozent (2023: 1,1 Prozent)
  7. ​Kauf­män­nische Kranken­kasse (KKH): 1,98 Prozent (2023: 1,5 Prozent)
  8. Knappschaft: 1,6 Prozent (2023: 2,2 Prozent)
  9. Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK): 1,7 Prozent (2023: 1,5 Prozent)

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Versicherte dieser Krankenkassen bleiben von erhöhten Beiträgen verschont

Die erste Kasse, die sich dem Aufwärtstrend widersetzte, war die Techniker Krankenkasse (TK). Bereits am 22. November teilte die TK-Pressestelle FITBOOK mit: „Die TK plant, ihren Zusatzbeitragssatz auch im kommenden Jahr stabil bei 1,2 Prozent zu halten. Das ist die Empfehlung des Vorstands an den Verwaltungsrat. Damit wird die TK 0,5 Prozentpunkte unter dem durchschnittlichen Zusatzbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) liegen.“ Auch die DAK Gesundheit und HKK gaben schnell bekannt, ihre Beiträge nicht erhöhen zu wollen. Weitere zogen nun nach, während bei andren noch nicht bekannt ist, wie ihre Entscheidung bezüglich der Beiträge für 2024 ausfallen wird.2

Diese Kassen erhöhen ihren Zusatzbeitrag nicht

KrankenkasseZusatzbeitrag 2022Zusatzbeitrag 2023Zusatzbeitrag 2024
AOK Baden-Württemberg1,3 %1,6 %1,6 %
AOK Bayern1,3 %1,58 %1,58 %
AOK Bremen/Bremerhaven1,6 %1,38 %1,38 %
AOK Hessen1,5 %1,6 %1,6 %
AOK Nordwest1,7 %1,89 %1,89 %
Bertelsmann BKK1 %1,4 %1,4 %
BKK exklusiv1,29 %1,99 %1,99 %
BKK firmus0,84 %0,9 %0,9 %
BKK Freudenberg1,3 %1,5 %1,5 %
BKK Herkules1,04 %1,09 %1,09 %
BKK Linde1,3 %1,5 %1,5 %
BKK VBU1,6 %1,8 %1,8 %
BKK VerbundPlus1,1 %1,35 %1,35 %
BKK Werra-Meissner1,5 %1,8 %1,8 %
BOSCH BKK1,2 %1,5 %1,5 %
Continentale Betriebs­krankenkasse
1,25 %1,4 %1,4 %
DAK-Gesundheit1,5 %1,7 %1,7 %
Energie-Betriebskrankenkasse1,38 %1, 59 %1, 59 %
Handelskrankenkasse (hkk)0,69 %0,98 %0,98 %
HEK-Hanseatische Krankenkasse1,3 %1,3 %1,3 %
IKK Südwest1,5 %1,65 %1,65 %
mhplus BKK1,28 %1,85 %1,85 %
Mobil Krankenkasse1,29 %1,49 %1,49 %
Salus BKK1,45 %1,59 %1,59 %
Techniker Krankenkasse 1,2 %1,2 %1,2 %
TUI BKK1,35 %1,5 %1,5 %
VIACTIV Krankenkasse1,6 %1,6 %1,6 %
Quelle: Check24

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Ist die Beitragserhöhung überhaupt notwendig?

Die erhöhten Beiträge sollen mehr Leistungen ermöglichen. „Dafür bekommen wir bessere Medikamente, modernere Technologie, mehr Spezialisierung im Krankenhaus, mehr Digitalisierung“, postete Lauterbach im September auf der Plattform „X“ (ehemals Twitter).

Allerdings haben die gesetzlichen Krankenversicherungen auch ein Milliardendefizit. Der Schätzerkreis des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherungen prognostiziert für 2024 ein Defizit von 3,2 Milliarden Euro. „Für die Krankenkassen ergibt sich daraus für das kommende Jahr ein relevanter Erhöhungsdruck, da der tatsächlich erhobene Zusatzbeitragssatz derzeit im Durchschnitt bei 1,51 Prozent liegt“, kommentierte GKV-Vorsitzende Doris Pfeiffer die Situation laut dpa. Eine Verbesserung der Lage tritt also nicht in Kraft, eher eine Verschlechterung. Denn die alternde Bevölkerung in Deutschland erhöht den finanziellen Druck auf die Krankenkassen durch steigende Kosten für Behandlungen und Medikamente.

In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, dass nur die TK den Beitrag nicht anheben will. Dies haben wir aufgrund der aktuellen Entscheidung der HKK und DAK korrigiert.

Quellen

Themen Krankenkasse

Quellen

  1. Verband der Ersatzkassen. Zusatzbeitrag. (aufgerufen am 18.12.2023) ↩︎
  2. Check24. Die Zusatzbeiträge aller Krankenkassen 2024. (aufgerufen am 18.12.2023) ↩︎
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