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Überraschende Studie

Armfett soll auf Risiko für bestimmte Verletzung hindeuten können

Armfett steht laut Studie im Zusammenhang mit der Gesundheit
Armfett steht laut Studie im Zusammenhang mit der Gesundheit Foto: Getty Images / Marina Demeshko

17. Mai 2024, 21:15 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Starke und definierte Arme gehören für viele zu einem attraktiven Äußeren dazu. Entsprechend fleißig werden Bizeps und Trizeps trainiert. Doch sogenannte „Winkearme“ scheinen tatsächlich mehr als nur ein optisches Ärgernis zu sein. Armfett hat laut einer neuen Studie auch einen überraschenden Zusammenhang mit dem gesundheitlichen Zustand – und sogar dem Verletzungsrisiko – einer Person. FITBOOK-Medizin-Redakteurin Melanie Hoffmann erklärt die Details der wissenschaftlichen Untersuchung.

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Die einen stört Armfett mehr, die anderen weniger – aber was hat dieses mit unserer Gesundheit zu tun? Genau das hat eine aktuelle Studie herausgefunden. Demnach steht das Körperfett und darunter spezifisch das Armfett mit der Beschaffenheit der Knochen in einem bedeutenden Zusammenhang. Dies sei vor allem im Hinblick auf spätere Lebensphasen von Bedeutung. Dann nämlich, wenn die Erkrankung Osteoporose wahrscheinlicher wird, gleichzeitig aber oft unentdeckt bleibt.

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Osteoporose kann zu Wirbelsäulenverletzungen führen

Unter Osteoporose versteht man den Knochenschwund im menschlichen Skelett. Dass die Knochendichte im Alter abnimmt, ist normal. Ist der Knochenschwund aber überproportional groß, ist das krankhaft und es liegt Osteoporose vor.1 Die Krankheit betrifft besonders ältere Menschen – unter diesen mehr Frauen als Männer – und führt dazu, dass Knochen brüchig werden.

Da Osteoporose von Betroffenen nicht spürbar ist, wird sie oft erst erkannt, wenn es – was aufgrund der Krankheit schneller passiert – zu Knochenbrüchen kommt. Diese betreffen häufig die Wirbelkörper. Es kann zu Wirbelbrüchen und dem Einsacken der Wirbelsäule kommen. Dies wiederum führt dazu, dass die Körpergröße von Osteoporose-Patientinnen oder -Patienten abnimmt.2

Die Studie

Welche Rolle Körperfett für die Knochengesundheit spielen könnte, war bislang unklar. Ein Team von Forschern der Nationalen und Kapodistrianischen Universität Athen war deshalb bestrebt, etwas Licht ins Dunkle zu bringen. Dafür führten sie eine Studie mit 14 Männern und 101 Frauen durch. Alle Probandinnen und Probanden waren frei von Osteoporose, ihr Durchschnittsalter lag bei 62 Jahren.3

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Einfluss von Körperfett auf die Knochengesundheit

Das Ergebnis: Unabhängig von ihrem BMI, wiesen Personen mit überschüssigem Körperfett eine niedrigere Knochenqualität in ihrer Wirbelsäule auf als die Menschen ohne überschüssiges Körperfett. Je mehr Bauchfett sich tief im Bauch und um die inneren Organe herum befand, desto geringer war die Qualität des spongiösen Knochens (oder Trabekelknochens) der Wirbelsäule.

Eine darauffolgende Messung der Verteilung des Körperfetts brachte ein weiteres interessantes Detail zutage – die besondere Rolle des Armfetts. Denn die Wissenschaftler entdeckten, dass Personen mit einer höheren Fettmasse in den Armen eher eine geringere Knochenqualität und -festigkeit in der Wirbelsäule aufwiesen als Probandinnen und Probanden, deren Körperfett eher an anderen Körperstellen angesiedelt war.

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„Überraschenderweise haben wir zum ersten Mal festgestellt, dass die Körperzusammensetzung der Arme – insbesondere die Fettmasse der Arme – negativ mit der Knochenqualität und -festigkeit der Wirbelsäule zusammenhängt“, fasste Hauptautorin Professor Eva Kassi in einer Pressemitteilung die Studienergebnisse zusammen. „Dies könnte bedeuten, dass das subkutane Fett der Arme, das sogar mit der einfachen und kostengünstigen Methode der Hautfaltenlehre (eine einfache Methode, mithilfe eines Fettschiebers das Körperfett zu messen; A. d. R.) leicht geschätzt werden kann, sich als nützlicher Index für die Knochenqualität der Wirbelsäule erweisen und möglicherweise das Risiko von Wirbelbrüchen vorhersagen könnte.“

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Wie kann überschüssiges Körperfett die Knochen beeinträchtigen?

Auf den ersten Blick scheint nicht klar, inwiefern zu viel Körperfett der Knochengesundheit schaden kann. Prof. Kassi erklärt: „Es ist anzumerken, dass viszerales Fett – von dem wir festgestellt haben, dass es stark mit einer schlechten Knochenqualität korreliert – die hormonell aktivere Komponente des gesamten Körperfetts ist. Es produziert Moleküle, sogenannte Adipozytokine, die eine niedriggradige Entzündung hervorrufen, sodass sich der erhöhte Entzündungsstatus plausiblerweise negativ auf die Knochenqualität auswirkt.“

Damit kann die Wissenschaftlerin offenbar erläutern, inwiefern Bauchfett (viszerales Fett) eine negative Wirkung auf Knochen haben kann. Bezüglich des Effekts speziell von Armfett ist nun nach den ersten interessanten Hinweisen dieser Studie weitere Forschung gefragt. „Obwohl unsere Ergebnisse auch nach Kontrolle von Alter und Gewicht robust sind, werden wir nun die Zahl der Teilnehmer erhöhen und die Altersspanne erweitern, indem wir jüngere Erwachsene zwischen 30 und 50 Jahren sowie mehr Männer einbeziehen“, plant Prof. Kassi.

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Quellen

  1. Jesse, C.M., Schär. R. Wirbelbruch. Universitätsspital Bern. (aufgerufen am 16.5.2024) ↩︎
  2. Gesundheitsinformation.de. Osteoporose und Knochenbrüche. (aufgerufen am 16.5.2024) ↩︎
  3. European Society of Endocrinology. Arm fat may reveal women and men at risk of spinal fracture. EurekAlert! (aufgerufen am 16.5.2024) ↩︎
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